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Tourenwagen Allgemein
09.10.2018

DMV BMW Challenge verabschiedet sich in die Winterpause

Dario Koch (M235i RC) und Maurice Thormählen (M3 E46) sicherten beim Saisonabschluss der DMV BMW Challenge die Gesamtsiege. Damit hatten beim Finale auf dem Hockenheimring nicht unbedingt die Favoriten die Nase vorne. Diese waren zwar schnell, hatten aber das nötige Rennglück nicht unbedingt auf ihrer Seite.

Gleich im ersten Rennen purzelten die Favoriten. Niklas Koch (Mini Turbo GTR) und Christoph Driescher (M3 GTR E90) hatten im Zeittraining stark vorgelegt. Doch weder Driescher noch Koch standen am Ende ganz oben auf dem Treppchen. Zwar übernahm Driescher in der ersten Runde die Führung, leistete sich jedoch im folgenden Umlauf einen Dreher. Als der soundstarke E90 wieder Boden gut machte, gab es den nächsten Dämpfer. Eine Drive-Through warf Driescher erneut zurück. Koch schien dadurch nach dem Erfolg beim Saisonstart in Spa seinem nächsten Sieg entgegen zu fahren. Doch in der zehnten Runde fand sich der Führende plötzlich auf der achten Gesamtposition wieder. Der Mini war mitten auf der Strecke einfach stehen geblieben. Damit übernahm Dario Koch die Führung. Der Eidgenosse hatte mit seinem Bruder Timo bereits auf dem Lausitzring gewonnen. Nun gelang ihm auf dem Hockenheimring Erfolg Nummer zwei.

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„Das Rennen war sehr spannend. Am Anfang lag ich hinter dem E90. Das war ein harter Brocken. Ich hatte das Glück, dass es ihn gedreht hatte. Da konnte ich vor. Ab da lief das Rennen für mich sehr gut. Der Mini vor mir lief etwas besser. Als er nach der Parabolika ein technisches Problem hatte konnte ich vorbei. Die Reifen haben zwar nachgelassen, aber sie haben gehalten. Mit diesem Ergebnis bin ich natürlich sehr zufrieden“, freute sich Koch über den Sieg. Dahinter ging es eng und vor allem spannend zu. Das belegt auch der Blick auf die Ergebnisliste. Sechs Piloten lagen innerhalb von acht Sekunden. Durch die Probleme der beiden Favoriten gab es auf den Verfolgerplätzen zunächst einen Vierkampf. Hinrich Thormählen (M3 E46) hielt dem Druck Stand. Trotz engem Kampf fand Michael Neuhauser (M135i) keinen Weg am M3 vorbei. Damit durfte sich Thormählen über einen starken zweiten Gesamtrang freuen, während Neuhauser mit ca. 1,3 Sekunden Rückstand Platz drei einfuhr. Die vierte Position holte sich Thomas Kessel, der mit seinem M3 E36 GTR 3,0 die wieder nach vorne eilenden Driescher und Koch in Schach hielt. Anfangs ebenfalls in die Kampfgruppe involviert, landete Denny Hefermehl beim zweiten Renneinsatz seines M3 GT E46 auf der siebten Gesamtposition.

Hefermehl siegte damit in der GTR3 vor Timo Raff (M235i RC) und Sepp Römer (AVP GTR 2,5 E36). „Vor dem Rennen hatten wir Probleme mit der Antriebswelle. Unsere Erwartungen waren daher nicht sonderlich hoch. Dass es jetzt mit dem Klassensieg geklappt hat, ist einfach gigantisch. Es hat sehr viel Spaß gemacht. Im Rennen habe ich mächtig gekämpft und es hat sich bezahlt gemacht. Ein großer Dank an meinen Vater für die Unterstützung“, so Hefermehl. Gerade noch den Sprung in die Top-Ten schaffte Nick Hancke. Der Youngster fuhr erstmals in der GTR4 auf einem 325is Evo. Hancke lieferte sich dabei ein rundenlanges Duell mit Florian Sternkopf (328i E36) um den Klassensieg.

