Nachdem der Spanier Dani Sordo nach einem Ausritt in einen Graben am Samstag vorzeitig ausgeschieden war und auch nicht unter den Rally2-Regeln weiterfahren konnte, ruhten die Hoffnungen des Hyundai Shell Mobis World Rally Teams am letzten Tag auf Thierry Neuville und Andreas Mikkelsen. Beide Fahrer, die während des Wochenendes bereits mit verschiedenen Problemen gekämpft hatten, wollten den WRC-Saisonauftakt mit einem positiven Ergebnis beenden.
Thierry Neuville fuhr am Sonntag zwei weitere Bestzeiten und erhöhte die Bilanz des Teams auf sechs gewonnene Wertungsprüfungen. Nachdem der Belgier auf der ersten Etappe in eine Schneewehe gerutscht war und sich danach bis zum Samstagabend wieder auf den siebten Platz vorgearbeitet hatte, war er auf der letzten Etappe in einem engen Fight mit Kris Meeke (Citroën) und Elfyn Evans (Ford) verwickelt. Vor der Power Stage lag das Trio nur 8,4 Sekunden auseinander. Neuville beendete die Rallye mit einer Sekunde Vorsprung vor Evans. Durch das Pech von Esapekka Lappi rückte der Belgier auf den fünften Gesamtplatz hinter dem Power-Stage-Gewinner Kris Meeke vor.
Andreas Mikkelsen, der nach einem Defekt an der Lichtmaschine am Samstag unter Rally2-Regeln gestartet war, konzentrierte sich auf eine starke Performance auf der Power Stage. Mit extraweichen Reifen attackierte er am letzten Tag, erlitt auf dem verschneiten Col de Turini einen Rückschlag, verhalf aber Hyundai Motorsport auf WP 15 zu einem Doppelsieg auf der WP und belegte Platz drei auf der Power Stage.
Für Hyundai Motorsport ist das Ergebnis des Saisonauftakts nicht zufriedenstellend, doch das Potenzial des Hyundai i20 Coupe WRC gegen das eindrucksvoll starke Feld stimmt die Mannschaft für die kommenden Rallyes optimistisch.
Team-Info: Neuville/Gilsoul (Hyundai i20 Coupe WRC #5)
Mit insgesamt fünf Bestzeiten belegten die Belgier einen Platz unter den Top-Fünf. Probleme zu Beginn der Rallye verhinderten den Kampf um einen Podiumsplatz. „Alles in allem war es trotz der Probleme zu Beginn eine gute Rallye“, sagte Thierry Neuville. „Am Donnerstag steckten wir durch einen Fehler von mir vier Minuten in einer Schneewehe fest. Danach haben wir uns zurückgekämpft und versucht, so viele Plätze wie möglich aufzuholen. Die Positionen, die wir heute in der Power Stage gewonnen haben, zeigen, wie wichtig es ist, bis zum Ende Druck zu machen. Ohne den Reifenschaden am Samstag und die kniffligen Bedingungen mit Schnee wäre ein Podiumsplatz möglich gewesen. Ich möchte dem Team für den tollen Job bei diesen harten Bedingungen danken. Wir freuen uns jetzt auf die Schweden-Rallye.“
Team-Info: Mikkelsen/Jæger (Hyundai i20 Coupe WRC #4)
Die Attacke des norwegischen Fahrerteams auf der Power Stage wurde mit drei Punkten für die Fahrer-Weltmeisterschaft belohnt. „Unsere Rallye war am Freitag vorbei, als wir mit einem Defekt an der Lichtmaschine anhielten“, so Mikkelsen. „Danach war unser Ziel, so viele Punkte wie möglich auf der Power Stage zu holen. Da es vorher keine Reifenwechselzone und keinen Service gab, war unsere Strategie, fünf weiche Reifen für beide Durchgänge mitzunehmen. Wir wussten, dass die Fahrt über den Col de Turini hart würde, deshalb fuhren wir vorsichtig und akzeptierten eine langsame Zeit. WP 15 war ein gutes Training für die Power Stage, und es war toll für das Team, die beiden ersten Plätze zu belegen. Ich war mit meiner Fahrt zufrieden, denn wir mussten die Strecke eröffnen, und an einigen Stellen trocknete die Straße noch ab. Vom Gefühl her war es meine beste Fahrt mit dem Auto auf trockenem Asphalt, das ist ermutigend.“