ADAC GT Masters
29.04.2019
Schadensbegrenzung im MANN-FILTER Team HTP
Ausgangspunkt für das erneut nicht wunschgemäße Endergebnis war auch am Sonntag für beide „MANN-FILTER Mambas“ das Qualifikationstraining. Maximilian Götz hielt sich auf regennasser, im Verlauf der 30 Trainingsminuten aber abtrocknender Fahrbahn beständig im Bereich der Top-Acht auf, musste seine Schlussattacke aber wegen eines technischen Problems im Bereich der Elektronik abbrechen und sich mit Startposition 13 begnügen. „Die Pole wäre wohl nicht möglich gewesen, ein Platz in der zweiten Reihe aber allemal“, ärgerte sich der der Champion des ADAC GT Masters 2012. Noch ärger traf es Stallgefährte Fabian Vettel, der seinen Boliden am Ende seiner ersten Runde aus der Hand verlor und beim Einschlag in die Streckenbegrenzung die linke Fahrzeugseite so stark beschädigte, dass an eine Weiterfahrt nicht zu denken war.
Mit der blitzschnellen Reparatur beider linken Radaufhängungen war der Stress für die Crew der 48 indessen noch nicht beendet, denn zu allem Überfluss scherte am Mercedes-AMG GT3 bei der Fahrt in die Startaufstellung die linke Antriebswelle ab – ein Folgeschaden des Unfalls. Den HTP-Mechanikern gelang das Kunststück, die Welle binnen 16 Minuten zu wechseln und Vettel so wenigstens einen Start aus der Boxengasse zu ermöglichen. „Dafür kann ich den Jungs nur meinen größten Dank und Respekt aussprechen“, verneigte sich Vettel.
Im zweiten Ein-Stunden-Rennen des Wochenendes arbeiteten sich Götz und Dontje mit einer guten Pace, perfekter Boxenstrategie und zwei starken Überholmanövern des Niederländers noch bis auf den achten Schlussrang nach vorne. „Schadensbegrenzung, die Zweite“, grinste Dontje. „Wir sind zum zweiten Mal nach einem nicht perfekten Qualifying in die Punkte gefahren. Damit sind wir zwar unseren eigenen Ansprüchen nicht ganz gerecht geworden, aber alles in allem müssen wir mit diesem Ergebnis zufrieden sein.“
Das Junioren-Auto kam derweil nicht ungeschoren über die Distanz. Vettel wurde nach einem harmlosen Ausritt in die Wiese von einem nachfolgenden Konkurrenten umgedreht. Bis die Mamba wieder in die Gänge gekommen war, hatte sich der 20-jährige Bruder des viermaligen Formel-1-Weltmeisters eine Runde Rückstand eingehandelt. Partner Philip Ellis glänzte nach dem Fahrerwechsel mit Top-Rundenzeiten auf dem Niveau der Spitze, mehr als Rang 26 war aber nicht mehr drin. „Die gute Pace ist die positive Botschaft, die wir aus diesem verkorksten Wochenende mitnehmen müssen“, so der 26-jährige Wahl-Schweizer. „Der Treffer gegen Fabi war quasi nochmal die Kirsche auf dem Zuckerguss. Ich war schneller als die Autos um mich herum, aber mit einer Runde Rückstand kann man sich dafür nichts mehr kaufen. Die nächste Strecke in Most dürfte uns gut liegen. Dort müssen wir unsere gute Basis in Top-Ergebnisse ummünzen.“
„Wir haben an diesem Wochenende alles erlebt – Pech, technische Probleme, aber auch den einen oder anderen Fehler sowohl der Fahrer als auch des Teams“, fasste HTP-Teamchef Norbert Brückner den Saisonauftakt der „Liga der Supersportwagen“ aus Sicht der Altendiezer zusammen. „Wir haben hier in Oschersleben zu wenig aus unserem starken Paket gemacht. Daraus wollen und werden wir die richtigen Schlüsse ziehen und in drei Wochen in Most umso stärker zurückkommen.“