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Rallye WM
17.06.2019

Ford Fiesta WRC-Pilot Teemu Suninen bestes Karriere-Ergebnis ein

Mit Rang zwei bei der Sardinien-Rallye Italien hat Teemu Suninen am Steuer des Fiesta WRC von M-Sport Ford am Sonntag das beste Ergebnis seiner noch jungen WM-Karriere erzielt. Der 25-jährige Finne war erstmals mit dem erfahrenen Jarmo Lehtinen auf dem Beifahrersitz an den Start gegangen. Elfyn Evans und Copilot Scott Martin komplettieren das Ergebnis im zweiten World Rally Car, das auf dem in Köln-Niehl produzierten Kleinwagen basiert, als Viertplatzierte. Dem britischen Duo fehlte bei der Schotter-Rallye nach 19 Wertungsprüfungen weniger als eine Sekunde, um ebenfalls aufs Podium zu springen.

"Der Ausflug nach Sardinien hat sich für uns gelohnt", freut sich M-Sport-Teamchef Richard Millener. "Beide Ford Fiesta WRC haben Topergebnisse eingefahren. Wir haben in dieser Saison bereits Rallyes auf Schnee, Asphalt und Schotter angeführt und viele WM-Punkte gesammelt. In der Markenwertung konnten wir den Abstand zu Citroën weiter reduzieren, unsere Fahrer belegen in der WM-Tabelle die Positionen vier und fünf hinter den drei Titelfavoriten - das kann sich sehen lassen. Teemu Suninen hat eine sehr starke Vorstellung abgeliefert, die neue Zusammenarbeit mit Jarmo Lehtinen scheint sehr gut zu funktionieren. Am Freitag konnten sie ihre Schnelligkeit mit drei Bestzeiten unter Beweis stellen, danach sind sie taktisch klug und konstant flott weitergefahren. Sicher hätte er gerne Dani Sordo angegriffen, aber wir haben ihn angewiesen, lieber das Auto sicher ins Ziel zu bringen - wir wollten dieses Ergebnis auf den letzten Metern nicht riskieren. Rang zwei ist das beste Resultat seiner noch jungen Karriere, der nächste Schritt wird sicher nicht mehr lange auf sich warten lassen."

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"Zugleich ist es schade, dass Elfyn Evans der Sprung unter die ersten Drei um 0,9 Sekunden verwehrt geblieben ist - aber der von hinten nahende Andreas Mikkelsen hatte viel zu beweisen und griff entsprechend kompromisslos an", so Millener. "Die Strecken der Rallye Italien sind sehr brutal zu den Fahrzeugen. Wer entsprechende Risiken eingeht, weil er nichts zu verlieren hat, kann im Umkehrschluss entsprechend viel Zeit aufholen. Wir hatten das größere Bild im Blick, Elfyn und Scott Martin sollten ihre Tabellenposition absichern, das war uns wichtiger. Zugleich möchte ich aber auch nicht vergessen, im Namen des ganzen Teams Ott Tänak und seinem Beifahrer unser Bedauern auszusprechen. Einen scheinbar sicheren Sieg nach einer wirklich überlegenen Darbietung so kurz vor dem Ziel zu verlieren, ist bitter."

Teemu Suninen / Jarmo Lehtinen (Ford Fiesta WRC, Startnummer 3); Platz: 2; WM-Rang: 5

Jugendliche Schnelligkeit gepaart mit der großen Routine und dem ungebrochenen Hunger nach Erfolg, die Jarmo Lehtinen auszeichnen: Diese Kombination sorgte bereits auf der ersten Etappe am Freitag für Aufsehen und drei Wertungsprüfungs-Bestzeiten. Kurzzeitig führte Suninen den achten Lauf der Saison sogar an. Das zweite Podestresultat seiner WM-Laufbahn im Visier, verzichtete das aufstrebende Talent aus Tuusula am Sonntag auf die Schlussattacke im Kampf um Zusatzpunkte auf der sogenannten ,Power Stage' - reduzierte den Abstand auf den siegreichen Dani Sordo aber dennoch von 17 auf 13,7 Sekunden. Beide profitierten vom Pech des bis dahin führenden Ott Tänak, der auf der letzten Prüfung von einem technischen Defekt eingebremst wurde.

"Ich bin zufrieden mit unserer Rallye", betont Suninen. "Wir waren schnell unterwegs und konnten am Freitag drei Bestzeiten setzen, danach haben wir unsere Platzierung mit kontrolliertem Risiko verteidigt , auch wenn wir am Samstag auf jeder einzelnen Prüfung unter den besten Drei waren. Heute auf der letzten Etappe bestand unsere Aufgabe darin, das Auto sicher nach Hause zu bringen - was gar nicht so leicht ist, denn der Ford Fiesta WRC möchte am liebsten flott bewegt werden. Also haben wir das Tempo wieder etwas angezogen, um in unserem Rhythmus zu bleiben. Ich freue mich sehr über die erste Podiumsplatzierung in diesem Jahr. Die Zusammenarbeit mit Jarmo Lehtinen funktionierte von Beginn an perfekt. Ich dachte, es wäre eine größere Herausforderung, plötzlich eine andere Stimme im Ohr zu haben. Tatsächlich aber höre ich jetzt die Ansagen genau so, wie ich dies seit Kindertagen als Zuschauer von Rallye-Videos mit Mikko Hirvonen kenne. Das war ein gutes Gefühl."

Elfyn Evans / Scott Martin (Ford Fiesta WRC, Startnummer 33); Platz: 4; WM-Rang: 4

Der Waliser und sein britischer Copilot verloren auf der siebten Wertungsprüfung (WP) unverschuldet den Anschluss an die Spitze: Sie absolvierten die Strecke in vollem Tempo, bevor diese nach einem Zwischenfall abgebrochen wurde - wodurch ihre nachfolgenden Gegner auf den anschließenden WP von frischeren Reifen und einer besseren Startposition auf den nächsten beiden Tagesetappen profitierten. Das anschließende Duell mit Andreas Mikkelsen um den vierten Rang, aus dem durch Ott Tänaks Pech Platz drei werden sollte, verlor Evans um 0,9 Sekunden nur haarscharf.

"Es ärgert mich schon, wegen eines so geringen Zeitunterschieds nicht auf dem Treppchen gestanden zu haben", räumt Evans ein. "Im Rückblick weiß ich, dass wir auf den identischen WP 17 und 19 zu vorsichtig waren und zu viel Zeit verloren haben. Aber die Bedingungen sind sehr hart zu den Autos und es ist so leicht, mit einem kleinen Fehler wichtige WM-Punkte wegzuwerfen. Auf der anderen Seite kannst du natürlich auch viel gutmachen, wenn du volles Risiko eingehst. Natürlich haben wir nicht gebummelt, aber in den Spitzkehren hätten wir noch härter attackieren können. Dort sind die entscheidenden Zehntelsekunden wohl liegengeblieben. Dennoch können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein, wir haben im Hinblick auf die WM-Tabelle sehr gut gepunktet."