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ROTAX MAX Euro Trophy
24.04.2018

Perfekter Einstand für neue RMC Euro Trophy

Rund 120 Teilnehmer aus der ganzen Welt pilgerten vom 20. bis 22. April 2018 zur Premiere der neuen Rotax MAX Challenge Euro Trophy. Bei sommerlichen Temperaturen fand auf der 1.360 Meter langen Kartstrecke von Genk (BE) der erste Saisonlauf zur diesjährigen Meisterschaft statt. Drei Tage lang erlebten die Fans an der Rennstrecke und auch zu Hause vor dem Live-Stream packende Rennaction in den Klassen Junior, Senior, DD2 und DD2 Masters. Daran konnte auch ein kurzer Gewitterschauer am Finalsonntag nichts ändern.


Dreifachsieg für die Niederlande bei den Junioren

Extrem ausgeglichen ging es im Feld der 41 Junioren zur Sache. Schon im Zeittraining lagen nicht weniger als 37 Piloten innerhalb von nur einer Sekunde. An der Spitze etablierte sich derweil Kris Haanen (JJ Racing) mit der Bestmarke. Diese Leistung bestätigte der Niederländer auch in den Vorläufen, nach deren Abschluss er die Führung verteidigen konnte. Zum Finalsonntag wendete sich das Blatt für Haanen. Er musste in den Hauptrennen Federn lassen und spielte keine Rolle mehr in der Vergabe um die Podestplätze.
 
Dafür übernahm Pauwels Kobe (Daems Racing) das Zepter: Im ersten Finale erkämpfte sich der Lokalmatador mit 0.206 Sekunden Vorsprung den Heimsieg vor dem Niederländer Mike van Vugt (JJ Racing) und dem Dänen Mads Riis (RS Competition). Auch im zweiten Finale, das nach einem Gewitterschauer auf abtrocknender Strecke stattfand, zeigte Pauwels Kobe keine Schwäche und so kreuzte der Belgier erneut als Erster den Zielstrich. Allerdings folgte nach dem Rennen die Hiobsbotschaft: An seiner Kupplung wurde ein technischer Regelverstoß festgestellt, was die Disqualifikation zur Folge hatte.
 
Damit erbte Sem van Til (Intrepid) nachträglich den Laufsieg vor seinen niederländischen Landsleuten Mike van Vugt und Colin Careasani (JJ Racing). In der Tageswertung setzte sich Mike van Vugt als Gesamtsieger durch. Sem van Til und Colin Caresani belegten dahinter die Ehrenplätze auf dem Podium.
 
Als bester Deutscher schloss Finn Gehrsitz (JJ Racing) das Wochenende ab. Der Youngster belegte den beachtlichen 14. Gesamtplatz in der Tageswertung und verdrängte seine Landsleute Moritz Schmeiss (Sodi), Vincent France (JJ Racing) und Linus Hensen auf die Positionen 20, 28 beziehungsweise 32. Gianni Andrisani (RS Competiton), Lukas Scherbinskas und Paul Trusheim (Kart Performance Racing) scheiterten im Hoffnungslauf an der Finalqualifikation.


Senioren: Morin und Timmermans teilen sich die Siege

Mit 47 Piloten stellten die Senioren das größte Feld des Wochenendes. Zu Beginn war es noch der Belgier Nick Cuppens (Daems Racing Team), der mit einer Traumzeit von 54.748 Sekunden die schnellste Runde im Qualifying drehte. Nach den Heats fiel er jedoch etwas zurück und musste dem Briten Bradley Barrett (Dan Holland Racing) sowie dem Belgier Dylan Lahaye (Exprit) den Vortritt lassen.
 
Diese beiden diktierten auch zu Beginn des ersten Finalrennens das Geschehen. Doch dann kollidierten die beiden und verlorenen damit alle Chancen auf ein gutes Ergebnis. Lachender Dritter war Hannes Morin (Dan Holland Racing). Der Schwede ließ sich nicht zweimal bitten und brachte den Sieg nach 17 Runden im Foto-Finish in trockene Tücher. Mick Nolten (Exprit) verpasste als Zweiter mit nur 0.069 Sekunden Rückstand knapp den Triumph, verdrängte aber den Belgier Max Timmermans (Tony Kart) auf Rang drei.
 
