In der Porsche Club Historic Challenge halten die GT3 Einzug. Gleich drei GT3 R standen in der Eifel am Start und die bestimmten sogleich das Geschehen. Neben dem bisherigen Seriensieger Heinz Bert Wolters setzten in der Eifel Matthias Nonn und Klaus Horn erstmals einen GT3 R ein. Die starke Konkurrenz merkte Wolters bereits im Qualifying, als er sich noch mit einer halben Sekunde Rückstand Startplatz zwei holte. Horn folgte dahinter. Im Rennen blieb jedoch erst einmal alles beim Alten. Heinz Bert Wolters feierte nach 15 Runden seinen fünften Gesamtsieg im sechsten Rennen.
Matthias Nonn, der zunächst seinen zweiten Platz gegenüber Klaus Horn eingebüßt hatte, rauschte knapp zwei Sekunden später über die Ziellinie. Horn folgte mit 49,879 Sekunden Abstand auf Gesamtrang drei. Auch im zweiten Durchgang gaben die GT3 R Piloten den Ton an. Wolters vor Nonn und Horn lautete die Reihenfolge. In Runde sechs übernahm jedoch Nonn das Kommando. Bis zur schwarz-weiß karierten Flagge gab er die Führung nicht mehr aus der Hand. Mit knapp über fünf Sekunden Rückstand musste sich Wolters diesmal geschlagen geben. Dritter wurde erneut Klaus Horn, der allerdings ganz nahe dran war. Gerade einmal 0,187 Sekunden hinter Wolters wurde der Landauer bei seinem GT3 R Debüt abgewinkt.
Während an der Spitze die GT3 R Asse unter sich waren, kämpften dahinter die Cup Modelle gegen den GT2 von Jan van Es. Schnellster der Verfolgergruppe war einmal mehr Thorsten Rose, der mit seinem 997 GT3 Cup zweimal die Klasse 9 gewinnen konnte. Dahinter belegte Peter Schepperheyn in beiden Rennen den fünften Gesamtplatz, sowie Rang zwei in der Klasse 9.
Jan van Es, im ersten Rennen zweitweise auf Gesamtposition vier, musste sich in beiden Durchgängen mit den Plätzen hinter den beiden Sauger-911er zufrieden geben. „Es war toll beim Start an den GT3 vorbei auf die dritte Position zu fliegen. Leider ging nach einer halben Runde der fünfte Gang schwer und ich verlor den Anschluss. Das Problem trat zwar nicht immer auf, aber dadurch konnte ich nicht voll konzentriert fahren. Dadurch kamen auch die Cup-Porsche vorbei. Leider verstärkten sich die Schwierigkeiten im zweiten Heat, so dass ich keinen Anschluss an die Top-Fünf herstellen konnte“, berichtete Jan van Es.
Der Blick in die Klassen
Hinter Jan van Es landete Dr. Frank Willebrand (997 GT3 Cup) auf dem siebten Gesamtrang. Willebrand hat sich mit dem neuen Einsatzgefährt immer besser angefreundet und sich als dritte Kraft in der Klasse 9 nun fest etabliert. Im zweiten Heat lag Willebrand sogar zeitweise auf der vierten Gesamtposition. Als es schließlich wieder auf den dritten Klassenrang hinauszulaufen schien, kam das Aus. Der Bruch der Bremsdruckstange führte zum totalen Bremsverlust und der 997 schoss in der Dunlop-Kehre geradeaus. Mit Glück krachte der Porsche nicht voll in den Reifenstapel. „Mein Schutzengel hatte scheinbar einen guten Tag“, befand Dr. Willebrand. Platz drei in der Klasse 9 holte sich damit Dr. Werner Mössner.Hochspannung war in der Klasse 8 geboten. Mit Michael Voigtländer hat Gerhard Kilian einen starken Gegner bekommen. Dazu kamen weitere schnelle Piloten wie Thomas Braun oder Michael Frigge. Zudem absolvierten Axel Duffner und Oliver Bliss ihren ersten gemeinsamen Einsatz in der PCHC. Während Kilian im verregneten ersten Quali die Bestzeit vorgab, fuhr Michael Frigge im Trockenen die schnellste Zeit. Kilian lauerte hinter Duffner/Bliss und Voigtländer. Im ersten Rennen verteidigte Michael Frigge die Spitze.
Dahinter reihten sich Braun, Voigtländer und Kilian ein. Zwar kam Kilian schnell an Voigtländer vorbei, doch das folgende Duell mit Braun sollte zum vorläufigen Ende führen. Als Kilian am Kontrahenten vorbei wollte, kam es zur Berührung und Kilian drehte sich. Der nachfolgende Voigtländer konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen und krachte in den Porsche. Für beide bedeutete dies das Aus. Rang drei erbte somit Axel Duffner. Der zeigte sich über seine PCHC Premiere begeistert: „Zum ersten Mal Nürburgring ohne Nordschleife. Es war ein tolles Gefühl mit dem 997er zu starten und dann noch das gute Ergebnis. Danke für die Unterstützung an Oliver Bliss und Jay Oxford“, freute sich Axel Duffner.
Im zweiten Rennen konnte Kilian nun seine Qualitäten zeigen und zum Sieg in der Klasse 8 fahren. Dafür kämpfte sich der 997er Pilot von ganz hinten durch das halbe Feld nach vorne. In Runde acht ging er an Frigge vorbei, kurz darauf auch am Klassenführenden Thomas Braun. In dieser Reihenfolge liefen die drei Porsche auch im Ziel ein. „Mein Team hat das Auto notdürftig repariert, so dass ich im zweiten Rennen starten konnten. Vom letzten Platz aus startete ich eine Aufholjagd und konnte schnell auf Platz 16 aufschließen. Ab der neunten Runde lag ich auf Gesamtplatz acht und hatte die Führung in meiner Klasse übernommen, die ich bis ins Ziel nicht mehr abgab. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, nachdem ich von hinten das Rennen aufnehmen musste“, so Kilian zu dem ereignisreichen Wochenende.
In der Klasse 7 war Dr. Florian Keck nicht zu schlagen. Zweimal ließ Keck den 996er von Erich Hautz hinter sich. Auch bei den Historischen gab es drei Doppelsieger. Sowohl Arne Bast (993 RS) als auch Georg Vetter (964 Carrera 2) und Andreas Pöhlitz (968 CS) fuhren zwei Siege ein.