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24h Spa
31.07.2019

GRT Grasser Racing Team meistert knifflige 24h von Spa mit Bravour

Am vergangenen Wochenende bestritt das GRT Grasser Racing Team das Saisonhighlight im Blancpain GT Series Endurance Cup: die 24 Stunden von Spa-Francorchamps. Zum fünften Mal war die Mannschaft von Teamchef Gottfried Grasser beim Traditionsrennen in den belgischen Ardennen am Start.

Die 71. Ausgabe der Total 24 Hours of Spa auf dem 7,004 Kilometer langen Formel-1-Kurs stellte alle Teilnehmer mit extremen Witterungsbedingungen vor eine große Herausforderung, die das GRT Grasser Racing Team mit Bravour meisterte. Für eine Top-Platzierung machte leider eine Rot-Phase dem Team einen Strich durch die Rechnung.

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Im Blancpain GT Series Endurance Cup steht nur noch ein Rennen auf dem Programm. Das Saisonfinale 2019 findet am 28./29. September in Barcelona statt. Der nächste Termin im Kalender des GRT Grasser Racing Teams ist das ADAC GT Masters-Wochenende in Zandvoort vom 09. bis 11. August.


Lamborghini Huracán GT3 EVO #63 (Mirko Bortolotti/Christian Engelhart/Rolf Ineichen)

Als die 24 Stunden von Spa-Francorchamps gegen 05:40 Uhr am Sonntagmorgen wegen heftiger Regenfälle für mehrere Stunden unterbrochen wurden, lag der Lamborghini Huracán GT3 EVO #63 des GRT Grasser Racing Teams auf der ersten Position. Mirko Bortolotti, Christian Engelhart und Rolf Ineichen hatten sich bei extrem kniffligen Bedingungen von Startplatz 24 aus kontinuierlich an die Spitze gearbeitet.

Leider kam der Rennabbruch für das Trio zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Das Team hatte den vorgeschriebenen technischen Boxenstopp von mindestens fünf Minuten Dauer noch nicht absolviert. Nach dem Restart gegen 11:15 Uhr blieb nicht mehr viel Zeit, um den Boxenstopp durchzuführen und die dadurch verlorene Zeit wiedergutzumachen. So mussten sich Engelhart, Ineichen und Bortolotti mit Rang 16 im Gesamtergebnis begnügen.

Nach sechs Stunden Renndauer erhielten die Piloten neun Bonuspunkte für Rang zwei. Weitere vier Zähler gab es für Platz sechs nach der zwölften Stunde. Somit reist das Trio trotz der verpassten Top-Ten-Position mit Punkten im Gepäck ab.

Eine Vorentscheidung fiel bereits im Qualifying, denn den Piloten fehlten im kombinierten Ergebnis aller Sessions nur 0,033 Sekunden für den Einzug in die Superpole-Session der Top-20. Mit Platz zwei in seinem Qualifying hatte Bortolotti die Pace des Lamborghini Huracán GT3 EVO unter Beweis gestellt. Auch im Nachttraining hatte die #63 mit Position drei aufgezeigt.

Christian Engelhart: „Danke an die Mechaniker, das Auto war sehr gut vorbereitet. Wir hatten Material, mit dem wir um den Sieg kämpfen konnten. Ich bin den ersten Tripel-Stint gefahren. Die Strecke war zunächst nass und trocknete dann ab. Ich bin es vorsichtig angegangen, denn ein 24-Stunden-Rennen gewinnt man nicht in der ersten Kurve. Ich bin ganz gut nach vorne gekommen. Wir hatten einen super Boxenstopp, durch den wir nochmal ein paar Positionen gewonnen haben. Mirko hat dann das Auto übernommen und noch näher an die Spitze gebracht. Das Wetter war wechselhaft, auch als ich wieder gefahren bin. Es war ein ständiger Wechsel zwischen Slicks und Regenreifen. Mein zweiter Tripel-Stint lief super, es ging weiter nach vorne. Wir haben alle strategischen Entscheidungen richtig getroffen. Von der Hälfte bis zwei Drittel des Rennens waren wir im Kampf um die Top-Fünf. Als ich das dritte Mal im Auto war, kam es zu sintflutartigem Regen. Es waren mit die schwierigsten Bedingungen, unter denen ich je gefahren bin. Wir lagen an der Spitze, als das Rennen abgebrochen wurde. Leider kamen die roten Flaggen für uns zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Zudem verwehrte uns die lange Pause die Chance, das Pech wiedergutzumachen. Wir mussten in den verbliebenen Stunden kämpfen, um wieder nach vorne zu kommen. Wir haben versucht, mit einem Reifenpoker anzugreifen, aber das hat sich leider nicht ausgezahlt. Ich bin stolz auf das Team. Alle haben super gearbeitet, ihr Bestes gegeben und wir waren lange im Kampf um den Sieg mit dabei.“


