Mit Kampfgeist auf Platz zwei – der erste Lauf in Brands Hatch
Die Strecke mit 3,916 Kilometern Länge hat es für die 34 Starter der GT4 European Series in sich – vor allem dann, wenn sich Brands Hatch ganz traditionell auch noch dem englischen Wetter anpasst. Das Qualifying am Samstagabend wurde zur Zerreißprobe für die beiden BMW Piloten Marius Zug (16, Deutschland) und Gabriele Piana (32, Itlalien). Der junge Spross kämpfte unter den Wetterbedingungen – Startplatz 19 fürs erste Rennen war sein Ergebnis. Auch Piana hatte es nicht einfach. Nachdem das zweite Qualifying abgebrochen wurde, musste er sich mit dem elften Startplatz zufriedengeben.Doch die beiden wären keine echten Racer, wenn sie das Ergebnis nicht als Enttäuschung, sondern als Ehrgeiz und Motivationsschub sehen würden: Sonntagmittag klemmte sich Marius Zug beim ersten Lauf hinter das Steuer des BMW M4 GT4. Gleich in der ersten Runde machte er die erste Position gut – eine Runde später noch eine. „Ich war am Start vorsichtig“, erklärt der 16-Jährige. „Die ersten zwei Runden habe ich drei Positionen gutgemacht, aber wir wollten das Auto auch schonen, weil wir am selben Tag ja noch ein zweites Rennen hatten.“ Er ließ sich auch nicht durch eine „Full course yellow“ Phase und dem später ausrückendem Safety Car beirren. Als das Boxenstoppfenster öffnete, kam er auf Platz 16 liegend zum Fahrerwechsel rein – Piana übernahm und reihte sich als 16. wieder ein. „Wir hatten ein bisschen Pech beim Boxenstopp“, so Piana. „Wir haben fünf Sekunden verloren und sind einige Plätze nach hinten durchgereicht worden.“ Aber der Italiener hatte sein Ziel fest im Fokus: Kaum drei Runden später befand sich der schnelle 32-Jährige bereits auf Rang zwölf. Wenig später Elfter, dann Neunter. Kurz vor Schluss ergatterte er auch noch den achten Platz der Gesamtwertung und brachte den BMW sicher über die Ziellinie. „Das Setup war gut und wir waren schnell genug, um zu kämpfen.“
Neben den Punkten, die es für dieses Top-Ten-Ergebnis gab, durfte das Duo auch noch den Pokal der Zweitplatzierten des PRO-/AM-Klassements entgegennehmen! Eine erfreuliche Belohnung für eine starke Rennperformance und die Leistung der gesamten Mannschaft. „Leider ein Platz zu wenig“, zeigt sich der verbissene Piana. „Platz zwei – aber ein Überholmanöver für den Sieg wäre zu riskant gewesen.“
Nicht eine Runde gefahren – das frühe Aus in Rennen zwei
Keine fünf Stunden nach dem ersten Rennen stand auch schon der zweite Lauf auf dem Zeitplan. Gabriele Piana pilotierte diesmal das 430-PS-starke Renngefährt zu Beginn. Doch der Start wurde dem RN Vision STS Racing Fahrer schnell zum Verhängnis: Noch in der ersten Runde wurde der BMW bei einer Kollision so stark beschädigt, dass Piana ans Ende des Feldes rutschte. Ihm blieb nichts anderes übrig, als zurück an die Box zu kehren und das Rennen aufgrund zu starker Blessuren aufzugeben. Eine enttäuschende Wendung für das gesamte Team, welches hart gearbeitet hat, um aus den Qualifying Ergebnissen das Beste herauszuholen.Teamchef Veit-Valentin Vincentz fasst zusammen: „Von außen haben wir nicht viel gesehen. An der Karosserie waren keine großen Blessuren, aber wir hatten einen Defekt an Lenkung und Spurstange. Das Auto war so nicht weiter fahrbar. Ist natürlich ein wenig schade, dass so eine Rennsituation passiert. Wir haben heute keine Punkte sammeln können. Aber so etwas passiert.“
Da bleibt dem Team nur eins: Über den Erfolg im ersten Rennen freuen, das Wochenende abhaken und nach vorne schauen: Ende Mai geht’s bereits zum dritten Rennevent der GT4 European Series nach Paul Ricard (FR, 31.05.-02.06.2019).