Die Highlights des Wochenendes
Podium und Saisonbestleistung: Für den kfzteile24 Audi R8 LMS #24 war Zandvoort das bisherige Highlight der Saison. Von Startplatz 15 machte Ortmann im ersten Rennen direkt eine Position gut und hielt diese bis zum Fahrerwechsel. Hier spielte dem Duo das Glück in die Karten, denn kurz zuvor kam das Safety Car auf die Strecke und sie verloren wesentlich weniger Boden gegenüber der Konkurrenz als im Normalfall. So kehrte Winkelhock als Fünfter zurück auf die Strecke. Durch das Pech der Teamkollegen in der #25 ging es sogar auf Rang vier über die Ziellinie. Das beste Saisonresultat und zudem mit Rang zwei in der Juniorwertung ein wichtiges Podium für Ortmann. Für den zweiten Lauf am Sonntag gelang Winkelhock mit Startplatz acht als drittbester Audi des Feldes ein starkes Ergebnis. Er verteidigte diese Position im Rennen bis zum Fahrerwechsel und Ortmann brachte sie schließlich sicher über die Ziellinie. Dies bedeutete erneut wichtige Punkte in der Juniorwertung, wo der 19-Jährige aktuell mit lediglich 19 Punkten Rückstand zur Spitze auf Rang vier liegt. Husarenritt: Den zeigten am Samstag Rogivue und Vervisch. Startplatz 23 stand nach dem Qualifying zu Buche. Auf der Oldschool-Strecke in Zandvoort eine Herkulesaufgabe. Doch die beiden ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und zeigten eine sensationelle Aufholjagd. Rogivue behielt im Startgetümmel den Überblick und übergab Vervisch das Auto in einem top Zustand. Dieser strafte alle Kritiker Lügen, die behaupten, in Zandvoort sei Überholen nicht möglich. Ein Auto nach dem anderen ließ er hinter sich und überquerte die Ziellinie schließlich auf Rang acht – 15 Positionen gutgemacht und dafür mit wichtigen Punkten belohnt worden! Am Sonntag hatte Vervisch das Potenzial für den achten Rang im Qualifying, doch genau in seiner schnellsten Runde wurde die rote Flagge geschwenkt. So startete das Duo auf Rang 13 und kam auf selbigem auch ins Ziel. Für Vervisch war es ein Wochenende der Extreme. Neben seinem Einsatz für BWT Mücke Motorsport startete er bei den 24 Stunden von Zolder in einem Sportprototypen. Direkt nach dem Samstagslauf fuhr er rund zweieinhalb Stunden nach Zolder, um am Sonntagvormittag wieder zurück in Zandvoort das Qualifying und später das Rennen zu bestreiten.
Wie gewonnen so zerronnen: Die Reise in die Niederlande war für den Audi R8 LMS #25 eine enttäuschende. In den Qualifyings kamen Schmidt und Haase nicht über die Ränge 13 und 15 hinaus, die Rennen selbst beendeten sie auf den Positionen 15 und 14. Dabei hatte das Duo im Samstagslauf wie ihre Kollegen von einer guten Strategie und einem Safety Car während des Boxenstoppfensters profitiert und war auf Rang vier nach vorne gespült worden. Die Freude über dieses Top-Ergebnis währte allerdings nur kurz. Während des Boxenstopps war einer der Mechaniker den Bruchteil einer Sekunde zu früh losgelaufen. Er hatte einen Fuß über der weißen Linie, bevor das Auto stand, weshalb das Duo zu einer Durchfahrtsstrafe antreten musste und zurückfiel. Die Hoffnung für den Nürburgring ist nun groß, denn während des Wochenendes identifizierte die Mannschaft einen schwer zu findenden Fehler, der das Auto einbremste.
