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FIA WEC
10.11.2019

Porsche baut mit Doppel-Podium Führung in Weltmeisterschaft aus

Porsche hat mit einem doppelten Podiumserfolg beim dritten Lauf der FIA World Endurance Championship (WEC) seine Führung in der Weltmeisterschaft ausgebaut. Im neuen Porsche 911 RSR fuhren die amtierenden Weltmeister Kévin Estre (Frankreich) und Michael Christensen (Dänemark) beim Vier-Stunden-Rennen auf dem Shanghai International Circuit (China) von der Pole-Position auf die zweite Position. Damit konnte das Erfolgsduo seine Führung in der Fahrerwertung ausbauen. Gianmaria Bruni (Italien) und Richard Lietz (Österreich) passierten am Sonntag in ihrem rund 515 PS starken Neunelfer des Porsche GT Teams als Dritte die Ziellinie.

Das Rennen vor den Toren der Metropole Schanghai war spannend bis zur letzten Sekunde. Eine Gelbphase mehr als eine Stunde vor Rennende nutzten die Teams für ihren letzten Boxenstopp. Aufgrund des frühen Stopps mussten die Fahrer in den verbleibenden 1:05 Stunden besonders stark auf den Kraftstoffverbrauch achten. Estre im 911 RSR mit der Startnummer 92 gelang trotzdem ein beeindruckendes Überholmanöver. Eine knappe Stunde vor dem Fallen der Zielflagge schob er sich vom dritten auf den zweiten Rang. Auch Bruni, der im Fahrzeug mit Startnummer 91 den letzten Stint fuhr, konnte 40 Minuten vor der Zieldurchfahrt noch einen Platz gut machen und fuhr auf Rang drei.

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Zwischenzeitlich musste die Fahrerpaarung Estre/Christensen jedoch eine Zehn-Sekunden-Strafe absitzen, weil man sich nicht hinter ein Konkurrenz-Fahrzeug eingeordnet hatte, das sich beim Losfahren nach dem Boxenstopp in der Fastlane befand. Doch der Kampfgeist der Fahrer und die strategische Leistung des Porsche GT Teams zahlte sich nach 125 Runden auf dem 5,451 Kilometer langen Kurs aus und brachte beide Fahrerpaarungen auf’s Podium. Estre und Christensen konnten ihre Führung in der Fahrerwertung somit auf einen Vorsprung von fünf Punkten ausbauen. Bruni und Lietz liegen nach dem dritten Saisonlauf mit sechs Punkten Rückstand auf Rang drei. Porsche gelang es mit dem neuen Porsche 911 RSR (Modelljahr 2019), der auf dem Hochleistungs-Straßensportwagen 911 GT3 RS* basiert, die Führung in der Herstellermeisterschaft der FIA World Endurance Championship auf nun 17 Punkte auszubauen.

Auch in der GTE-Am-Klasse konnte das Porsche-Kundenteam Project 1 einen Podiumserfolg verbuchen. Die Fahrertrio mit Ben Keating, Jeroen Bleekemolen und WEC-Newcomer Larry ten Voorde fuhr im Porsche 911 RSR (Modelljahr 2017) nach 113 Runden auf Platz zwei. Das Schwesterauto der Mannschaft aus Lohne (Nummer 56) belegte Rang fünf. Dempsey-Proton Racing setzte an diesem Wochenende drei der rund 510 PS starken GTE-Renner aus Weissach ein. Das Trio belegte die Plätze sechs, zehn und zwölf. Das Team Gulf Racing wurde Neunter.

Alexander Stehlig (Einsatzleiter FIA WEC): „Wir wussten, dass uns ein schwieriges Rennen bevorsteht. Leider haben wir mit der Startnummer 92, das von der Pole-Position gestartet ist, eine Position verloren. Mit dem zweiten Fahrzeug sind wir von Position sechs auf Position drei gefahren. Wir waren zwischenzeitlich nicht die Schnellsten auf der Strecke, haben dies aber durch Teamwork ausgeglichen. Glücklich sind wir über den Ausbau der Meisterschaftsführungen und eine perfekte Teamleistung an diesem Wochenende.“

Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Wir hatten ein gutes Rennen mit einer klasse Strategie. Das Reifenmanagement war eine Herausforderung, denn wir mussten gleichzeitig sehr schonend mit den Pneus umgehen ohne zu viel Zeit zu verlieren. Im letzten Stint war ich Vierter und konnte dann noch ein Fahrzeug überholen. Auch Richard ist zu Beginn hervorragend gefahren. Mit Platz zwei und drei sind wir sehr zufrieden."

Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91): „Unser neuer 911 RSR hat bisher bei jedem Rennen auf dem Podium gestanden. Wir lernen unser Auto von Rennen zu Rennen besser kennen. Das Set-up müssen wir noch weiter perfektionieren. Aber das war nach dem schwierigen Qualifying mit Platz drei im Rennen ein versöhnliches Ende des Wochenendes.”

Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Das war ein sehr gutes Rennen für uns – auch wenn wir heute nicht immer die Schnellsten auf der Strecke wahren. Doch alle im Team haben einen so guten Job gemacht, dass wir ohne unsere Zehn-Sekunden-Strafe sogar hätten gewinnen können. Jetzt freue ich mich auf Bahrain. Nach drei zweiten Plätzen in Folge möchte ich dort wieder ganz oben auf dem Podium stehen.“

Michael Christensen (Porsche 911 RSR #92): „Wir hatten heute leider nicht ganz die Pace, um zu gewinnen. Dafür war unsere Strategie wieder einmal spitze. Mehr konnten wir nicht rausholen. An einigen Dingen müssen wir noch ein wenig feilen, aber wir sind sehr glücklich mit dem Ergebnis.“

Larry ten Voorde (Porsche 911 RSR #57 GTE-Am): „Das war mit vier Stunden das bislang längste Rennen meiner Karriere. Dann gleich auf dem Podium zu landen, ist natürlich toll. Für uns war es nicht leicht, denn nach einem Dreher am Anfang mussten wir ziemlich viel Zeit gut machen. Wichtig war es, keine Fehler zu machen und keine Strafen zu kassieren. Das war mein Ziel und ist mir bei meiner WEC-Premiere auch gelungen."
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