Christopher war in den letzten Jahren erfolgreich in den Porsche Markenpokalen unterwegs. In der vergangenen Saison fuhr er zusammen mit Jens Klingmann auf dem BMW M6 GT3 von MRS GT-Racing im ADAC GT Masters. Was der GT-Pilot in der neuen Saison macht, verrät er im Interview.
Christopher, was steht bei dir in der bevorstehenden Saison auf dem Programm?
Christopher Zöchling: „Einiges. Mein Hauptrenneinsatz steht noch nicht fest, aber das wird sich in den nächstes paar Tagen bzw. Woche entscheiden. Ein bisschen Zeit ist ja noch. Neben selber hinter dem Lenkrad zu sitzen, ist sehr viel Coaching angesagt. Ich betreue Fahrer im Porsche Super Cup, Porsche Carrera Cup Italien und auch im Porsche Super Sports Cup. Noch dazu werde ich wieder für den F1 Paddock Club arbeiten, was ich bereits seit zwei Jahren mache. Das macht sehr viel Spaß und man ist hautnah an den F1-Boliden und auch an den F1-Fahrern dran.“
Wie sieht deine Saisonvorbereitung aus?
„Die Saisonvorbereitung geht normalerweise im November/Dezember für mich los. Es ist jedes Jahr verdammt schwierig, was auf die Beine zu stellen, da alles immer budgetabhängig ist. Daher konnte ich bisher noch nichts Konkretes unterschreiben. Hunderte Telefongespräche, tausende E-Mails – als Rennfahrer versucht man, mit jedem und allem in Kontakt zu kommen und man versucht, Deals und Pakete zu schnüren, die den im besten Fall Sponsor, Fahrer und Team glücklich machen. Leichter gesagt als getan!“
Welches Ziel im Motorsport verfolgst du; was willst du unbedingt erreichen?
„Mein ultimatives Ziel war es immer, Werksfahrer für einen Hersteller zu werden – und das Ziel habe ich noch immer. Ich habe bereits an allen großen internationalen Rennen teilgenommen, seien es die 24h Daytona, 12h Sebring, 24h Spa, 24h Dubai, 24h Nürburgring usw. Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans ist das ultimative Langstreckenrennen, was natürlich ein jeder Pilot bestreiten möchte.“
Welchen Tipp würdest du einem Nachwuchsrennfahrer geben?
„Nie aufgeben – auch wenn es noch so schwierig und kompliziert ist! Sei es die Datenanalyse nach einem vermasselten Qualifying oder ewig lange und nervige Sponsorengespräche. Das gehört alles zum Leben eines Rennfahrers. Schon oft wollte ich das Handtuch werfen, aber am Ende des Tages darf man sich als Rennfahrer sehr glücklich schätzen. Als Rennfahrer hat man die Möglichkeit, Rennautos über die schönsten Rennstrecke der Welt zu pilotieren. Ein Traum für viele Kinder, der für uns Realität ist.“
Was machst du, wenn du mal nicht auf einer Rennstrecke unterwegs bist?
„Dann bin ich auf virtuellen Rennstrecken unterwegs. Das ganze Sim-Racing bzw. E-Sports ist in den letzten drei Jahren so groß geworden. Auch ich habe ein Online-Team, welches in iRacing und anderen Simports-Event teilnimmt. Einmal ist es das beste Fahrertraining, wenn man mal nicht im echten Auto sitzen kann und zweitens macht es einen so großen Spaß, mit anderen echten Fahrerkollegen online um den Sieg zu fahren. Kollegen wie Nicki Thiim, Thomas Preining und auch Lando Norris sind sehr oft online und da kämpfen wir genauso hart wie im realen Leben um den Sieg.“Dieses Interview führte: Susanne Roßbach