Ab der kommenden Saison werden Code-60-Zonen – die dem Schutz von Bergungs- und Rettungskräften nach Zwischenfällen auf der Rennstrecke dienen – automatisch durch die darauffolgende grüne, gelbe oder doppelt gelbe Flagge wieder aufgehoben, solange die Marshalls den Fahrern nicht erneut ein Code-60-Schild zeigen. Schleppverbände dürfen weiterhin auch unter Code 60 überholt werden, wenn dabei die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h eingehalten wird. Weiße Flaggen, um auf Schleppverbände hinzuweisen, sind indes nicht vorgesehen. Sie werden auch zukünftig mit der Gelben Flagge angezeigt.
„Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit allen beteiligten Parteien diese Regelungen erreicht haben“, betont Martin Rosorius, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring. „Mit Ausnahme der Tatsache, dass Schleppverbände auch weiterhin nicht mit der weißen Flagge begleitet werden, entspricht das Ergebnis dem Vorschlag der ILN: Es gilt wieder, was der Fahrer aus dem Cockpit heraus sieht. An dieser Eindeutigkeit der Flaggensignale war uns gelegen. Damit dürften sich Probleme, die wir 2018 auf der Nordschleife erlebt haben, ab der kommenden Saison nicht wiederholen. Dies trägt erheblich zur Sicherheit und einem fairen Wettbewerb bei.“
Den Anlass für die Regeländerungen lieferten wiederholt Vorkommnisse auf der Nürburgring-Nordschleife zwischen Teilnehmern, die mit Tempo 60 in einer Code-60-Zone unterwegs waren, und von hinten mit höherer Geschwindigkeit herannahenden Rennwagen, denen schon kein Code 60 mehr angezeigt wurde, da die Unfallstelle zwischenzeitlich geräumt werden konnte.
100 Tage ILN e.V.: Zufriedenstellende Zwischenbilanz
Hundert Tage nach der Vereinsgründung zieht die Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring, ein Zusammenschluss von Teams und Fahrern, eine erste positive Zwischenbilanz. So konnte sie ihr Know-how bei wichtigen Entscheidungen einbringen und zahlreiche Diskussionen im Sinne der Aktiven beeinflussen – etwa, als es um Einheitsreifen in der GT4-Klasse SP10 ging, bei der drohenden Disqualifikation ganzer Teams nach dem Regelverstoß eines einzelnen Fahrers oder auch bei der Reduzierung von Pflichtwerbungsflächen in der VLN.Martin Rosorius: „Ich freue mich, dass der von der ILN geforderte multilaterale Dialog mit dem DMSB, dem Nürburgring, der VLN sowie den Rennveranstaltern in Gang gekommen ist. Erste Erfolge im Hinblick auf das Ziel der ILN – einen attraktiven, fairen und sicheren Rennsport auf der einzigartigen und legendären Nürburgring-Nordschleife – haben wir erreicht. Insbesondere im Hinblick auf die Kundenorientierung seitens der Veranstalter liegt aber auch noch einiges an Arbeit vor uns.“
Auf wie vielen Ebenen sich die Interessengemeinschaft engagiert, zeigt ein Beispiel vom kommenden Wochenende: Dann unterstützt die ILN eine Schulung für Sportwarte der Streckensicherung mit den Fahrern Danny Brink (VLN-Meister 2018), Michael Flehmer (VLN-Meister 2014) und Moritz Kranz. „Die Drei werden den Sportwarten erläutern, wie sich manche Rennsituationen aus dem Cockpit heraus darstellen. Wir wollen auch hier den Dialog fördern und ausbauen“, so Rosorius, der sich in diesem Zusammenhang bei den vielen ehrenamtlichen Helfern bei den Veranstaltungen auf dem Nürburgring bedankt: „Ohne ihr Engagement wären die Langstreckenrennen nicht möglich.“