Nur 14 Tage nach dem Großen Preis von Deutschland in Hockenheim, bei dem der AvD seit 1926 für die sportliche Ausrichtung zuständig ist, war Deutschlands traditionsreichster Automobilclub damit gemeinsam mit seinen Co-Veranstaltern CHRSN, HMSC und Histomobil auch Gastgeber des Highlights der deutschen historischen Motorsportsaison. Die 53.500 Zuschauer erlebten in verschiedenen Klassen rund 500 historische Rennwagen, bei denen auch die Sportwagen und GT der 50er-Jahre sowie die Tourenwagen der ehemaligen DTM und DRM gefeiert wurden. Gerade in diesen Klassen gaben sich zahlreiche Stars von einst und jetzt die Ehre, darunter etwa unvergessene DTM-Legenden wie Leopold Prinz von Bayern und Klaus Niedzwiedz, der dreifache Le-Mans-Sieger Marco Werner oder Ex-DTM-Pilot und Porsche-Teamchef Olaf Manthey. Informationen und Storys vom Rennwochenende, alle Ergebnisse und viele Foto-Impressionen gibt es auf der offiziellen Homepage des AvD-Oldtimer-Grand-Prix unter www.avd-ogp.de.
Das stimmungsvolle Wochenende, die beeindruckenden Starterfelder voller historisch wertvoller Fahrzeuge und das überaus positive Feedback der Teilnehmer bestätigten die Veranstalter auch diesmal in ihrer Arbeit. „Der AvD-Oldtimer-Grand-Prix ist unsere Highlight-Veranstaltung des historischen Motorsports, an der wir das ganze Jahr hart arbeiten“, fasst AvD-Präsident Ludwig Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg zusammen. „Uns ist wichtig, den Besuchern ein immer wieder abwechslungsreiches Programm zu bieten – und das seit 47 Jahren. Wir freuen uns, dass wir auch in diesem Jahr mit zwei Rennserien der Fahrergemeinschaft Historischer Rennsport (FHR) wieder neue Akzente setzen konnten.“ Beim Geschehen auf der Strecke spielte in diesem Jahr auch das typische Nürburgring-Wetter eine prominente Rolle. Nach wechselhafter Witterung in den Trainings am Freitag entwickelte sich das Wetter am Rennsamstag zunehmend freundlich – und sorgte damit für zusätzliche Würze. Denn auf der feuchten Strecke im Qualifying waren vielfach die leichteren und agileren Rennwagen-Klassiker im Vorteil, während in den Rennen unter trockenen Bedingungen die leistungsstärkeren Boliden ihre Stärken ausspielen konnten. Den Zuschauern boten sich somit spannende Rennläufe mit vielen Positionskämpfen. Höhepunkt auch in diesem Jahr: das Abendrennen der Sportwagen aus den 50er-Jahren. Bei diesem Lauf zeigte sich nicht nur die Eifel im Abendrot von ihrer schönsten Seite, sondern die seltenen und legendären zweisitzigen GT und Sportwagen bis 1960/61 im Wortsinn in bestem Licht. Am Ende hatte im Feld mit Bizzarrini, Lister Knobbly, Porsche RSK 917 und anderen Automobillegenden ein Lotus 15 von 1960 die Nase vorne: Der Schweizer Michael Gans gewann den Lauf vor Mark Lewis / Julian Majzub (beide BGR, Lister Chevrolet Knobbly von 1959). „In diesem Moment wird der Spirit dieser Veranstaltung besonders greifbar“, kommentiert AvD-Präsident Fürst Löwenstein. „Wenn diese tollen Sportwagen in der Abenddämmerung das Ziel erreichen und mit einem Feuerwerk empfangen werden, ist das ein schöner Abschluss des ersten Renntages und ein besonderes Highlight des ganzen Wochenendes.“ Beim sportlichen Höhepunkt des Wochenendes hatte ein „alter Bekannter“ die Nase vorne: Martin Stretton (GBR) gewann im Tyrrell 012 beide Läufe der FIA Masters Historic Formla One Championship. Er hatte mit dem Formel-1-Boliden im Benetton-Design von 1983 bereits im vergangenen Jahr einen ersten und einen zweiten Platz in den beiden Rennen geholt.