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Rallye DM
06.03.2018

Schwieriger Auftakt für RAVENOL MOTORSPORT Rallye Team

Zentimeterdicke Eisplatten, gespickt mit reichlich Neuschnee: Beim Saisonauftakt zur Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) sowie zum ADAC Rallye Masters sorgte der spiegelglatte Untergrund für extrem anspruchsvolle Bedingungen. Rund um das saarländische St. Wendel erlebten Torben Nebel (Detmold) und Beifahrer Gino Kruhs (Quierschied) in ihrem Citroën DS3 R3T ein schwieriges Wochenende – aufgrund eines Defektes an der Bremsanlage musste das RAVENOL MOTORSPORT Rallye Team letztlich die Segel vorzeitig streichen.

Vor dem Start der ADAC Saarland-Pfalz-Rallye hatte der Himmel über dem Nordsaarland seine Schleusen geöffnet. Auf dem tiefgefrorenen Boden verwandelte sich der Regen binnen Sekunden in eine zentimeterdicke Eisschicht. Wenig später trat dann auch noch Frau Holle in Aktion und legte eine dichte Schneedecke über die Wertungsprüfungen (WP). „Die äußeren Bedingungen waren extrem anspruchsvoll. Mir fehlt noch die nötige Erfahrung auf rutschigem Geläuf, denn ich bin hier überhaupt erst meine zweite Rallye auf Schnee und Eis gefahren“, erklärt Torben Nebel. „In unserem aktuellen Citroën DS3 R3T war es für Gino und mich sogar die absolute Schnee-Premiere. Dabei erfordert der rund 210 PS starke Turbomotor eine sehr spezielle Fahrweise“, beschreibt der Detmolder.

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Darüber hinaus hielt die Saarland-Pfalz-Rallye eine zusätzliche Schwierigkeit bereit: „Beim Abfahren der Prüfungen – der sogenannten Recce – haben wir natürlich die diversen Eisplatten im ,Gebetbuch’ vermerkt. Danach vereisten vielerorts aber noch weitere Passagen, die wir so nicht im Aufschrieb hatten, und die wir wegen des frischen Schnees auch nicht erkennen konnten. Das sorgte für zahlreiche ,big moments’ im Cockpit“, berichtet Gino Kruhs. Aufgrund der widrigen Witterungsbedingungen mussten die Veranstalter sogar die beiden letzten WP der Freitagsetappe absagen.

Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten, die von speziellen Wettbewerbs-Winterreifen profitierten, mussten Torben Nebel und Gino Kruhs mit serienmäßigen Winterpneus Vorlieb nehmen. „Dies führte letztlich dazu, dass wir bereits auf der ersten Wertungsprüfung drei Mal von der spiegelglatten Strecke rutschten – ohne die Hilfe der Zuschauer hätten wir die Rallye vermutlich schon zu diesem frühen Zeitpunkt aufgeben müssen. Wir waren schlichtweg chancenlos“, betont Nebel. „Danach sind wir aufgrund des hohen Zeitverlustes und der winterlichen Witterungsverhältnisse keine unnötigen Risiken mehr eingegangen und wollten das Auto nur noch heil ins Ziel bringen.“

Doch dann machte der Defektteufel dem Duo einen Strich durch die Rechnung: Nach der neunten Wertungsprüfung bedeuteten Probleme an der Bremsanlage das vorzeitige Aus. „Sehr schade, wir wären die Rallye gerne zu Ende gefahren. Aber aus Sicherheitsgründen war das leider nicht möglich. Immerhin: Wir konnten wichtige Erfahrungen auf Schnee und Eis sammeln. Jetzt freuen wir uns auf die Rallye Rund um die Sulinger Bärenklaue Anfang Mai – bis dahin dürfte der Frühling ja hoffentlich Einzug gehalten haben“, betont Kruhs.
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