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29.08.2018

Dramatik pur in Assen in der DMV NES 500

In einem hoch dramatischen Rennen auf dem TT Circuit Assen fuhren Mikkel Hendriksen und Frederik Vodder mit ihrer Ginetta G55 3,5 zum Gesamtsieg. Bis kurz vor Schluss lag das Brüderpaar Dominik und Nicolas Clemm BMW M4 GT4) in Front, ehe die Ginetta vorbeizog. Gesamtdritte wurden beim Auftritt der DMV NES 500 in Assen Hunt/Nale/Feucht/Waltermann (Opel Astra TCR).

In der 113. Runde fiel die Entscheidung. Michael Vodder zog an Nicolas Clemm vorbei. Nach vier Stunden Rennzeit sah Vodder mit seinem Teamkollegen Mikkel Hendriksen 10,864 Sekunden vor dem Sorg Motorsport BMW das schwarz-weiß karierte Tuch. Von Startposition vier aus gestartet gefielen sich die beiden Dänen in der Rolle des Jägers. An der Spitze dampfte zunächst das junge Brüderpaar Clemm/Clemm mit ihrem BMW M4 GT4 vorneweg. Dahinter folgte eine Dreiergruppe, wobei Hendriksen/Vodder nach Rang zwei in der ersten Runde hinter den Tischner-BMW M3 E46 und den Opel Astra TCR von Lubner Motorsport zurückfielen. Vor allem das Tischner Auto erwies sich als harte Nuss. Als diese geknackt war, ging es an die Verfolgung der enteilten Spitzenreiter. Es wurde ein regelrechter Krimi.

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Den ersten Stopp absolvierten beide Teams fast gleichzeitig, wobei der Sorg M4 etwas länger auf der Strecke blieb. Unverändert ging es bis zum nächsten Halt weiter. Diesen zögerte das dänische Ginetta Team lange heraus, knabberte Runde um Runde am Vorsprung. Erst rund 30 Minuten später steuerte Vodder die Box an. Zwar ging die Ginetta wieder als Zweite auf die Piste, den Rückstand hatte die Truppe allerdings von 34 auf 13 Sekunden reduziert. Was folgte, war ein regelrechter Schlagabtausch. Kaum setzte Dominik Clemm eine starke Zeit, unterbot diese Hendriksen. Vor dem letzten Stopp schien sich die Lage für das Brüderpaar wieder etwas zu entspannen, nachdem die Ginette Zeit verloren hatte. Während allerdings Michael Vodder bei seinem Schlussstint noch einen draufsetzte, konnte Nicolas Clemm das Tempo nicht mehr gehen. Zudem verstrickte er sich einen Kampf mit dem Lubner Astra TCR, den Lucas Waltermann steuerte. Der lag zwar schon einige Runden zurück, kostete aber dennoch Zeit. Außerdem machten langsam die Reifen schlapp. Immer näher schob sich die Ginetta heran, als es schließlich in Runde 113 stumpf vorbeiging.

„Es ist natürlich schade, dass man nach so langer Führung nicht gewonnen hat. Aber die Freude über den Klassensieg und den zweiten Gesamtrang überwiegt doch und es war unterm Strich ein gutes Rennen. Es lief zunächst sehr gut. Leider konnten wir aber zunehmend nicht die konstanten Rundenzeiten mehr fahren. Im letzten Teil hatten wir Probleme mit den Reifen, die vorne geschmiert haben. Da haben wir uns in der ersten Kurve auch öfters etwas verbremst. Die Jungs hinter uns waren sehr stark und haben das immer wieder ausgenutzt“, so Dominik Clemm.

