Die schnellste Rallye im WM-Kalender begann am Donnerstagabend mit einer Bestzeit von Hyundai Pilot Thierry Neuville. Auch beim zweiten durchfahren der Prüfung „Harju“ war Neuville Schnellster. Auf den übrigen Prüfungen der ersten Etappe gelang es dem Belgier aber nicht, das Tempo der Spitze mitzugehen. Am Ende des ersten Tages wurden er und Beifahrer Niolas Gilsoul auf Platz acht geführt. Bestplatzierter Fahrer eines Hyundai i20 Coupe WRC war überraschenderweise Team-Debütant Craig Breen auf Platz fünf. Sein Abstand zur Spitze: 14,2 Sekunden. Nur 0,4 Sekunden dahinter folgte Andreas Mikkelsen auf Platz sechs. Der Norweger hatte auf WP 8 eine weitere Bestzeit für Hyundai erzielt.
Auf der zweiten Etappe durch die finnischen Wälder rund um Jyväskylä schob sich Mikkelsen an die Spitze der Hyundai Phalanx. Unter anderem mit der Bestzeit auf WP 19 hielt er Titelverteidiger Sébastien Ogier (Citroën) in Schach und verbesserte sich auf den vierten Platz in der Gesamtwertung. Auch Neuville, der sich in seinem Auto deutlich wohler fühlte als tags zuvor, machte in dem hart umkämpften Verfolgerfeld Boden gut. Es ging für ihn auf den siebten Platz nach vorn. Bei seiner ersten Rallye am Steuer des Hyundai i20 Coupe WRC fehlte Breen speziell auf den engen Prüfungen, die sich auf der sehr anspruchsvollen zweiten Etappe mit Highspeed-Passagen abwechselten, noch das Zutrauen. Der Ire ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und platzierte sich auf Rang sechs zwischen seine erfahreneren Teamkollegen.
Auf den vier Prüfungen der Schlussetappe schob sich Neuville an Breen vorbei auf Platz Sechs. Mikkelsen verteidigte Platz vier bis ins Ziel. Mit einem eindrucksvollen Auftritt auf der abschließenden Power Stage sicherten sich Neuville und Mikkelsen mit den Plätzen zwei und drei wichtige Zusatzzähler. Neuville ist weiterhin WM-Dritter, Mikkelsen verbesserte sich auf den fünften Platz. Der nächste Lauf ist das Heimspiel des Teams, die ADAC Rallye Deutschland (22.–25. August 2019).
Team-Info: Mikkelsen/Jæger-Amland Hyundai i20 Coupe WRC #89)
Drei Prüfungsbestzeiten (WP 8, 19 und 22)
Platz drei in der Power Stage bringt Zusatzpunkte und sichert vierten Platz
Andreas Mikkelsen: „Auch wenn es nicht ganz fürs Podium gereicht hat, ist der vierte Platz ein großer Erfolg für mich. Über die ganze Rallye hinweg habe ich mir einen packenden Zweikampf mit Sébastien (Ogier) geliefert. Bis ins Ziel haben wir um jedes Zehntel gefochten. Am Ende hatten wir die Nase vorn – weil wir ein leistungsstarkes Auto und das nötige Selbstvertrauen hatten. In den vergangenen Jahren haben wir uns hier schwergetan, umso erfreulicher, dass wir jetzt den Schlüssel gefunden haben, um hier um Spitzenplätze kämpfen zu können. Ich habe mich das ganze Wochenende wohl in meinem Auto gefühlt und konnte entsprechend gute Zeiten fahren. Das haben wir dem Einsatz von Hyundai Motorsport in den vergangenen Monaten zu verdanken. Auch für diese Rallye hat unser Auto ein Update bekommen, das insbesondere meinem Fahrstil entgegenkommt. Ich muss sagen: Das hat Wunder bewirkt.“
Team-Info: Neuville/Gilsoul (Hyundai i20 Coupe WRC #11)
Durch holperige erste Etappe eingebremst
Belgier erzielt zwei Prüfungssiege und Platz zwei auf der Power Stage
Thierry Neuville: „Wir müssen uns auf das Positive des Wochenendes fokussieren: Das sind die Punkte, die wir für beide WM-Wertungen eingefahren haben, inklusive der vier Bonuszähler durch den zweiten Platz auf der Power Stage. Mehr war für uns nicht drin. Nach durchwachsenen Tests im Vorfeld hatte ich auch am Freitag Probleme, den richtigen Rhythmus zu finden. Das hat einen Schatten auf das ganze Wochenende geworfen. Unterm Strich muss man aber auch sagen, dass unser Auto auf den schnellen Schotterprüfungen besser geworden ist, auch das ist positiv. Daher heißt es Kopf hoch und auf die nächste Rallye freuen.“
Team-Info: Breen/Nagle (Hyundai i20 Coupe WRC #42)
Starker Einstand im Cockpit des Hyundai i20 Coupe WRC
Am Freitag dreimal hintereinander Zweitschnellster
Craig Breen: „Eine tolle Rallye. Auf diesem Niveau in die WM zurückzukehren ist schon etwas ganz Beonderes. Großen Dank an alle, die dies möglich gemacht haben. Ich habe mich vom ersten Meter an sehr wohl in dem Auto gefühlt und es sehr genossen, Teil des Teams von Hyundai Motorsport zu sein. Wir wussten, was man von uns erwartet und ich denke, wir haben die Erwartungen erfüllt. Es war uns eine Ehre, das Team bei seinem Kampf um die WM-Titel unterstützen zu dürfen.“Andrea Adamo: „Harte Arbeit wird mit guten Ergebnissen belohnt“
Teamdirektor Andrea Adamo: „Alle drei Teams haben mich mit ihrer Leistung und ihrem Enthusiasmus begeistert. Auch wenn ich Gefahr laufe, mich zu wiederholen, muss ich auch hier sagen, ich wünschte, wir hätten ihnen ein noch schnelleres Auto bereitstellen können. Wobei man auch feststellen muss, dass wir gegenüber vorherigen Finnland-Rallyes zugelegt haben. Die harte Arbeit von allen Mitarbeitern von Hyundai Motorsport hat sich zumindest teilweise ausgezahlt. Auch wenn es diesmal kein Sieg war, hat sich einmal mehr gezeigt, dass harte Arbeit mit guten Ergebnissen belohnt wird.“