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GTC
17.10.2018

Honda Spirit siegt in Liedolsheim – MSC Oberflockenbach wird Meister

Nach 17 Jahren kehrte die GTC nach Liedolsheim zurück – zu einer Strecke, die geradezu wie gemacht scheint für die 15PS Viertakter. Bei besten Witterungsbedingungen fanden sich 37 Mannschaften aus ganz Deutschland zum finalen 12h Rennen, welches natürlich ganz im Zeichen der Meisterschaftsentscheidungen stand.

Die Ausgangslage war allerdings klar. Der MSC Oberflockenbach führte deutlich vor Honda Spirit – fast eine Mission Impossible für die Honda Spirit Mannschaft. Bei einem Sieg des Verfolgers würde den Flockies ein sechster Platz zur Meisterschaft reichen. Nur musste dieser auch erstmal erreicht werden.

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Im Qualifying ließ der Titelfavorit dann nichts anbrennen und sicherte sich die Pole-Position 18 Tausendstel vor Schnitzelalm Racing (#11). Überraschung Nummer 1 war der dritte Platz des Neueinsteigers Heinrich Motorsport, die ein brandneues Tonykart an den Start brachten. Die Hausexperten (#50) folgten auf Position vier als bestes Trophy-Team vor den Trophy-Kollegen von needracing.com und Honda Spirit auf P6. Damit waren die Hessen durchaus zufrieden, setzte man im Finale doch als einzige auf ein 32er Tony, das angeblich etwas schwächer im Qualifying sein soll, dafür über bessere „Steherqualitäten“ verfügt. So jedenfalls versprach es sich Honda Spirit Teamchef Uli Buss. 

Eine starke Leistung im Qualifying boten auch die beiden Cup-Teams von den Schnitzelalm Mädels mit Platz sieben und Sensory Minds by ABR II mit Platz acht.

Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen begann pünktlich um 11 Uhr die letzte Hatz der diesjährigen Langstreckensaison über zwölf Rennstunden. Schnell war klar, dass eine Menge Teams für den Gesamtsieg in Frage kommen würden. Das Feld lag extrem dicht beieinander. War das die Chance für Honda Spirit? Der MSC Oberflockenbach bekam früh kleinere Probleme mit wandernden Radsternen an der Vorderachse, die zwar schnell behoben werden konnten, aber die #34 dann doch früh um eine Runde zurückwarfen, während Honda Spirit munter mit um die Spitze kämpfen konnte.

Diese wechselte in der Anfangsphase häufiger. Mal war es die Schnitzelalm, dann der KSF Bosch, dann Honda Spirit und zwischendurch auch die überraschend starken Jungs von Sensory-Minds oder die #50 der Hausexperten, die vorne lagen. Bei den Flockies wurde man schon leicht nervös. Sollten die da vorn weiter so eine Pace anschlagen und alle keine Fehler begehen, könnte es unter Umständen doch noch eng werden mit dem nötigen Platz sechs nach 12h Stunden.

Nach drei Stunden führte Honda Spirit mit vier Sekunden Vorsprung auf den KSF Bosch und EM Racing (CZ), die bis dato auch die schnellste Rennrunde hielten. Dann folgte ein ganzer Pulk von Verfolgern mit einer Runde Rückstand – MSC Oberflockenbach auf Position sieben. Durch kleinere Fehler oder Pech bei den Pace-Kart Phase hatten aber schon einige Teams an Boden verloren, die sich locker unter den Top-fünf platzieren könnten und damit dem MSC Oberflockenbach Punkte klauen würden.

Nach fünf Stunden erreichte die #34 dann auch schon Platz fünf hinter den führenden, KSF Bosch, Honda Spirit, den Hausexperten und EM Racing. Die gefährlichen Verfolger der Flockies hatten es aber in sich. Mit Oberheiden Motorsport, der Schnitzelalm, DG Racing und ATW waren es gleich fünf Teams, die den Speed hatten und auch jede Möglichkeiten nutzen würden, um weiter nach vorne zu fahren.

