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Formel 4
11.08.2019

Aron und Estner gewinnen Sonntagsrennen in Zandvoort

Rookie Paul Aron (15, Estland, Prema Powerteam) und Sebastian Estner (17, Wernau, Van Amersfoort Racing) haben in Zandvoort die Sonntagsrennen der ADAC Formel 4 gewonnen. Während Aron nach seinem Sieg am Red Bull Ring im Juni das zweite Mal ganz oben auf dem Podium stand, war es für Estner der Premierensieg in der Highspeedschule des ADAC.
 
Théo Pourchaire (15, Frankreich, US Racing CHRS) baute derweil seine Führung mit zwei dritten und einem abschließenden siebten Rang in der Gesamtwertung mit nun 138 Punkten aus. Denn sein erster Verfolger Arthur Leclerc (18, Monaco, US Racing CHRS) schied in beiden Sonntagsrennen aus und blieb ohne Punkte. Mit 109 Zählern bleibt der jüngere Bruder des Formel 1-Stars Charles Leclerc aber weiter Zweiter vor Dennis Hauger (16, Norwegen) und Niklas Krütten (16, Trier). Die beiden Teamkollegen des niederländischen Rennstalls Van Amersfoort Racing haben jeweils 93 Punkte auf der Habenseite.
 
Bester Rookie ist weiter Roman Stanek (15, Tschechien, US Racing CHRS), der am Wochenende einen vierten, einen 14. und einen elften Rang verbuchte.
 
Aron erwischte am Vormittag auf trockener Strecke einen optimalen Start, überholte Polesetter Gianluca Petecof (16, Brasilien, Prema Powerteam) und dominierte im gesamten Rennverlauf das 19-köpfige Fahrerfeld. "Ich bin super happy über meinen zweiten Saisonsieg hier in der deutschen Serie. Ich wusste, dass das Überholen hier nicht einfach ist. Also habe ich alles daraufgesetzt, einen guten Start zu haben", sagte Aron nach dem zweiten Rennen auf dem anspruchsvollen Dünenkurs an der Nordseeküste: "Ich bin dann schnell an Gianluca vorbeigekommen und konnte dann meine Führung behaupten." Der Este machte es mit seinem Sieg seinem Bruder Ralf nach, der in der Formel 3 in 2018 zwei Siege auf dem Circuit Zandvoort gefeiert hatte.
 
Während Leclerc bereits in der ersten Runde ins Kiesbett gerutscht war, sein beschädigtes Auto daraufhin abstellen musste und das Safety Car auf die Strecke fuhr, blieb Pourchaire auf Position fünf in Lauerstellung. "Es ist immer gut, oben zu stehen. Klar freue ich mich darüber. Aber es ist nur eine Momentaufnahme, das Wichtigste ist der Sieg der Meisterschaft", sagte Pourchaire nach seinem dritten Platz am Vormittag: "Ich werde weiter pushen, dabei aber auch nicht zu viel riskieren. Es ist super wichtig, konstant zu sein in dieser Meisterschaft."
 
Pourchaires Meisterschaftsrivalen Dennis Hauger und Gianluca Petecof machten sich das Leben dagegen selbst schwer. Der Norweger wagte einen Angriff auf den Brasilianer, der eine harte Linie fuhr, woraufhin sich Hauger drehte und vom Feld durchgereicht wurde. Die Rennleitung entschied sechs Minuten vor Ende, dass Petecof seinen zweiten Platz mit unfairen Mitteln verteidigt hatte. So musste der Pilot von Prema Powerteam einmal durch die Box. An der Spitze profitierten Aron, Rasmussen und Pourchaire und fuhren ihre Podiumsplätze ins Ziel.
 
Im Rennen am Nachmittag fuhr Estner einen Start-Ziel-Sieg nach Hause. "Unglaublich, der Anfang des Wochenendes verlief ja nicht so gut. Jetzt schauen wir mal, was am Nürburgring so geht", sagte der 17-Jährige, der seinem Team einen Heimsieg bescherte.
 
Auch Leclerc zeigte zunächst ein starkes Rennen und fuhr bis zur Halbzeit vom letzten bis auf den neunten Platz vor. Kurz vor der Zielflagge verlor Leclerc jedoch die Übersicht. Nach einem Angriff auf seinen Vordermann drehte sich der Franzose in Folge eines Verbremsers, wollte seinen Boliden daraufhin wieder in Fahrtrichtung bringen und übersah dabei Laszlo Toth (19, Budapest/Ungarn, R-ace GP), der nicht mehr ausweichen konnte.
 
Das Safety Car kam heraus und blieb bis kurz vor Rennende, ganz vorne fuhr Estner ohne Fehler und feierte seinen Premierensieg in der ADAC Formel 4. Hinter dem Wernauer feierte Alessandro Ghiretti (17, Frankreich, US Racing CHRS) seinen dritten Podiumsplatz der Saison vor dem Schweizer Grégoire Saucy (19, R-ace GP), der im elften Lauf der ADAC Formel 4 zum ersten Mal in den Top drei landete.
 
Viel Zeit zum Durchschnaufen haben die Piloten nicht, schon am kommenden Wochenende stehen auf dem Nürburgring die Rennen zwölf, 13 und 14 auf dem Programm.
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