Die Liebe zum Oldtimer: ein teures Hobby
Erst wenn ein Auto 30 Jahre alt ist, wird es als Oldtimer bezeichnet und sein Halter kann stolz das charakteristische H-Kennzeichen montieren. In dieses Auto wird dann viel Zeit, Geld und Mühe investiert, damit es möglichst gut erhalten bleibt. Mit Beginn der warmen Jahreszeit sieht man jedes Jahr diese Auto-Klassiker über Landstraßen und manchmal auch Autobahnen fahren.Neben Kosten für die Restaurierung und Instandhaltung fällt eine Kfz-Steuer-Pauschale von jährlich 191,73 Euro an. Viele Oldtimer-Fahrer melden ihre Klassiker nur während der Sommersaison an, um nicht das ganze Jahr über die Versicherung bezahlen zu müssen. 72 Prozent aller Eigentümer von Oldtimern geben pro Jahr maximal 2.000 Euro für ihr Hobby aus. Weitere acht Prozent benötigen maximal 5.000 Euro pro Jahr und zwei Prozent lassen sich diese Freizeitbeschäftigung bis zu 10.000 Euro kosten. Mehr als 10.000 Euro investieren immerhin weitere zwei Prozent.
Oldtimer als Wertanlage
Private Autoliebhaber investieren oft mehr Geld in ihren Oldtimer, als das Fahrzeug selbst wert ist. Es gibt jedoch auch Oldtimer, die enorme Wertzuwächse erreichen. Diese Fahrzeuge werden nicht restauriert, um mit ihnen im Sommer nostalgische Spritztouren zu unternehmen, sondern um als Kapitalanlage zu dienen.Mit 35.800.000 Millionen Euro ist der Ferrari 335 Sport Scaglietti der wertvollste Oldtimer. Auch auf dem zweiten Platz findet sich ein Rennsportwagen aus dem Hause Ferrari: Der Ferrari 250 GT Berlinetta SWB hat einen Wert von 28.400.000 Euro. Auf dem dritten Platz folgt ein Klassiker aus Deutschland, der Mercedes-Benz W196, der einen Preis von 26.800.000 Euro erzielt.
Wie viel geben Auto-Fans für einen Oldtimer aus?
Die Mehrzahl der Oldtimer erreicht selbstverständlich keine derart astronomischen Kaufpreise. Im Durchschnitt sind Oldtimer-Fans bereit, 18.480 Euro für ihren Traumwagen zu bezahlen. Zum Vergleich: Für einen Neu- oder Gebrauchtwagen werden durchschnittlich 21.850 Euro bezahlt.Wer einen Klassiker kauft und dafür sorgt, dass dieser in einem guten, gepflegten Zustand ist, kann jedoch durchaus auf Wertzuwächse hoffen. Dabei gilt, dass seltene Autos stärker im Wert steigen. Doch daran sind echte Auto-Liebhaber oft gar nicht primär interessiert. Es überwiegt die Freude daran, ein Auto zu fahren, das man vielleicht bereits in jungen Jahren selbst gefahren hat oder das man besonders schön findet.
Der VW Käfer ist wohl auch deshalb das Auto, das in Deutschland am häufigsten als Oldtimer in privaten Garagen steht und jedes Jahr wieder liebevoll auf die Sommersaison vorbereitet wird. Mehr als 51.000 dieser Klassiker sind in Deutschland angemeldet.
Die 10 wertvollsten Oldtimer weltweit
35.800.000€ - Ferrari 335 Sport ScagliettiDer Ferrari 335S war ein Rennsportwagen, den die Scuderia Ferrari in den 50ern bei Sportwagenrennen einsetzte. Er wurde 1957 gebaut und war somit der dritte und letzte Rennwagen in der Reihe der "Viernockenwellen-Ferrari". Der 335S war der stärkste und schnellste Ferrari-Sportwagen: Wolfgang von Trips erreichte mit dem Boliden bei der Mille Miglia den zweiten Rang.
