Grundvoraussetzung: der richtige Dachträger
Bevor man sich Gedanken macht, wie man sperrige Gegenstände auf dem Autodach bzw. in einer Dachbox transportiert, sollte man sich erstmal über den Dachträger informieren.Grundvoraussetzung für die Befestigung einer Dachbox ist das Grundgerüst: der Dachträger, auch Grundträger oder Basisträger genannt. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, um einen Dachträger zu befestigen. Je nachdem ob das Autodach eine offene oder geschlossene Dachreling, eine Regenrinne, eine Fixpunktbefestigung oder ein T-Nut Profil hat, bestimmt sich so die Wahl des richtigen Dachträgers. Weiter unterscheiden sich Dachträger in Ihrer Form, Ihrer Stärke und Ihrem Material. Diese Faktoren beeinflussen den Spritverbrauch und die Geräuschentwicklung während der Fahrt. Mehr Informationen zum Thema Dachträger befestigen sowie Unterscheidungsmerkmale und Auswahl des richtigen Dachträgers findet man hier.
Der angeblich leiseste und aerodynamisch effizienteste Dachträger soll übrigens der „Whispbar“ von Yakima sein. Zusammen mit Technikern der Universität Canterbury und dem Designer, ein ehemaliger Flugzeugingenieur, wurde dieses kraftstoffsparende Trägermodell entwickelt und optimiert. Die Reduktion von Windgeräuschen, Widerstand und Vibrationen steht bei diesem Grundträger an erster Stelle.
Tipp: Mit einem Dachträger kann man nicht nur eine Dachbox transportieren. Alternativ lässt sich auf dem Fahrzeugdach auch ein Fahrradträger befestigen.
Aerodynamische Dachbox – Überstand im vorderen Fahrzeugbereich und am Heck vermeiden
Wenn im Kofferraum und im Innenraum des Fahrzeugs kein Platz mehr ist, dann ist eine Dachbox (auch Jetbag genannt) die Gelegenheit, um zusätzlichen Stauraum auf dem Autodach zu schaffen. Je nach Modell umfasst die Dachbox ein Volumen von 200 bis 900 Liter (50 kg bis 100 kg Zuladung). Genug Platz für Schuhe, Fahnen und Angelzubehör, aber auch Skier, Snowboards oder Schlittschuhe. Alternativ kann die Dachbox im Winter nämlich auch als Skibox genutzt werden.
Das Zusatzgewicht, die Schwerpunktverlagerung, die größere Angriffsfläche bei Seitenwinden und die Aerodynamik der Dachbox wirken sich negativ auf das Fahrverhalten und den Spritverbrauch aus. Bei hohem Tempo kann das Fahrzeug zur Seite gedrängt werden (Schlagseite), was insbesondere in den Kurven oder bei Ausweichmanövern gefährlich werden kann, und der Bremsweg verlängert sich.
Für Sparer empfiehlt es sich darauf zu achten, dass die Dachbox weder am Heck noch vorne übersteht. Je weiter der Dachcontainer übersteht, desto schlechter die Aerodynamik, desto höher der Strömungswiderstandskoeffizient (cw-Wert) vom Fahrzeug und desto höher der Kraftstoffverbrauch. Der Überstand wird gemäß § 22 StVO reglementiert, mehr Informationen dazu findet man im letzten Absatz.
Info: Der ADAC kam zu dem Ergebnis, dass bei einem Tempo von 130 km/h der Mehrverbrauch um 18,9 % steigt, wenn eine Dachbox auf dem Fahrzeugdach montiert ist. Der Mehrverbrauch bei einem bloßen Dachträger ohne Dachbox beträgt bei selbiger Geschwindigkeit 5,1 %.
Dachbox kaufen: Worauf muss ich achten?
Dachboxen unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihres Preises, sondern auch die Qualität unterscheidet sich von Dachbox zu Dachbox. Qualitativ hochwertige Dachaufbauten zeichnen sich dadurch aus, dass sie witterungsbeständig und abschließbar sind. Zudem sollten gute Dachboxen alle gesetzlichen Sicherheitsstandards erfüllen. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollte man vor dem Kauf einer Dachbox darauf achten, dass der Dachkoffer mit dem GS-Zeichen gekennzeichnet ist. Preislich raten Experten zu einer Investition ab ca. 400,- Euro. Zu den bekannten Dachbox-Marken gehören Thule, Kamei, Hapro, Junior oder Atera.
Die Autodachbox sollte sich an den zu transportierenden Gegenständen orientieren. Für langes Transportgut wie Angel, Fahne oder Skier, empfiehlt sich eine längere & schmalere Ladebox. Sollen eher kleinere Ausrüstungsgegenstände wie Werkzeug, Baumaterialien, Campingzubehör oder Helme transportiert werden, dann ist eine kürzere aber breitere Dachgepäckbox empfehlenswert.