Da Marvin Otterbach bereits als Klassenchampion feststand, hatte Sternkopf beim Finale kurzerhand das Volant übernommen. „Da das Auto ja groß umgebaut wurde, war es für mich ganz was Neues mit den anderen Achsen und der Bremse, der Aerodynamik, wobei die Leistung gleich geblieben ist. Das war eine neue Herausforderung. Im Rennen war es sehr eng und in der letzten Kurve hat mich Sternkopf noch überholt. Aber da bei Rot die Runde zuvor gewertet wurde, blieb ich vorne“, fasste Hancke das Geschehen zusammen. Mit dem Erfolg im Rücken war auch klar, dass Hancke als neuer Titelträger und Meister aller Klassen der DMV BMW Challenge 2018 feststand.


Thormählen fährt von der letzten Startreihe zum Sieg

In der Startaufstellung zum zweiten Heat blieb ein Platz in der ersten Startreihe leer. Nach den Problemen in Durchgang eins musste der Schirra Mini auf das letzte Saisonrennen verzichten. Um wegen der lädierten Kupplung keinen Folgeschaden zu riskieren, entschied Teamchef Schirra den Rückzug. Somit hieß es „freie Fahrt“ für Harald Tänzler, der sich mit seinem bärenstarken M3 E46 GTR die Pole geholt hatte. Tänzler entschied auch gleich den Start vor Ingo Baum, der für Christoph Driescher übernommen hatte, und Jörg Dümmler (M140i V8) für sich. Bis zur fünften Runde hielt sich Tänzler an der Spitze. Dann ging Ingo Baum vorbei. Doch auch Baum konnte sich nur kurz über die Führung freuen.

Von hinten drückte Maurice Thormählen, der ohne Trainingszeit von ganz hinten ins Rennen gegangen war. Als es eingangs der Sachskurve ans Überrunden ging rutschte Baum ins Kies und Thormählen war vorbei. Der Sieger von Assen ließ sich von da an die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und holte seinen zweiten Saisonerfolg. „In der ersten Runde habe ich versucht möglichst viele Gegner zu überholen. Das hat recht gut geklappt. Nach zwei Runden war ich mehr oder weniger an unserer Klasse dran. Da habe ich Vollgas gegeben und mich hinten drangehängt. Auf letzter Rille habe ich immer wieder versucht mich in den Kurven rein zu bremsen. Das hat auch geklappt. Nur der V8 von Ingo Baum war noch vor mir. Ich kam da nicht vorbei. Er machte aber einen Fehler und drehte sich in der Sachskurve. Das war mein Startschuss, danach musste ich nur noch die Führung halten“, berichtete Thormählen über seinen zweiten Gesamtsieg.

Dahinter landete GTR1 Sieger Harald Tänzler vor dem erneut Gesamtdritten Michael Neuhauser auf Platz zwei. Platz vier holte sich Timo Koch, der GTR3 Gewinner Sepp Römer kurz vor dem Rennabbruch überholt hatte. Der AVP Motorsport Pilot sicherte sich damit hauchzart vor Timo Raff den wichtigen Klassensieg. Siebter wurde Thomas Kessel, während es dahinter erneut heiß herging. Diesmal drückte sich Sternkopf in Runde zwei an Hancke vorbei. Doch Hancke kam wenig später bei einer Gelb-Situation wieder vorbei. Sternkopf ließ nicht locker, ritt kurz darauf einen Angriff. Eingang Motodrom wechselte die Klassenführung erneut und Sternkopf sah wie der Klassensieger aus.

Doch als das offizielle Rennergebnis kam, gab es lange Gesichter. Wegen der roten Flagge wurde das Rennen mit dem Ergebnis vor dem Überholvorgang gewertet. Damit musste Sternkopf wie schon im ersten Heat den Klassensieg aus den Händen geben. „Es war sehr ärgerlich, nach zwei solchen Megaduellen will man auch den verdienten Lohn haben. Sehr schade, aber im Motorsport ist es auch wichtig Niederlagen einzustecken und daraus zu lernen. Wir machen unser Hobby hauptsächlich aus reiner Liebe zum Sport und was hätte ich mir vorher mehr wünschen können als zwei so großartige Rennen gegen einen so glänzenden Gegner. Gratulation Nick! Ich denke, wir können dennoch zufrieden sein, alle haben gesehen, was wir geleistet haben und mit der 2:00:5 kann ich stolz sein! Danke Cerny Motorsport, wir sind ein geiles Team“, so Florian Sternkopf. Ingo Baum rettete sich noch als Zehnter ins Ziel. Dennoch konnte man auch hier vermerken – ein tolles Auto, welches Lust auf mehr macht.


