24h Spa
29.07.2019
Podiumserfolg für Mercedes-AMG bei 24h-Rennen von Spa
Zum Renntag wechselte das Wetter, so dass der Start des Langstreckenklassikers bei strömendem Regen und hinter dem Safety-Car erfolgte. Pole-Sitter Engel behauptete zunächst die Führung. In der Folge entwickelte sich ein hochklassiges Rennen, das von wechselhaften Bedingungen gekennzeichnet war. Mehrere Full-Course-Yellow-Phasen und taktische Boxenstopps brachten immer wieder größere Verschiebungen in das Klassement der 72 GT3-Fahrzeuge. Mit zunehmender Renndauer etablierten sich vor allem die Performance-Teams von Mercedes-AMG im Vorderfeld: Sowohl BLACK FALCON (#4) als auch AKKA ASP (#88), GruppeM Racing (#999) und Strakka Racing (#44) präsentierten sich in den Abend- und Nachtstunden immer wieder auf Podiumskurs.
Am frühen Sonntagmorgen sorgte allerdings starker Regen für eine knapp sechsstündige Unterbrechung des Rennens. Nach dem Re-Start kristallisierte sich eine extrem spannende Schlussphase mit weiterhin sehr wechselhaften Streckenbedingungen heraus. Die Hoffnungen ruhten vor allem auf den Mercedes-AMG Teams von BLACK FALCON und GruppeM Racing. Yelmer Buurman pilotierte die #4 vom fünften Rang zurück auf Podiumskurs und übergab das Fahrzeug auf P2 liegend an Maro Engel. Der kam bei seinem abschließenden Doppel-Stint unter Druck, fiel kurzzeitig hinter die Top-Drei, aber kämpfte sich wieder zurück. Kurz vor Ablauf der Renndistanz brachte ein Unfall das Safety-Car zurück auf die Strecke, schließlich fuhr Engel den dritten Platz nach 363 Runden ins Ziel – aufgrund der vielen Full-Course-Yellow- und Safety-Car-Phasen sowie der langen Unterbrechung die kürzeste Renndistanz bisher. Da das Team auch bei den Zwischenwertungen der Sechs- und Zwölf-Stunden-Marke gepunktet hatte, übernehmen Engel und Stolz die Führung in der Fahrerwertung der Blancpain GT Series.
In der #999 von GruppeM Racing erlebten Auer, Götz und Buhk ebenfalls ein packendes Finish. Kurzzeitig konnte Schlussfahrer Götz noch einmal Boden gutmachen und kam bis auf P7 nach vorne, büßte dann aber wieder Positionen ein. Am Ende brachte Götz den zehnten Platz ins Ziel und holte noch einen Punkt für die Intercontinental GT Challenge. Buhk/Götz verteidigen damit ihre Führung in der Fahrerwertung der IGTC. Einen Punkt hinter dem Duo liegt nun Raffaele Marciello (IT), der beim 24-Stunden-Rennen gemeinsam mit Vincent Abril (MC) und Fabian Schiller (DE) im Mercedes-AMG GT3 #88 von AKKA ASP angetreten war. Das Trio fuhr bei dem Langstreckenklassiker auf den 13. Platz der Gesamtwertung.
Auch die weiteren Customer Racing Fahrzeuge machten mit guten Leistungen auf sich aufmerksam. Vor allem die Aufholjagd des Mercedes-AMG GT3 #90 war beeindruckend: Nachdem das AKKA ASP Team am Donnerstag den Motor des Fahrzeugs getauscht hatte, mussten Nico Bastian (DE), Timur Boguslavskiy (RU) und Felipe Fraga (BR) hinter dem Feld aus der Box starten. Bis zum Rennabbruch hatte sich das Silver-Fahrzeug bis auf einen zwischenzeitlichen Top-Ten-Platz nach vorne gekämpft. Nach 361 Runden machte Schlussfahrer Bastian den 17. Platz perfekt und sicherte den zweiten Rang im Silver Cup. Bastian/Boguslavskiy bauen damit ihre Führung in der Fahrerwertung des Silver Cups der Blancpain GT Series aus und sichern sich – zusammen mit Fraga – vorzeitig die Endurance-Meisterschaft im Silver Cup. Der Erfolg im Silver Cup wurde komplettiert durch den dritten Klassenplatz der #6 von BLACK FALCON: Abdulaziz Al Faisal (SA), Hubert Haupt, Patrick Assenheimer (beide DE) und Gabriele Piana (IT) belegten den 24. Gesamtrang.
In der Pro-Am Wertung gab es für die Customer Racing Teams ebenfalls einen doppelten Podiumserfolg: Der Mercedes-AMG GT3 #74 von RAM Racing mit Darren Burke (GB), Christiaan Frankenhout (NL), Tom Onslow-Cole (GB) und Remon Vos (NL) holte sich mit einem weitgehend fehlerfreien Rennen den zweiten Klassenplatz. Auf den dritten Klassenrang fuhren David Fumanelli (IT), Jack Hawksworth (GBR), Richard Heistand (US) und Christina Nielsen (DK) in der #43 von Strakka Racing. Die addierten Punkterfolge im Gesamtklassement und der verschiedenen Klassen bescheren Mercedes-AMG nach 2018 erneut den Gewinn des Herstellerpokals des 24-Stunden-Rennen.
