DTM
08.07.2019
Audi mit bisher stärkstem Norisring-Auftritt
Der 2,3 Kilometer lange Stadtkurs zwischen Dutzendteich und Max-Morlock-Stadion war in der Vergangenheit meist ein schwieriges Pflaster für die Marke mit den Vier Ringen. Das hat sich mit dem neuen Audi RS 5 DTM geändert: Der über 610 PS starke Class-1-Rennwagen brach beim ersten Einsatz auf dem Norisring alle Rekorde. Audi lag in beiden freien Trainingssitzungen vorn, holte an beiden Tagen die Pole-Position, vier von sechs möglichen Podiumsplatzierungen und die meisten Punkte. Auch neue Streckenrekorde im Qualifying (René Rast) und im Rennen (Nico Müller) gehen auf das Konto des neuen Turbo-Rennwagens.
Im Sonntagsrennen kamen alle sechs werkseitig eingesetzten Audi RS 5 DTM in die Top-Acht und damit in die Punkteränge. Der viermalige Norisring-Sieger Jamie Green feierte nur vier Wochen nach seiner Blinddarmoperation mit Platz zwei ein gelungenes Comeback. „Leider musste ich Philipp Eng nach einer leichten Berührung wieder vorbeilassen“, sagte der Brite aus dem Audi Sport Team Rosberg. „Dadurch habe ich viel Zeit und den Anschluss zum späteren Sieger Bruno Spengler verloren. Trotzdem war es ein gutes Rennen für mich.“
Mike Rockenfeller vom Audi Sport Team Phoenix kämpfte sich vom elften Startplatz auf Platz drei nach vorn. Für den DTM-Champion des Jahres 2013 war es das erste DTM-Podium auf dem Norisring. „Es ist cool, hier oben zu stehen“, sagte „Rocky“ nach der von Fürst Albert von Monaco, dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder und Skistar Thomas Dreßen durchgeführten Siegerehrung. „Mein Auto war richtig gut. Ich konnte viele Gegner überholen und hatte im Rennen jede Menge Spaß. Nachdem wir uns hier in der Vergangenheit meist recht schwergetan haben, können wir alle bei Audi sehr stolz auf dieses Ergebnis sein. Wir waren an diesem Wochenende extrem stark.“
Robin Frijns vom Audi Sport Team Abt Sportsline verpasste nach seinem Ausfall am Samstag mit Platz vier nur knapp das Podium. Loïc Duval kam nach einer gewagten Strategie mit einem Boxenstopp in der ersten Runde auf Platz sechs ins Ziel.
René Rast und Nico Müller mussten sich am Sonntag mit den Plätzen sieben und acht begnügen, obwohl beide aus der ersten Startreihe ins Rennen gegangen waren. Die beiden Audi-Piloten berührten sich in der ersten Runde unglücklich. Rast fiel durch den folgenden Dreher auf den letzten Platz zurück, Müller kassierte eine Durchfahrtstrafe.
„Den Sieg haben wir heute verschenkt, aber mannschaftlich war es eine ganz starke Leistung“, sagte Bram Schot. Der Vorsitzende des Vorstands der AUDI AG verfolgte das Sonntagsrennen gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Hans-Joachim Rothenpieler (Technische Entwicklung) und Peter Kössler (Produktion und Logistik) an der Audi-Box. Am Samstag hatte Hildegard Wortmann, neuer Vorstand für Vertrieb und Marketing, der Audi-Mannschaft am Norisring die Daumen gedrückt.
„Nachdem wir uns im Qualifying die drei besten Startplätze geholt hatten, wollten wir natürlich auch heute gewinnen“, sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Nach einem guten Start haben wir dann leider die erste Kurve nicht richtig hinbekommen, wodurch Bruno Spengler die Führung geerbt hat. René und Nico haben sich mit starken Rundenzeiten wieder nach vorn gekämpft. So haben wir die Plätze zwei, drei, vier, sechs, sieben und acht belegt. Wir können mit unserem insgesamt starken Auftritt auf dem Norisring sehr zufrieden sein und freuen uns schon auf die DTM-Premiere in Assen in 14 Tagen.“
René Rast behauptete auf dem Norisring seine Führung in der Fahrerwertung der DTM. Nico Müller verbesserte sich auf den zweiten Tabellenrang. In der Herstellerwertung hat Audi nun 119 Punkte Vorsprung auf BMW. In der Teamwertung liegen das Audi Sport Team Rosberg und das Audi Sport Team Abt Sportsline weiter auf den ersten beiden Plätzen.