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ADAC GT Masters
12.06.2019

Orange1 by GRT Grasser mit allen Autos in den Punkten

Für Orange1 by GRT Grasser stand am vergangenen Wochenende das Saisonhighlight im ADAC GT Masters an: das Heimrennen auf dem Red Bull Ring. Der Teamsitz befindet sich nur wenige Kilometer von der Strecke entfernt in Knittelfeld. Vor heimischem Publikum – insgesamt kamen am Wochenende mehr als 16.000 Zuschauer an den Red Bull Ring – wollte das Team glänzen. Mit allen drei Lamborghini Huracán GT3 EVO in den Punkterängen gelang im zweiten Rennen der erhoffte Erfolg. Die Balance of Performance (BoP), Reifenschäden und Verwirrung um die Track Limits hatten ein gutes Resultat im ersten Rennen verhindert.

Orange1 by GRT Grasser setzte auch in der Boxengasse ein Highlight: Während der Boxenstopps im Samstagsrennen trug die Boxencrew Star Wars-Outfits. "Im Reglement steht nur, dass ein Helm und ein Overall getragen werden muss", erläuterte Teamchef Gottfried Grasser. "In Oschersleben ist uns die Idee gekommen, beim Heimrennen etwas Spezielles zu machen. Es hat uns und den Fans Spaß gemacht!"

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Lamborghini Huracán GT3 EVO #63 (Mirko Bortolotti/Christian Engelhart)

Im hart umkämpften Qualifying am Samstagmorgen mit 22 Autos innerhalb einer Sekunde holte Bortolotti mit Startplatz elf das Maximum heraus. Im Rennen machte er trotz des Topspeednachteils Boden gut. Eine gelungene Strategie brachte Engelhart nach dem Fahrerwechsel auf der gleichen Position zurück auf die Strecke. Wenige Minuten vor Rennende machte jedoch ein Reifenschaden das gute Rennen zunichte. "Wir lagen auf Platz sieben - das wäre ein Mega-Resultat gewesen", erklärte Bortolotti. "Es gab statistisch gesehen in den letzten vier Jahren bei uns nie Reifenprobleme auf dieser Strecke, deswegen kam das sehr überraschend."

Auch Engelhart schöpfte in seinem Qualifying am Sonntagmorgen das Potential des Lamborghinis voll aus. Von Startplatz zwölf aus gelang ihm und Teamkollege Bortolotti ein perfektes Rennen. Der Lohn: Rang fünf. "Wir sind stolz auf uns, wir haben das Maximum rausgeholt", sagte Engelhart. "Platz fünf ist deutlich mehr, als hier in unserem Auto steckt. Das Auto war perfekt, aber wir hatten aufgrund einer ungünstigen BoP zu viel Zusatzgewicht an Bord. Hoffentlich ändert sich das für Zandvoort."

Lamborghini Huracán GT3 EVO #82 (Franck Perera/Rolf Ineichen)

Das erste Qualifying gestaltete sich für Perera schwierig. Doch der Franzose startete im Rennen von Startplatz 23 eine Aufholjagd. Teamkollege Ineichen wollte diese zu einem erfolgreichen Abschluss bringen, doch ein Reifenschaden bremste die #82 ein. "Wir hätten in die Punkte fahren können", meinte Perera. Im zweiten Rennen am Sonntag war die Aufholjagd von Ineichen und Perera von Erfolg gekrönt. Von Startposition 17 fuhren sie bis auf Rang sieben nach vorne.

Lamborghini Huracán GT3 EVO #19 (Michele Beretta/Marco Mapelli)

Auch Beretta und Mapelli hatten mit der ungünstigen BoP und dem damit einhergehenden hohen Gewicht des Autos zu kämpfen. Auf dem Red Bull Ring macht sich ein Topspeednachteil aufgrund der langen Geraden stärker bemerkbar als auf den Strecken in Oschersleben und Most. Nach einem schwierigen Qualifying mit Platz 26 wollten Beretta und Mapelli im Samstagsrennen zurückschlagen. Doch wie viele andere erhielten sie eine Durchfahrtsstrafe, weil sie die Track Limits zu oft missachteten. "Wir haben uns darauf konzentriert, die Track Limits einzuhalten, aber es hat nicht gereicht", erklärte Beretta.

Im Sonntagsrennen kämpfte sich das italienische Fahrerduo trotz gebrauchter Reifen von Startplatz 21 auf Rang zwölf vor. "Wir wussten, dass wir etwa ab der Hälfte des Rennens mit den Reifen zu kämpfen haben würden. Wir hätten es gerne in die Top-10 geschafft, aber immerhin haben wir Punkte geholt", sagte Mapelli.

Teamchef Gottfried Grasser: "Zunächst einmal möchte ich die tolle Zuschauerkulisse am Red Bull Ring loben. Der ADAC befindet sich auf dem richtigen Weg, ansonsten würden wir nicht so viele Fans auf den Tribünen sehen. Leider war es wegen der Balance of Performance ein schwieriges Wochenende für uns. Wir haben schon beim Testen am Donnerstag gesehen, dass wir vor allem im ersten Sektor nicht mithalten können. Im ersten Rennen haben wir versucht, das mit einem aggressiven Setup zu kompensieren. Leider haben das die Reifen nicht ausgehalten.

Am Sonntag sind wir es konservativ angegangen, um Punkte zu sammeln. Die Positionen fünf und sieben sind für mich wie ein Sieg und ein dritter Platz. Es ist unglaublich, was Mirko gezaubert hat. Aus diesem starken Fahrerfeld gibt es nur wenige, die so gut fahren wie er. Es war ein versöhnliches Ergebnis aus österreichischer Sicht, ein Trostpreis mit guten Punkten im zweiten Rennen."