Polesetter Nick Tandy (GB) und seine französischen Teamkollegen Patrick Pilet und Frédéric Makowiecki waren seit dem Start am Samstagnachmittag (Ortszeit) im Porsche 911 RSR mi der Startnummer 911 konstant in der Spitzengruppe. Die Werksfahrerkollegen Earl Bamber (NZ) und Laurens Vanthoor (BE) sowie Porsche Young Professional Mathieu Jaminet (FR) zeigten unterdessen nach einem Defekt an der Aufhängung des Frontsplitters an der Startnummer 912 eine sehenswerte Aufholjagd. Ein Rückstand von vier Runden wurde mit perfekter Strategie und fehlerfreier Fahrt innerhalb von nur vier Stunden wieder aufgeholt.
Im weiteren Verlauf konnten weder der einsetzende Starkregen noch ein planmäßiger Wechsel der Bremsen die beiden Porsche 911 RSR im legendären Brumos-Design aus der Spitzengruppe werfen. Nach rund 17 Stunden Rennzeit wurden die 24 Stunden von Daytona aufgrund der anhaltenden Niederschläge mit roten Flaggen unterbrochen. Trotz schwieriger Bedingungen wurde das Rennen noch einmal freigegeben. Bei einer anschließenden Massenkollision verlor der Porsche 911 RSR mit der Startnummer 912 durch ein notwendiges Ausweichmanöver drei Positionen. Die beiden Werksautos belegen bei noch fünf verbleibenden Rennstunden die Plätze 3 (#911) und fünf (#912).
Der neue Porsche 911 GT3 R stellt sein enormes Potenzial beim ersten Renneinsatz eindrucksvoll dar. Werksfahrer Dirk Werner (Würzburg), Porsche Young Professional Matteo Cairoli (IT) sowie die Teamkollegen Marco Seefried (Wemding) und Tim Pappas (US) liegen im Fahrzeug des Kundenteams Black Swan Racing auf Podestkurs. Das zwischenzeitlich führende, rund 500 PS starke Fahrzeug von Park Place Motorsports fiel aufgrund einiger Zwischenfälle zurück. Ein Unfall beendete den ersten Einsatz des Teams Pfaff Motorsports in der GTD-Klasse vorzeitig. Der Porsche 911 GT3 R von NGT Motorsport schied nach einem technischen Defekt in der Frühphase aus.
Stimmen zum Rennverlauf (18/24 Stunden)
Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #911): „Wir sind seit dem Rennstart ganz vorne dabei, haben über weite Strecken sogar geführt. Der starke Regen verändert nun alles. Die Karten werden ganz neu gemischt – sehr schade. Auf der anderen Seite gab es keine Alternative zum Abbruch. Auf der Strecke steht unglaublich viel Wasser. Bei solchen Bedingungen ist es absolut unmöglich, ein Rennen zu fahren. Ich bin gespannt, wie es ich den kommenden Stunden weitergehen wird. Die Wetteraussichten sind alles andere als gut.“Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #912): „Unseren Rückstand zu Beginn haben wir durch erstklassige Strategie und sehr gutes Tempo schnell wieder wettmachen. Seither sind wir in der Spitzengruppe mit Siegchancen. Am frühen Morgen hat es angefangen zu regnen. Die Nässe und die Dunkelheit haben für unfassbare Bedingungen gesorgt. Ich habe wirklich schon viel erlebt, aber mein Stint im nächtlichen Regen gehört bestimmt zu den drei schlimmsten Fahrten, die ich bisher in meinem Leben hinter mich bringen musste. Kein Grip, keine Sicht – es ging nur darum, das Auto auf der Strecke zu halten.“
Matteo Cairoli (Porsche 911 GT3 R #540): „Ich kann mir kaum vorstellen, dass das Rennen noch einmal gestartet wird, denn die Meteorologen sagen sogar noch stärkeren Regen für den weiteren Tagesverlauf voraus. Ich fahre zwar gerne im Wettbewerb und mag die Strecke, aber so ganz ungelegen käme mir ein endgültiger Abbruch nicht. Nach einigen Höhen und Tiefen liegen wir auf einem Podestplatz. Den würden wir natürlich gern behalten. Es wäre für mich der erste Daytona-Pokal im dritten Versuch.“