Kurz vor der planmäßigen Unterbrechung nach 7h gab es dann noch eine Schrecksekunde: Bei den Hausexperten (#8) explodierte im schnellsten Streckenabschnitt der Motor und auf der Ölspur flogen gleich reihenweise die Karts in die Botanik. Wie durch ein Wunder konnte jedes Team die Fahrt ohne den kleinsten Schaden fortsetzen. Bis auf die Hausexperten natürlich, die nun das Triebwerk wechseln mussten.

Zum Ende des ersten Teils verfügte Honda Spirit über einen hauchdünnen Vorsprung (0,783 Sek) auf den KSF Bosch. Dahinter lag – mit einer Runde Rückstand – der MSC Oberflockenback. Jeweils eine weitere Runde zurück folgten die #50 der Hausexperten, EM Racing Cheb, DG Racing Messebau und die Schnitzelalm (#11).

Im Parc Fermee gab es besorgte Blicke beim MSC Oberflockenbach. Die Bremsscheibe rotierte auffällig dicht an einer Bremszange. Entweder wandert die Hinterachse oder die Bremsscheibe hatte sich verschoben. Auf jeden Fall herrschte Alarmstimmung beim Meisterschaftsfavoriten, zumal an eine Schadensanalyse geschweige denn eine Reparatur im Parc Fermee natürlich nicht zu denken war, dies musste dann am nächsten Tag unter Rennspeed erfolgen.

Am Sonntag wurde das Rennen wieder aufgenommen – diesmal fünf Stunden. In der Startaufstellung prüfte man bei der #34 den Freilauf der Hinterachse und entschied sich zunächst gegen einen Boxenstopp nach der Rennfreigabe. Der KSF Bosch knöpfte Honda Spirit relativ schnell die Führung ab und behielt diese bis zur elften Rennstunde, ohne die #22 abschütteln zu können. Der MSC Oberflockenbach pendelte immer zwischen Platz fünf und Platz drei – je nach Boxenstrategie. Die Schnitzelalm, die Hausexperten und EM Racing schienen aber immer in der Lage, den kleinsten Faux pas der #34 ausnutzen zu können, bis sich EM Racing erst eine kleine Wartung an der Hinterachse gönnte und dann noch eine Strafe wegen blockieren der Boxenspur einfing. Ein Verfolger weniger, der einen Puffer zwischen der #22 und #34 bilden konnte.

An der Spitze war voller Angriff angesagt und Honda Spirit setzte eine halbe Stunde vor dem Ende auf maximale Attacke. Der Speed der #22 war in der Schlußphase einfach einen Tick besser, womit man den KSF Bosch kurz vor dem Ende niederringen konnte. Honda Spirit gab alles und gewann den Finallauf in Liedolsheim, alles andere hatte man ja nicht in der Hand. Beim MSC Oberflockenbach musste man zittern und beten, dass alles auch in der letzten Runde galten würde. Hinter dem KSF Bosch und der Schnitzelalm auf Platz vier liegend, würde jeder noch so kleine Defekt oder Fehler den Verlust von einigen Plätzen bedeuten, zumal es ja auch noch die Sonderwertung der letzten drei Rennstunden gab. Hier gibt es zwar maximal zehn Punkte, aber die konnten entscheidend sein. In dieser Sonderwertung belegte Honda Spirit Platz drei hinter dem überraschenden Sieger LS Racing GTC by Ghost Busters und ATW Racing. Der MSC Oberflockenbach folgte einige Plätze dahinter auf Platz sieben. Doch die #34 erreichte unter großem Jubel und ohne Probleme den Zielstrich des 12h Rennens auf Platz vier, was allemal reichte.

Honda Spirit war also der starke Sieger im Finallauf und der KSF Bosch machte mit Platz zwei die etwas schwächeren Ergebnisse der letzten zwei Läufe vergessen. Schnitzelalm Racing folgte auf einem guten dritten Rang vor MSC Oberflockenbach auf Platz vier. Position fünf ging an ATW Racing, vor den starken Hausexperten (#50), die sich damit den Trophy-Sieg holten. Oberheiden Motorsport hält auf Platz sieben die erstaunlichen Neueinsteiger von Heinrich Motorsport in Schach, bevor die Cool Runnings und der WGKC die Top-Ten vervollständigen.
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