28.400.000€ - Ferrari 250 GT Berlinetta SWB
Der Ferrari 250 GT Berlinetta SWB (wird auch Ferrari 250 GT Berlinetta Passo Corto genannt) ist ein Sportwagen, der von 1959 bis 1962 insgesamt nur 167 mal gebaut wurde.
26.800.000€ - Mercedes-Benz W196
Der Mercedes-Benz W 196 war ein Formel-1-Rennwagen der Saison 1954 sowie 1955. Der zweisitzige Rennwagen Mercedes-Benz 300 SLR wurde von ihm für die Rennen der Saison 1955 abgeleitet. Aktuell gibt es nur noch 14 Exemplare des Modells.
25.600.000€ - Ferrari 290 MM
Der Ferrari 290MM war ein Rennsportwagen, den die Scuderia Ferrari 1956 und 1957 bei Sportwagenrennen einsetzte. Er wurde hauptsächlich für die Formel-1-Legende Juan Manuel Fangio gebaut. Mitte der 1950er-Jahre bekam Scuderia durch die großvolumigen Sportwagen von Maserati in der Weltmeisterschaft erhebliche Konkurrenz - in diesem Umfeld entstand der 290MM.
24.800.000€ - Ferrari 275 GTB/4 NART Spyder
Der Ferrari 275 GTB/4 NART Spyder ist der erste Ferrari-Cabriolet, der einen Zwölf- zylindermotor mit vier obenliegenden Nockenwellen hat. Dieser Ferrari wurde in einer Kleinserie von zehn Exemplaren gebaut und war nicht Bestandteil der offiziellen Modell-palette Ferraris. 50 Jahre nach Produktionsende gehören sie zu den teuersten Sport-wagen der 60er-Jahre.
23.800.000€ - Ferrari GTB/C Speciale
Der Ferrari 275 GTB/C Speciale ist ein sehr seltenes Exemplar – nur drei wurden bei Ferrari für die FIA-Homologation und die interne Rennsport-Entwicklung gebaut. Alle drei Modelle basierten auf leichtem Aluminium-Karosserien, kleineren und leichteren Rohrrahmen und einem 3,3-Liter-Rennmotor mit Trockensumpfschmierung und sechs Weber-Doppelvergasern.
22.500.000€ - DBR1 Aston Martin
Der DBR1 gab sein Renndebüt 1956 bei einem 24-Stunden-Rennen von Le Mans - nach 246 Runden mussten die Fahrer nach einem Getriebeschaden vorzeitig aufgeben. Der Aston Martin siegte nur einmal 1959 in Le Mans.
21.800.000€ - Jaguar D-Type
Der Jaguar D-Type war ein Sportwagen für den Rennbetrieb, der 1954 als Nachfolger des Jaguar C-Type eingesetzt wurde. Er galt viele Jahre als unbesiegbar: Von 1955 bis 1957 siegte ein Wagen dieses Modells drei Mal hintereinander beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Stirling Moss erreichte dabei auf der Hunundieres-Geraden die für damalige Zeiten Spitzengeschwindigkeit von 270 km/h.
17.600.000€ - Alfa Romeo 8C 2900B Lungo Spider
Der Alfa Romeo war ein Sportwagen aus dem Jahr 1939. Schätzungsweise existieren heute von ihm nur noch zwölf Exemplare.
16.500.000€ - Ferrari 375MM
Der Ferrari 375 MM war ein 1953 entwickelte Rennsportwagen, der bis in die 60er-Jahre bei Sportwagenrennen eingesetzt wurde. Es gab nur 23 gebaute Fahrzeuge.
Quelle: www.welt.de, de.statista.com, de.wikipedia.org, auto.ferri.com, www.traumautoarchiv.de, www.ifd-allensbach.de, www.classic-data.de, www.finanztip.de, www.t-online.de