24h Nürburgring
24.06.2019
Porsche mit Platz zwei und Pro-Am-Klassensieg
Von Beginn an hatte die Besatzung mit den beiden frischgebackenen Sportwagenweltmeistern Kévin Estre (Frankreich) und Michael Christensen (Dänemark) sowie Laurens Vanthoor (Belgien) und Earl Bamber (Neuseeland) keinen Zweifel daran gelassen, dass sie das prestigeträchtige Langstreckenrennen in der Eifel gewinnen will. Nach einem sensationellen Überholmanöver übernahm Kévin Estre nach gut fünf Stunden die Führung, die er mit seinen Fahrerkollegen zwei Drittel der Distanz mit fehlerlosen Stints und einem perfekt eingestellten Porsche 911 GT3 R sicher behauptete. Mit 8:17,745 Minuten fuhr Estre in seinem letzten Stint zudem die schnellste Rennrunde. Die harte Zeitstrafe von 5:32 Minuten aufgrund einer übersehenen gelben Flagge machte jedoch alle Hoffnungen auf den Sieg zunichte.
Jubel herrschte beim zweiten Porsche 911 GT3 R von Manthey-Racing. Das Fahrzeug mit der Startnummer 12 belegte den fünften Platz im Gesamtklassement und sicherte sich gleichzeitig den Klassensieg in der Pro-Am-Wertung. Die beiden Porsche Young Professionals Matteo Cairoli (Italien) und Dennis Olsen (Norwegen) zeigten zusammen mit den erfahren Piloten Otto Klohs (Ludwigshafen) und Lars Kern (Weissach) großen Kampfgeist. Bereits eine Woche zuvor beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans konnte ein Porsche-Team den Sieg in der Amateurwertung für sich verbuchen. Die Mannschaft von Iron Force by Ring Police mit Jan-Erik Slooten (Neuss), Lucas Luhr (Koblenz), Steve Jans (Luxemburg) und Adrien de Leener (Belgien) steuerte seinen Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer acht auf Platz zwölf, was den vierten Rang in der Pro-Am-Wertung bedeutete.
Doch nicht nur die insgesamt sieben Porsche 911 GT3 R drückten der Veranstaltung ihren Stempel auf. Auch in den seriennahen Kategorien waren es zumeist die Fahrzeuge aus Stuttgart-Zuffenhausen, die das Tempo machten. In acht von 24 Klassen wurden Porsche-Teams als Sieger gewertet.
Sebastian Golz (Projektleiter Porsche 911 GT3 R): „Wir haben über 24 Stunden eine extrem gute Perfomance mit dem Porsche 911 GT3 R gezeigt. Ein starkes Team hat toll zusammengearbeitet und die Leistung auf den Punkt gebracht. Das Glück war aber nicht auf unserer Seite, und zwei kleine Fehler haben am Ende dazu geführt, dass wir den Sieg nicht holen konnten. Ein guter zweiter Platz und der Klassensieg in der Pro-Am – in Summe ein gutes Wochenende für Porsche.“
Earl Bamber (Porsche 911 GT3 R #911): „Ich denke, wir hatten das beste Auto und die beste Crew in der Pitlane. Wir haben einen Fehler gemacht und der hat uns den Sieg gekostet. Wir standen 5:32 Minuten in der Box und haben mit einem Rückstand von gut 40 Sekunden verloren. Das zeigt deutlich, wie stark wir waren. Jeder von uns hätte den Fehler machen können, der zu dieser Strafe geführt hat. Es ist sehr schwierig, alle Slow-Zones und gelbe Flaggen zu sehen. Aber so ein Missgeschick spornt uns zusätzlich an, im nächstes Jahr kommen wir stärker zum Nürburgring zurück.“
Kévin Estre (Porsche 911 GT3 R #911): „Wir haben das Rennen über einen langen Zeitraum deutlich angeführt und hatten ein sehr gutes Auto. Leider hat uns ein Fehler den Sieg gekostet. Am Nürburgring ist es nicht immer leicht, die Flaggensignale zu sehen, besonders nachts ist es ein herausforderndes Rennen. Wie gut wir waren, zeigt meine schnellste Rennrunde, die allerdings heute leider zweitrangig ist.“
