Lamborghini Huracán GT3 EVO #82 (Franck Perera/Rolf Ineichen)
Für das erfahrene Fahrerduo um Lamborghini Werkspilot Franck Perera und Rolf Ineichen hätte die neue Saison im ADAC GT Masters nicht besser beginnen können. Das Wetter zeigte sich am letzten April-Wochenende von seiner launischen Seite. Entsprechend fand das zweite Qualifying am Sonntag auf regennasser Strecke statt. Für den Franzosen Perera kein Problem. Mit einer tollen Runde setzte er die sechstbeste Zeit des zweiten Zeittrainings und brachte sich und seinen Teamkollegen in die ideale Ausgangslage für das folgende Rennen. „Bei solch wechselhaften Bedingungen ist es nie leicht, ein ordentliches Qualifying zu bestreiten. Mit Startplatz sechs war ich daher mehr als zufrieden“, fasste Perera zusammen.Den ersten Stint übernahm der Franzose. Mittlerweile war die Strecke abgetrocknet und das Fahrerduo spielte seine ganze Erfahrung aus. Perera war zufrieden mit seiner eigenen Leistung: „Ich konnte in meinem Stint gut pushen und habe den Anschluss zu den Führenden gehalten. Außerdem gelang mir eine besonders starke In-Lap vor dem Fahrerwechsel. Hier kann man einiges an Zeit auf die anderen Autos herausfahren und das ist mir richtig gut gelungen.“
GRT Grasser Racing gelang nach 22 Runden ein perfekter Boxenstopp und schickte den Schweizer Ineichen auf Podiumskurs zurück ins Rennen. Der 40-Jährige ließ in seinem Stint seine ganze Klasse aufblitzen und sicherte mit Platz drei das erste Podium der Saison für seinen Rennstall. Nach einem durchwachsenen Samstag mit Platz 20 Balsam für die Seele. „Es war kein einfacher Samstag für uns“, so der Schweizer. „Durch die vielen Unterbrechungen im Qualifying war unsere Ausgangslage fürs Rennen nicht ideal. Uns gelang dann aber ein solider Start und wir waren sogar unterwegs in Richtung Punkte. Leider wurde ich von einem anderen Auto abgeschossen, was zu einem Reifenschaden führte. Da war für uns das Rennen eigentlich auch schon gelaufen.“
Lamborghini Huracán GT3 EVO #19 (Michele Beretta/Marco Mapelli)
Eine überzeugende Leistung des Lamborghini-Juniors Michele Beretta und des Lamborghini-Werkspiloten Marco Mapelli - vor allem im Renntrimm. Das GRT Grasser Racing-Duo machte in beiden Läufen zusammen satte 17 Positionen gut. Die Belohnung: Zweifache Punkteausbeute und das erste Junior-Podium im ADAC GT Masters für den 24-jährigen Beretta.„Das zweite Rennen war richtig gut, vor allem gemessen an dem, wie das Wochenende für uns angefangen hat. Mir unterlief am Samstag der ein oder andere Fehler, was mich sehr ärgert“, blickte Beretta zurück. „Ich bin mit dem fünften Platz im Sonntagsrennen natürlich sehr zufrieden. Allerdings wäre sogar noch mehr möglich gewesen. Leider haben wir gegen Rennhälfte ein wenig Zeit verloren, weswegen wir bis zum Schluss nicht mehr um das Podium kämpfen konnten.“
Die Ausgangslage im ersten Lauf war alles andere als rosig. Dennoch schafften es die beiden Italiener im Lauf der 60 Minuten, von Startplatz 30 in die Punkte vorzufahren. Die schwierigen Bedingungen mit einsetzendem Regen meisterten Mapelli und Beretta hervorragend.
Lamborghini Huracán GT3 EVO #63 (Mirko Bortolotti/Christian Engelhart)
Mirko Bortolotti und Christian Engelhart waren die zwei großen Pechvögel des ersten Rennwochenendes in Oschersleben. Bei den kniffligen Bedingungen machte der Deutsche eine gewohnt gute Figur und sicherte mit einem Rückstand von lediglich drei Zehntelsekunden Startplatz sechs. Durch eine Strafversetzung eines anderen Autos rutschte das Fahrerduo sogar noch um eine Position nach vorn.Nach einem guten Start schaffte es Engelhart über den gesamten Stint, den Anschluss an die Spitze zu halten. Ein technisches Problem machte der bis dahin tadellosen Performance einen Strich durch die Rechnung. „Nach einem Reifenschaden im ersten Training sind wir vor dem ersten Qualifying kaum noch zum Fahren gekommen“, sagte Engelhart. „Oschersleben liegt mir aber und mit meiner ganzen Erfahrung ist mir eine sehr gute Runde gelungen. Ich lag den gesamten Stint über gut im Rennen, allerdings mussten wir das Auto nach einem technischen Defekt leider abstellen.“
Das Vorhaben, am Sonntag Wiedergutmachung zu betreiben, schien zunächst aufzugehen. Bortolotti gelang bei nasser Strecke eine famose Runde und er sicherte die erste Pole Position der ADAC GT Masters-Saison für GRT Grasser Racing. Die Position verteidigte der Lamborghini-Werkspilot am Start und über seinen Stint im zweiten Rennen bravourös. Allerdings zog er sich einen Reifenschaden zu, der das Team beim Boxenstopp zu einem Reifenwechsel zwang. Das Regelwerk besagt, dass sich bei einem Reifenwechsel die vorgeschriebene Mindestdauer des Boxenstopps um zehn Sekunden verlängert. Das Team ließ Engelhart nach besagter Zeit zurück auf die Strecke und Ernüchterung folgte wenig später. Der Lamborghini Huracán GT3 EVO mit der Startnummer 63 bekam eine unberechtigte Durchfahrtsstrafe, denn der Zeitnahme ist ein Fehler unterlaufen. Dadurch war für Engelhart und Bortolotti eine Topplatzierung nicht mehr möglich.
Teamchef Gottfried Grasser: „Mit Franck und Rolf bin ich sehr happy. Die Zwei haben super zusammengearbeitet und eine tolle Leistung abgerufen. Mit dem Sprung von P6 aufs Podium hat unser #82 Lamborghini die Team-Ehre gerettet. Michele und Marco sind am Sonntag ein super Rennen gefahren. Sie haben sich über das gesamte Wochenende wahnsinnig gesteigert und mit Platz fünf im zweiten Rennen den verdienten Lohn eingefahren. Zudem wurde Michele Zweiter in der Junior-Wertung - das ist ein richtig guter Einstand. Mirko und Christian haben leider von vorne bis hinten ein Chaos-Wochenende erlebt. Nach dem Ausfall im ersten Rennen wegen eines technischen Defekts gab es mit der Pole Position am Sonntag zumindest vorerst eine Entschädigung. Im Rennen selbst hat Mirko wirklich alles gegeben und trotz unseres Topspeed-Nachteils die Führung behalten. Wir haben allerdings festgestellt, dass ein Reifen Luft verliert. Ein Wechsel war beim Stopp also unumgänglich. Die zusätzliche Zeit nach dem Reifenwechsel haben wir natürlich eingehalten. Wir haben uns exakt an das Regelwerk gehalten. Die Zeitnahme war allerdings anderer Meinung, was allerdings auf einem Messfehler ihrerseits beruhte. Die danach ausgesprochene Durchfahrtsstrafe haben wir eingehalten, allerdings war danach unser Rennen auch gelaufen.“