Umso größer war die Freude bei Mikkel Hendriksen und Frederik Vodder, bei denen es nach dem zweiten Platz beim Auftakt in Spa nicht mehr ganz so rund laufen mochte. Der Sieg in Assen war da eine gute Entschädigung. „Das war ein gutes Rennen und die Balance war sehr gut. Wir konnte während des gesamten Rennens eine gute Geschwindigkeit halten. Die Reifen hielten sehr gut. Ich denke, wir haben ein sehr gutes Rennen gezeigt“, freute sich Henriksen. Teamkollege Vodder ergänzte: „Die Reifen waren in der letzten halben Stunde noch perfekt, wodurch ich richtig pushen konnte. Ich kämpfte für den Sieg. In der Mitte des Rennens waren wir schon einmal näher dran, verloren dann aber wieder etwas an Boden. Aber am Ende hatten wir wohl das bessere Auto und konnten noch den Sieg holen. Darüber sind wir sehr glücklich.“

Bis zum Schluss war auch der dritte Platz eng umkämpft. Während sich der Tischner-BMW nach 80 Runden mit einem Lagerschaden verabschiedete, kabbelten sich der Lubner Astra mit dem Porsche Cayman GT4 CS von Oleksandr Nosachenko und Joachim Bölting. Letzterer hatte den Cayman auf die zweite Startposition gestellt, wobei der Start jedoch gründlich in die Hose ging. Gerade einmal auf Rang sieben fand sich die Cayman-Besatzung nach der ersten Runde wieder. Vor allem Bölting machte ordentlich Boden gut, aber auch Nosachenko schlug sich ordentlich. So lag man nach dem Ausfall des Tischner BMW an der dritten Position.

Doch Schlussfahrer Lucas Waltermann machte der möglichen Treppchenplatzierung einen Strich durch die Rechnung. Zwischen drei und vier Sekunden nahm Waltermann Schlussfahrer Nosachenko pro Runde ab. 15 Umläufe vor Schluss übernahm Waltermann schließlich Gesamtrang drei. „Ich habe alles gegeben und bin jetzt noch fix und fertig. Es war toll zum Schluss so aufzuholen und das Auto als Dritter ins Ziel zu bringen, keine Dummheiten mehr zu machen. Es war gar nicht so einfach dann langsamer zu fahren, damit nichts mehr passiert“, so Waltermann. Auch Seppo „Hunt“ freute sich über das gute Abschneiden: „Ich bin eigentlich ein Rookie und fuhr das erste Mal hier. Ich kannte die Strecke überhaupt nicht. So bin ich mit mir zufrieden und freue mich über unser tolles Ergebnis.“

Ähnlich ging es auch Jens Feucht, der zum ersten Mal in Assen am Start war. Der Routinier kam gleich gut mit der Piste zurecht: „Besonderen Glückwunsch an Lukas, der einen tollen Job gemacht hat und uns noch den dritten Platz bescherte. Ich denke im gesamten war das heute das Maximale, was wir herausholen konnten. Damit sind wir sehr zufrieden.“

Mit Gesamtplatz fünf komplettierten Andrea Sabbatini, Christian Puth und Max Günther das starke Ergebnis für Lubner Motorsport. Das Trio holte mit ihrem Opel Astra OPC kurz vor Schluss den Sieg in des NES6. Auch hier war Drama angesagt. In der 110. Runde verdrängten Frank Borcheld und Hans-Joachim Richter (BMW M3 E36) den klassenführenden Astra von der ersten Position. Es schien auf den Klassensieg hinauszulaufen, als kurz vor Schluss der Sprit ausging. Ein kurzer Boxenhalt zum Nachtanken kostete den möglichen Sieg. Dritte in der NES6 wurden Redlich/Redlich/Brezina (Opel Astra OPC).

Die Klasse NES7 gewannen Nagelsdiek/Nagelsdiek/Zoff (BMW M235i RC), während die Konkurrenz hier früh von Problemen geplagt war. Sieger der NES3-4 wurde Bernhard Wagner, der im MINI JCW Challenge die gesamte 4-Stunden-Distanz alleine absolvierte. Er ließ Sliphorst/Izelaar/Kraan (BMW 325i E90) und Eyckmanns/Denys (BMW 325i E90) hinter sich. Im 2-Stunden-Rennen des 318ti Cups siegten Christopher Ring und Ioannis Smyrlis.
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