Podium bei der Premiere
Das actionreiche Wochenende in Brands Hatch bot zwei Qualifying-Sessions am Samstag sowie zwei 60-minütige Sprintrennen am Sonntag. Den Auftakt in das erste Zeittraining machte Bortolotti. Der Italiener lieferte sich bei chaotischen Bedingungen in einem Mix aus Sonnenschein und Starkregen einen heißen Kampf um die Pole-Position. Auf seiner letzten Runde allerdings der Rückschlag: Bortolotti kam von der Strecke ab und beschädigte den Lamborghini Huracán GT3 EVO sodass Engelhart in seinem anschließenden Qualifying keine Rundenzeit setzen konnte und sich für Lauf zwei am Ende des Feldes einsortieren musste. Der große Trost: Bortolottis vorherige Runde reichte zu Startplatz zwei für das erste Rennen.Sobald die Ampel auf grün ging, gab Bortolotti alles, um die Spitze zu übernehmen. Bereits auf gleicher Höhe mit dem Führenden steckte der erfahrene Pilot zurück, um eine Kollision zu vermeiden. Sein nächster Angriff musste durch eine Safety-Car-Phase warten. Nach dem Re-Start gab sich der Italiener keine Blöße, verteidigte Rang zwei und ließ durch seine Pace keinen Zweifel daran, dass er dieses Rennen gewinnen wollte. Beim Fahrerwechsel auf Engelhart entschied sich das GRT Grasser Racing Team für neue Reifen, um die Spitze anzugreifen. Der Deutsche pushte, musste in der Box allerdings ein weiteres Auto ziehen lassen und lag stoppbereinigt auf Rang drei. Dieses Ergebnis fuhr Engelhart sicher und problemfrei nach Hause.
„Ich wusste, dass ich nur zu Beginn des Rennens eine Chance haben würde, an die Spitze zu gehen. Mein Start von Platz zwei war gut. Ich war auf der Außenseite neben dem Pole-Sitter, aber bereits zur Mitte der ersten Runde kam das Safety Car und ich hatte keine Chance mehr auf einen Angriff“, erklärte Bortolotti. „Wir hatten insgesamt ein gutes Rennen und auch einen guten Stopp. Mit Platz drei können wir absolut zufrieden sein, denn die Konkurrenz war heute einfach schneller.“
Aufholjagd mit Hindernissen
Mit der Hypothek der letzten Startreihe ging Engelhart in den zweiten Lauf in Brands Hatch und arbeitete sich in seinem Stint bis auf die 13. Position nach vorne. Leider kam es bei dieser Aufholjagd zu einem Zwischenfall mit einem Konkurrenten, weshalb er mit einer Durchfahrtsstrafe belegt wurde. Engelharts Vordermann hatte früher als üblich gebremst und der Deutsche hatte keine Chance mehr auszuweichen. Die Strafe leistete Bortolotti direkt nach dem Fahrerwechsel ab. Das Ziel erreichte der Lamborghini-Werksfahrer schließlich innerhalb der Punkte auf Rang zehn und betrieb maximale Schadensbegrenzung. Das Duo im Lamborghini Huracán GT3 EVO liegt nach dem Auftaktwochenende auf Rang fünf der Fahrerwertung.„Wir wussten, dass durch den schwierigen Startplatz für den zweiten Lauf nicht viel zu holen sein würde. Trotzdem lief es zunächst eigentlich gut vorwärts, bis uns eine Strafe wieder zurückgeworfen hat. So haben wir die Chance verloren, noch weiter nach vorne zu kommen“, so Engelhart. „Mit Rang drei im ersten Rennen haben wir wirklich das Maximum herausgeholt. Nach dem Stopp habe ich gepusht und hatte für einige Runden die gleiche Pace wie die Spitze. Leider sind sie dann etwas enteilt. Grundsätzlich war es ein solider Saisonstart mit Punkten in beiden Rennen.“
Bereits kommendes Wochenende geht es für das GRT Grasser Racing Team weiter in der Blancpain GT Series. Im Endurance Cup tritt das österreichische Team in Silverstone an.
Teamchef Gottfried Grasser: „Insgesamt war es ein positives Wochenende, denn die Performance hat gepasst. Nur leider ist es im Moment etwas verhext. Mirko war im Qualifying auf Pole-Kurs, als er auf den Kerb gekommen ist und das Auto verloren hat. Im ersten Rennen ist uns zwar ein kleiner Patzer beim Boxenstopp passiert, aber das hat nur wenig Zeit gekostet und wir sind happy über die super Leistung und Platz drei. Der zweite Lauf war etwas chaotisch. Wir hatten den schnellsten Boxenstopp des Rennens und waren virtuell schon fast auf Podiumskurs, als wir die Durchfahrtsstrafe bekommen haben. In unseren Augen eher ein Rennunfall, denn der Fahrer vor Christian hat viel früher als normal gebremst. Letztlich ist das Fazit positiv und wir blicken optimistisch auf das nächste Wochenende in Silverstone. Denn unabhängig von allen Ergebnissen bin ich extrem zufrieden mit unserer gesamten Mannschaft. Alle arbeiten super zusammen und speziell die Boxencrew hat wieder eine tolle Leistung abgeliefert. Was uns fehlt, ist das Quäntchen Glück. Ich bin sicher: Unsere Zeit wird kommen!“