Konsequent: Ungeachtet dieser Schwierigkeiten gelang BWT Mücke Motorsport in Zandvoort ein neuer Rekord. In beiden Rennen des Wochenendes fuhren alle drei Autos in die Punkte. Das hatte die Traditionsmannschaft aus Berlin zuvor nie geschafft. Das soll bereits am kommenden Wochenende wiederholt werden, wenn das ADAC GT Masters Station auf dem Nürburgring macht.
Stimmen zum Wochenende
Frédéric Vervisch (BWT Audi R8 LMS #26): „Ich hatte ein ziemlich vollgepacktes Wochenende, denn ich war noch parallel bei einem 24-Stunden-Rennen am Start. Insgesamt waren wir stärker als noch am Red Bull Ring. Aber wir sind immer noch nicht da, wo wir sein sollten. Wir hatten zwei gute Rennen, besonders das erste war gut, mit dem Safety Car und einer tollen Pace. Das Qualifying am Sonntag war okay, auch wenn die rote Flagge nicht perfekt war für uns. Wir waren auf einer schnellen Runde – das hat uns etwas gekostet. P13 war am Ende noch in Ordnung. Wir hatten einfach nicht die richtige Geschwindigkeit. Wir haben das Rennen dort beendet, wo wir mit der Pace auch landen mussten. Das Positive ist, dass wir uns verbessert haben. Ich hoffe, das geht so weiter.“ Nikolaj Rogivue (BWT Audi R8 LMS #26): „Am verregneten Freitag waren Frédéric und ich gut unterwegs und ich habe mich im Auto sehr wohl gefühlt. Als es trockener wurde, war die Balance nicht mehr optimal. Die Verhältnisse waren sehr knifflig, vor allem durch den Wind. Im Qualifying am Samstag war es nass, aber ich hatte einen großen Fehler in der Runde, der mich sieben Zehntel gekostet hat, ansonsten wäre Platz zwölf möglich gewesen. Aber an der Qualifying-Pace müssen wir noch arbeiten. Das erste Rennen war in Ordnung. Ich hatte am Start Schwierigkeiten, weil ich auf der linken Seite einen Nachteil hatte. Da habe ich erstmal ein paar Positionen verloren, die ich später wieder gutgemacht habe. Leider habe ich wieder ein paar Positionen verloren, nachdem ich einem Fahrer ausweichen musste, der sich gedreht hatte. Am Sonntag lagen wir das gesamte Rennen auf Platz zwölf, aber der Ferrari hinter mir war sehr schnell und ich konnte ihn am Ende nicht mehr halten. So wurde es Platz 13.“
Christopher Haase (BWT Audi R8 LMS #25): „Es war für unser Auto nicht unbedingt ein Vorzeige-Wochenende. Wir sind in beiden Qualifyings unter Wert geschlagen worden. Im ersten Rennen haben wir uns eine vermeidbare Durchfahrtsstrafe eingehandelt. Unsere Top-Strategie hätte uns sonst bis auf Platz vier nach vorne gebracht. Im zweiten Rennen war leider nicht mehr als Platz 14 drin. Das nächste Rennwochenende sollte für uns besser laufen.“
Jeffrey Schmidt (BWT Audi R8 LMS #25): „Leider war das Wochenende enttäuschend für mich. Ein technisches Problem hat uns für den Großteil der Zeit abgebremst. Somit war leider nicht mehr als Startplatz 13 in meinem Qualifying möglich. Der vierte Rang – natürlich begünstigt durch das Safety Car – hätte uns sehr gut getan. Schade, dass die Durchfahrtsstrafe es verhindert hat. Den Sonntag haben wir genutzt, um ein gutes Setup für das Auto zu finden, da wir von Startplatz 15 sowohl nach vorne als auch nach hinten Luft hatten. Nun freue ich mich auf den Nürburgring und hoffe, dass das Auto dort richtig gut funktioniert.“