Michael Christensen (Porsche 911 GT3 R #911): „Das war ein verrücktes Rennen. In 24 Stunden kann so viel passieren, aber die Fahrer, die Mannschaft, alle zusammen haben das toll hinbekommen. Unser Auto war perfekt vorbereitet, die Ingenieure und Mechaniker haben uns optimal unterstützt. Es war heute einfach nicht unser Tag.“
Laurens Vanthoor (Porsche 911 GT3 R #911): „Wir haben im gesamten 24-Stunden-Rennen nur einen Fehler gemacht. Ich habe die gelbe Flagge nicht gesehen. Ich weiß nicht, warum mir das passiert ist. Ich habe die Szene noch vor Augen, aber selbst da habe ich sie nicht bemerkt. Leider hatte das schwerwiegenden Konsequenzen. Das Rennen war ansonsten perfekt – bis auf die übersehene Flagge.“
Nicki Raeder (Manthey-Racing): „Das ist schwer zu verdauen. Irgendwie eine Duplizität der Ereignisse. In Le Mans lagen wir auch lange Zeit in Führung, ehe eine Strafe uns zurückwarf. Man muss jetzt aber über die erste Enttäuschung hinwegkommen, denn ein zweiter Platz bei diesem Traditionsrennen am Ring ist ein Wahnsinnsergebnis und sollte gefeiert werden. Besondern freue ich mich darüber, dass wir mit Otto Klohs und seinen Jungs die Pro-Am-Klasse gewinnen konnten. Auch darauf können wir stolz sein.“
Sven Müller (Porsche 911 GT3 R #31): „Ich war in meiner Karriere im Motorsport noch nie so enttäuscht wie heute. Das ganze Team hat alles gegeben, das Auto war mega zu fahren, alle Boxenstopps waren perfekt. Wir hatten heute eine echte Chance auf den Sieg und dann stoppt uns ein Defekt, der die Folge eines Reifenschadens war. Einfach unfassbar.“
Robert Renauer (Porsche 911 GT3 R #30): „Für uns ist es leider nicht gut gelaufen. Wir hatten zwei Mal den gleichen Defekt, das ist sehr enttäuschend für alle, denn wir sind fehlerfrei durch das Rennen gekommen. Manchmal hat man das Glück aber nicht auf seiner Seite. Trotzdem hat es sehr viel Spaß gemacht und es war toll, ein Teil von Frikadelli Racing zu sein.“
Dennis Olsen (Porsche 911 GT3 R #12): „Wir freuen uns riesig über den fünften Platz. Unser Ziel, die Pro-Am-Klasse zu gewinnen, haben wir dadurch erreicht. Außerdem sind wir wirklich stolz, als Am-Fahrzeug in der Gesamtwertung so weit nach vorn gefahren zu sein. Und das mit dem Vorjahresmodell des Porsche 911 GT3 R.“
Jörg Bergmeister (Porsche 911 GT3 R #44): „Das Rennen ist nicht so gelaufen, wie wir es uns erhofft hatten. Aufgrund der Reparatur nach dem Reifenschaden haben wir zu Beginn des Rennens relativ viel Zeit verloren. Die Pace wurde mit zunehmender Renndauer immer besser, das war eine positive Entwicklung. Dass wir so kurz vor Rennende von der Strecke geflogen sind, ist natürlich sehr ärgerlich. Aber so ist das im Rennsport.“
Lucas Luhr (Porsche 911 GT3 R #8): „Am Anfang hatten wir ein paar Probleme mit der Balance und mussten einiges am Auto verändern. Das hat viel gebracht und auch durch die verschiedenen Reifenmischungen wurde unsere Pace besser. Die Strafe für eine Kollision in der Boxengasse war hart. Mittlerweile ist das hier ein Sprintrennen und fünfeinhalb Minuten Penalty kannst du dir nicht erlauben. Wir sind hier das erste Mal als Team an den Start gegangen und dafür ist unser Ergebnis sehr ordentlich.“