Lamborghini Huracán GT3 EVO #19 (Arno Santamato/Gerhard Tweraser/Lucas Mauron/Andrea Amici)

Die Besatzung des zweiten Lamborghini Huracán GT3 EVO war im Silver Cup am Start und kam in dieser Klasse auf Platz fünf ins Ziel. Die Stammpiloten Arno Santamato, Gerhard Tweraser und Lucas Mauron sammelten 18 Punkte und belegen vor dem Finale des Blancpain GT Series Endurance Cup Platz drei in der Gesamtwertung der Silver Cup-Piloten. Das GRT Grasser Racing Team wird in der Teamwertung des Silver Cups ebenfalls auf Rang drei geführt.

Der Lamborghini Huracán GT3 EVO #19 ging von Startplatz 42 in das 24-Stunden-Rennen von Spa. Das Fahrerquartett arbeitete sich im Verlauf des turbulenten Rennens bis auf Gesamtrang 33 nach vorne. Das Potential für eine umfangreichere Aufholjagd war vorhanden, doch kleine Unfälle und Dreher kamen für das Team jeweils zu einem ungünstigen Zeitpunkt.

Gerhard Tweraser: „Die Wetterbedingungen waren schwierig. Erst war es mit 41 Grad extrem heiß, danach das Gegenteil mit Starkregen und Nebel. Besonders in der Nacht war die Sicht eingeschränkt. Wir sind ein fast fehlerfreies Rennen gefahren. Leider hatten wir Pech mit einigen Safety-Car- und Full-Course-Yellow-Phasen. Das hat uns einen möglichen Podestplatz im Silver Cup gekostet. Trotzdem ist das ganze Team stolz. Es ist nicht selbstverständlich, ein 24-Stunden-Rennen zu beenden.“

Andrea Amici: „In meinem Nachtstint war die Sicht nicht so gut und es war schwierig, die richtige Pace zu finden. Tagsüber hingegen hatten wir eine gute Pace. Es hat Spaß gemacht, bei diesen wechselhaften Bedingungen zu fahren. Ich habe ein paar Autos überholt und bin mit meiner persönlichen Leistung zufrieden.“

Arno Santamato: „Ich bin sehr froh, dass wir es bei diesem harten Rennen ins Ziel geschafft haben. Am meisten hat mich das Team beeindruckt. Alle haben unglaubliche Arbeit geleistet.“

Lucas Mauron: „Es war eine tolle Erfahrung. Ich bin im Großen und Ganzen zufrieden, wir haben das Maximum herausgeholt. Zeitweise waren wir dank der großartigen Leistung des Teams auf Platz drei in der Klasse. Leider ist das Rennen insgesamt etwas unglücklich gelaufen.“

Teamchef Gottfried Grasser: „Für uns war es bis zur roten Flagge ein sehr gutes Rennen. Wir sind mit der Nummer 63 sehr gut nach vorne gekommen und hatten eine unglaubliche Pace. Besonders in den Bedingungen hat uns diese Pace erlaubt, sogar an der Spitze mitzufahren. Die Rot-Phase kam allerdings zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Unser Auto stand zwei Minuten vor dem Technik-Stopp, den wir schließlich erst nach dem Re-Start des Rennens erledigen konnten. Das hat uns sehr viele Positionen gekostet, da unser zuvor herausgefahrener Vorsprung weg war, da das gesamte Feld wieder dicht beisammen lag. Das ist der schmerzhafte Teil des Racings, aber auch da müssen wir durch. Als Fazit muss man sagen, dass es wieder ein 24-Stunden-Rennen von Spa war, bei dem wir das Potenzial hatten, es ganz vorne zu beenden, es aber leider Gottes nicht geklappt hat. Positiv war für mich das Auto mit der Nummer 19. Die Jungs waren alle Neulinge in Spa und haben eine Mega-Job gemacht, das Auto bei diesen Bedingungen ins Ziel zu bringen. Der verdiente Lohn ist der dritte Platz in der Gesamtwertung des Silvercups. Sie haben in Barcelona noch die Chance auf die Vizemeisterschaft und werden kämpfen bis zum Schluss.“