Mike David Ortmann (kfzteile24 Audi R8 LMS #24): „Zu Beginn des Wochenendes waren die Bedingungen wechselhaft. Im Nassen waren wir ganz gut, im Trockenen hat etwas die Pace gefehlt. Dennoch hatten wir eine solide Ausgangsposition für das erste Rennen. Bei dem starken Wind war es nicht einfach, zu fahren. Wir hatten Glück mit dem Safety Car. Markus ist super gefahren. Ich habe mich sehr über Platz vier im Gesamtergebnis und Position zwei in der Juniorwertung gefreut. Es ist toll, nach der Sommerpause mit so einem Ergebnis zurückzukommen. Das zweite Rennen war unspektakulär. Wir haben erneut gute Punkte mitgenommen.“
Markus Winkelhock (kfzteile24 Audi R8 LMS #24): „Es war das bislang beste Wochenende des Jahres. Das Auto war deutlich besser, die Balance hat gepasst. Wir haben gute Punkte mitgenommen und hatten Spaß. Es hat sich mal wieder gezeigt, wie wichtig ein gutes Qualifying ist. Zudem sind uns Überholmanöver gelungen, obwohl es hier schwierig ist, vorbeizukommen. Ich bin positiv gestimmt. Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht. Ich hoffe, dass wir nächstes Wochenende auf diesem Level weitermachen können.“
Matthias Kieper (PR & Team-Management): „Wir haben über die Sommerpause den Beginn der Saison analysiert und nach Möglichkeiten gesucht, in der zweiten Saisonhälfte wieder an alte Leistungen anzuknüpfen. Das ist uns in Teilen gut gelungen. Ich bin sehr froh, dass unsere #24 ein sehr gutes Wochenende mit vielen Punkten hatte. Auch die anderen beiden Duos haben sich vom sprichwörtlichen und buchstäblichen Gegenwind nicht aus der Ruhe bringen lassen und konstante Punkteresultate erreicht. Es war das erste Mal seit unserem Einstieg ins ADAC GT Masters, dass alle drei Autos in beiden Rennen Zählbares mitgenommen haben. Das wollen wir auf dem Nürburgring wiederholen, am liebsten mit jeweils 25, 20 und 16 Punkten.“
Michael Weiss (Technischer Leiter): „Der Startnummer 24 scheint Zandvoort gut zu liegen. Markus und Mike waren hier schon letztes Jahr stark und in den Qualifyings waren sie dieses Jahr auch unsere schnellsten Fahrer. Sie haben die Form konserviert und bei den schwierigen Bedingungen hier an diesem Wochenende einen souveränen Job gemacht und es gut gemeistert. Für die 25 war es unerwartet schwierig. Wir hatten ein Problem mit dem Auto, das nur schwierig zu lokalisieren war. Als wir es schließlich gefunden hatten, fehlte etwas die Zeit und wir konnten nicht einfach den Schalter umlegen. Die danach konkurrenzfähigen Zeiten der beiden Fahrer stimmen uns aber positiv. Am Samstag hat ihnen leider die Durchfahrtsstrafe das Rennen ruiniert. Leider ist ein Mechaniker mit einem Fuß etwas zu früh in Richtung des Autos über die weiße Linie. Das war eine völlig unverhältnismäßige Strafe, denn es bringt keinen Wettbewerbsvorteil. Aber selbstverständlich ist es eine Regel und ein unnötiger Fehler unsererseits, den wir uns alle schlecht verzeihen können. Zu guter Letzt noch ein großes Dankeschön an Frédéric, dass er in Zandvoort bei uns eingesprungen ist, obwohl er parallel beim 24h-Rennen in Zolder am Start war. Nachts ist er dort gefahren und stand Sonntagmorgen zum Qualifying wieder bei uns. Er und Nikolaj haben gute Ergebnisse eingefahren. Nun blicken wir auf die nächste Woche und den Nürburgring. Dort lief es für uns in den letzten beiden Jahren sehr gut, wir waren im Qualifying immer unter den Top-Fünf. Es spricht nichts dagegen, das dieses Jahr zu wiederholen.“