Müller und Gelhaus siegen bei den 325 iS Cup

Da Nick Hancke die Herausforderung in der GTR Klasse suchte, spielten sich in der 325is Klasse andere Protagonisten in den Vordergrund. Den Sieg im ersten Rennen schnappte sich Marc David Müller (325iS E46). Mit Heribert Haimerl hatte Müller einen starken Gegner, der sich nicht richtig abschütteln ließ. Erst als der Vorjahresmeister Probleme bekam und die Box aufsuchte, durfte Müller aufatmen. Zu allem Überfluss schoss Haimerl wenig später Eingang Motodrom so vehement in die Reifenstapel, dass das Rennen wenige Sekunden vor dem eigentlichen Ende vorzeitig beendet wurde.

Dadurch fand sich Haimerl hinter Rainer Gelhaus (325i E30) noch als Klassendritter vor Ulrich Tappe (325iS E36) und Thomas Schöffner (325iS E36) in Wertung. „Das Rennen war sehr fordernd aber fair. Nach einem guten Zweikampf konnten wir uns an der Spitze behaupten. Leider wurde das Rennen durch einen Rennabbruch beendet, nachdem Heribert Haimerl verunfallte. Zwar haben wir gewonnen, jedoch konnten wir uns nicht so sehr darüber freuen“, so Marc David Müller.

Rennen zwei war damit für den Titelverteidiger gelaufen. Das bedeutete für Müller jedoch nicht, dass er sich entspannt zurücklehnen durfte. Zur Freude der Zuschauer entwickelte sich ein enger Fight mit Rainer Gelhaus, der zunächst klar die Nase vorne hatte. Als dessen Reifen immer stärker abbauten, kam Marc David Müller immer näher heran. Der Positionskampf tobte hin und her. Vor allem beim Anbremsen der Sachskurve hatte Müller leichte Vorteile. Als das Rennen in die entscheidende Phase ging, wiederholte sich das Spielchen. Doch diesmal rumpelten die beiden 325er zusammen. Während Gelhaus ohne rechtes Vorderrad im Kiesbett strandete, konnte Müller weiterfahren. Die Rennleitung entschied daraufhin das Rennen abzubrechen. Was war passiert? „Es war ein schöner Kampf und hat sehr viel Spaß gemacht. Leider sind plötzlich aus allen vier Radmuttern die Gewinde rausgerissen und das Auto lag vorne rechts quasi auf dem Boden. Ist uns auch noch nie passiert. Tut mir leid für das Team MDM, aber wir haben uns direkt danach schon wieder verstanden“, so Rainer Gelhaus. Durch den Abbruch ging die Geschichte für Gelhaus sogar noch gut aus. Der E30-Pilot wurde als Sieger der 325er Klasse vor Müller und Dominic Moret (325iS E30) gewertet.

Bei den 318is Cup teilten sich Markus Fester (318is E36) und Alexander Pawlow (318ti E36) die Siege. Dabei hatte Fester seine Klassenkonkurrenz im ersten Heat gut im Griff. Pawlow landete 11,7 Sekunden dahinter auf dem zweiten Platz, während Serienorganisator Thomas Röpke als Klassendritter das schwarz-weiß karierte Tuch sah. Richtig eng ging es in Rennen zwei zu. Alexander Pawlow führte zwar von Beginn an, hatte aber Henry Cenry im 318ti Cup Auto einen harten Konkurrenten bekommen. Der trieb den 318er nah an der Haftungsgrenze, manchmal auch leicht darüber, um den 4,574 km langen Kurs. Am Ende entschied 0,8 Sekunden zu Gunsten von Pawlow. Dritter in der Klasse wurde diesmal ein alter Hase. Markus Hassa (318is E36), früher lange Jahre mit einem M3 E30 im Divinol-Cup unterwegs, holte sich Rang drei.