Maro Engel, Mercedes-AMG Team BLACK FALCON #4: „Wir wollten den Sieg und haben alles gegeben. Porsche war einfach schneller – Glückwunsch an die Sieger. Aber wir können auch stolz auf uns sein. Wir haben einen Mega-Job gemacht. Für die Meisterschaft war es ein sehr gutes Wochenende. Danke an alle, die dazu beigetragen haben. Nächstes Jahr werden wir wiederkommen und versuchen, ganz oben zu stehen.“
Luca Stolz, Mercedes-AMG Team BLACK FALCON #4: „Wir sind natürlich happy. Wir haben gute Punkte nach der Sechs-, Zwölf- und 24-Stunden-Marke mitgenommen. Dadurch stehen wir auch in beiden Meisterschaft der Blancpain nach wie vor sehr gut da. Wir haben heute auf jeden Fall noch Grund zu feiern.“
Yelmer Buurman, Mercedes-AMG Team BLACK FALCON #4: „Ehrlich gesagt, habe ich etwas gemischte Gefühle. Wir haben hier so lange mit um den Sieg gekämpft – und so eine Chance bekommt man nicht so oft. Auf der anderen Seite freue ich mich riesig. Das ist mein sechstes 24-Stunden-Rennen hier in Spa und mein erstes Podium. Danke an das Team und an Mercedes-AMG. Das Auto war perfekt und wir haben keinen Fehler gemacht. Das ist sehr beeindruckend!“
Maximilian Buhk, Mercedes-AMG Team GruppeM Racing #999: „Das Team hat einen einwandfreien Job erledigt, der Mercedes-AMG GT3 hat perfekt funktioniert. Der Rest war leider etwas Lotterie mit dem Wetter und dem Rennabbruch. Wir sind glaube ich eigentlich als Zweiter in die Box gefahren als das Rennen unterbrochen wurde und ich dachte, es wird auch nach der letzten gezeiteten Runde wieder begonnen. Deswegen ist es am Ende schade, dass wir so weit zurückgefallen sind. Aber beim größten GT3-Rennen der Welt in die Top-Ten zu fahren, ist jetzt auch nicht so schlecht.“
Maximilian Götz, Mercedes-AMG Team GruppeM Racing #999: „Ich muss erstmal durchschnaufen. Wir hatten im Trockenen eine gute Pace, aber leider war es zu wenig trocken, während des Rennes. Wir hatten auch einen schlecht getimten Boxenstopp, der uns schlussendlich eine Top-Platzierung gekostet hat. Jetzt sind wir auf P10. Das war nicht unser Anspruch, aber bei so einem schweren Rennen ist das Ankommen schon ein großer Erfolg.“
Nico Bastian, AKKA ASP Team #90: „Wir haben dieses verrückte Rennen überstanden, aber noch wichtiger, wir haben bereits vor dem Saisonfinale vorzeitig die Endurance-Meisterschaft im Silver Cup gewonnen. Deshalb wird das Wochenende in Barcelona für uns sehr angenehm. Wir haben uns im Rennen von ganz am Ende des Feldes bis auf P17 gesamt und P2 in der Klasse vorgekämpft. Das war eine herausragende Leistung des gesamten Teams.“
Patrick Assenheimer, BLACK FALCON #6: „Es war mein zweiter Start bei den 24-Stunden von Spa. Beim ersten Start sind wir relativ früh ausgefallen. Deswegen war mein Ziel, das Rennen zu beenden und nach Möglichkeit auch auf das Podium zu fahren. Das haben wir beides geschafft. Daher sind wir sehr froh, haben einige Punkte mitgenommen und sind nach wie vor Zweiter in der Endurance-Meisterschaft.“
Tom Onslow-Cole, RAM Racing #74: „P2 in der Pro-Am – das ist so ein großartiges Ergebnis für uns als Team. Niemand hätte sich gewundert, wenn wir das Auto bei einem Unfall verloren hätten. Die Bedingungen waren einfach so schwer und das Rennen so lang. Aber wir sind durchgekommen und wir waren schnell. Das ist einfach nur fantastisch. Ich denke, ich kann versprechen, dass wir wieder nach Spa kommen werden.“
David Fumanelli, Strakka Racing #43: „Es war ein sehr schweres Rennen mit den wechselhaften Bedingungen. In der letzten Stunde hatten wir noch eine Strafe bekommen. Von daher sind wir super happy, dass wir uns noch den dritten Platz in der Pro-Am geholt haben.“
Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing: „Zunächst meine Glückwünsche an die Sieger. Wie erwartet, war es das chaotische Rennen mit viele Führungswechseln, Höhen und Tiefen sowie einer langen Unterbrechung, die uns zu diesem Zeitpunkt nicht geholfen hat. Wir sind happy über den Podiumsplatz, auch wenn wir mit der Pole-Position unseren Anspruch auf den Gesamtsieg angemeldet hatten. Schade, dass es nicht geklappt hat! Trotzdem Danke an alle – vor allem an unsere Customer Racing Teams, die dazu beigetragen haben, dass wir den Pokal für die Herstellerwertung zum zweiten Mal mit nach Affalterbach nehmen dürfen.“