Performance-Profis sollten eine aerodynamische Dachbox mit Bodenaussparungen wählen. Die Bodenaussparungen sorgen dafür, dass sich der Dachkoffer optimal in den Dachträger einfügt und somit flacher aufliegt. Dies senkt den Spritverbrauch.
Checkliste: Die Dachbox richtig beladen
Es versteht sich von selbst, dass man nur so viel in die Dachbox packt, wie die zulässige Dachlast es zulässt und das Maximalgewicht der Dachbox nicht überschritten wird (siehe Herstelleranleitung). Besonders schwere Gegenstände sollten, wenn möglich, im Kofferraum verstaut werden.Um den negativen Auswirkungen der Schwerpunktverlagerung entgegenzuwirken sollte die Dachbox richtig beladen werden. Bei der Beladung kann man sich an dieser Checkliste orientieren:
• Die Zuladung gleichmäßig verteilen
• Schwere Gegenstände in Bodennähe und mittig platzieren
• Hohlräume effizient mit Taschen oder Schlafsäcken füllen
• Das Gepäck mit Spanngurten oder Gepäcknetz verzurren
• Den Autodachkoffer abschließen
Zur Sicherheit kann eine Nachkontrolle sinnvoll sein. Dazu sollte die Dachbox und die Ladung nach etwa 75 km überprüft und gegebenenfalls neu verzurrt oder gepackt werden, sofern das Gepäck verrutscht ist.
Dachbox Montage: Am besten zu zweit durchführen
Die Dachgepäckbox wird am Dachträger mittels Krallen-, ClickFix-, U-Bügel-, Magnet- oder Schnellspannsystem befestigt. In der Regel wird das dazu benötigte Werkzeug inklusive Montageanleitung mitgeliefert, lediglich eine zweite Person ist nicht im Lieferumfang enthalten. Das Hochhieven der Dachbox auf das Dach sowie das korrekte Positionieren der Box gestaltet sich für eine einzige Person äußerst schwierig, die Dachbox Montage sollte deswegen am besten zu zweit durchgeführt werden.Nachdem Sie die Lastenträgerfüße ordnungsgemäß mit den Lastenträgern verbunden haben, vergessen Sie nicht die Lastenträger abzuschließen. Lastenträger-Schlösser sind allerdings modellabhängig und sind nicht bei jedem Trägermodul vorhanden. Zuletzt sollte man durch etwas Ruckeln den korrekten Sitz der Box überprüfen und gegebenenfalls nachbessern, wenn die Autodachbox zu locker und nicht mittig sitzt.
Rechtliches: Fahren mit einer Dachbox
Fährst du mit einer Dachbox auf dem Fahrzeugdach, dann musst du einige Dinge beachten. Wir haben für Dich die wichtigsten Informationen zusammengestellt:Vor Fahrtantritt muss die Autodachbox verschlossen und rutschsicher sein. Gemäß § 22 StVO Absatz 1 darf sich die Box im Falle einer Vollbremsung nicht aus der Verankerung lösen. Zudem reglementiert dieser Paragraph auch die zulässige Breite und Höhe von Fahrzeug und Dachbox. Insgesamt darf das KFZ plus Dachaufbau nicht breiter als 2,55 m und nicht höher als 4 m sein.
Die zulässige Dachlast darf nicht überschritten werden, sonst drohen Bußgelder. Abhängig vom Fahrzeugtyp reglementiert die zulässige Dachlast eine Zuladung von 50 kg bis 100 kg auf dem Autodach. Da die Dachbox und der Dachträger allein schon ungefähr 25 kg wiegen, gilt es dieses Gewicht auf die Dachlast mit anzurechnen. Den Wert der maximalen Dachlast kann man dem Benutzerhandbuch des Fahrzeugs entnehmen.
Es gibt keine gesetzliche Geschwindigkeitsbegrenzung für das Fahren mit einer Dachbox. Trotzdem empfehlen Dachboxen-Hersteller, ADAC und TÜV eine Höchstgeschwindigkeit von maximal 130 km/h. Mit diesem Maximaltempo wollen die Hersteller das Haftungsrisiko bei einem möglichen Unfall minimieren, denn selbst bei sachgemäßer Befestigung des Gepäcksystems kann sich die Dachbox aus der Halterung lösen und so zum Geschoss bei einem Aufprall werden. Die Tempobegrenzung ist auch aus Gründen der Spriteinsparung sinnvoll. Laut TÜV-Sprecher Vincenzo Lucà steigt der Treibstoffverbrauch exponentiell mit der Geschwindigkeit, da auch die Energie, die dem Luftwiderstand entgegenwirkt, im Quadrat steigt.