Im zweiten Finale gab es für Max Timmermans kein Halten mehr. Der Lokalmatador setzte sich schnell an die Spitze und enteilte dem Feld. Letztlich gewann er souverän vor Hannes Morin und der schnellen Schwedin Mathilda Olsson (Strawberry Racing). In der Tageswertung sammelte Hannes Morin die meisten Punkte und durfte damit den Sieg vor Max Timmermans und Mick Nolten sein Eigen nennen.
 
Für Deutschland holte Tamino Bergmeier (JJ Racing) die Kohlen aus dem Feuer. Der amtierende RMC-Champion holte sich als Neunter der Endabrechnung ein gutes Top-Ten-Ergebnis. Andre Walter (Kart Performance Racing) fuhr ebenfalls in die Punkteränge und  etablierte sich als 21. im Mittelfeld vor Dorian Heinrich (RS Competition) und Fabian Bock (Woik Motorsport) den Plätzen 25 und 26. Nicht für die Finalrennen qualifiziert waren Henri Jung (Woik Motorsport), Laurenc Seifried (RS Competition), Julian Würtele (FM Racing) und Leander Schneider (Praga Official Racing Team Germany).


DD2: Martin Mortensen eine Klasse für sich

Eine eindrucksvolle Vorstellung gab Martin Mortensen (RS Competition) in der Getriebeklasse. Der Däne war einfach unschlagbar: Trainingsbestzeit, Pole-Position nach den Heats und zwei nie gefährdete Siege in den Finalrennen machten ihn zum Abräumer des Wochenendes.
 
Hinter dem Tagessieger trumpfte der Deutsche Max Fleischmann (FM Racing) auf. Er ließ sich von einer Disqualifikation in den Vorläufen nicht beeindrucken und kämpfte sich in den Finalrennen bravourös nach vorne. Am Ende konnte er in beiden Rennen den zweiten Platz einfahren und diesen auch auf dem Podium einnehmen. Die weiteren Deutschen, Dennis Tuszynski (Sodi), Marcel Steinert (Kartsport Klimmm) und Jana Stier (RS Competition), mussten sich in der Tageswertung mit den Positionen 18, 19 und 22 zufriedengeben.
 
Die Entscheidung um den dritten Platz machten der Belgier Xen de Ruwe (AKK Sportstil) und der Finne Roope Markkanen (Flandria Kart Baltics) unter sich aus. Während de Ruwe im ersten Finale die Nase vorn hatte, konterte Markkanen im zweiten Durchgang. In der Addition der Tageswertung setzte sich letztlich de Ruwe im Kampf um den letzten Podestplatz durch.
 
In der Sonderwertung der DD2-Masters-Piloten teilten sich der Pole Slawomir Muranski (Wyrzykowski Motorsport) und der Belgier Christophe Adams (Sodikart) die Siege. Muranski sammelte in der Tageswertung jedoch mehr Punkte und gewann folglich vor dem Lokalmatadoren. Als Dritter komplettierte der Deutsche Michael Becker (Tony Kart) das Podest. Seine Landsleute Thomas Piert (Praga Official Racing Team Germany) und Patrick Weinstock (FM Racing) belegten die Plätze fünf und sieben im Masters.
 
Am Abend zeigte sich RMC-Euro-Trophy-Veranstalter Meik Wagner zufrieden mit dem Debüt: „Ich denke, dass wir eine tolle Premierenveranstaltung erlebt haben. Das Feedback von den Fahrern war sehr positiv und die Zusammenarbeit mit den Teams vorbildlich. Die Rennen waren spannend, fair und ohne nennenswerte Zwischenfälle. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten und freue mich schon auf das nächste Rennen der Rotax MAX Challenge Euro Trophy.” Bis dahin muss sich die Rotax-Elite aber noch etwas gedulden, denn erst vom 8. bis 10. Juni 2018 geht es im schwedischen Kristianstad in die zweite Runde, die zugleich die Saisonhalbzeit markiert.