Rallye WM
29.01.2019
Rovanperä kämpft sich nach Missgeschick zurück und holt Punkte
In einer eiskalten Nacht starteten die Teams am Donnerstag vom Städtchen Gap inmitten der französischen Seealpen in die Rallye Monte Carlo. Der finnische Youngster Kalle Rovanperä und sein Beifahrer Jonne Halttunen (SKODA Fabia R5) wurden auf der ersten Wertungsprüfung buchstäblich kalt erwischt. Sie rutschten auf einer Eisplatte in einen Graben und kollidierten dort mit dem Auto von Teemu Suninen, der zuvor genau an dieser Stelle ebenfalls von der Piste gesegelt war. Kalle und Jonne nahmen bei Dunkelheit auf der Strecke eine Notreparatur vor und wechselten unter anderem zwei kaputte Räder. Der Zeitverlust von über zwölf Minuten ließ sie auf den letzten Platz im Gesamtklassement zurückfallen. Danach mussten sie noch eine weitere Wertungsprüfung mit dem ramponierten Auto fahren. Dank der Robustheit des SKODA Fabia R5 erreichten sie den Service in Gap, wo die Mechaniker ihr Auto wieder auf Vordermann brachten. „Was für ein Pech, aber das war ganz klar mein Fehler“, bekannte Kalle Rovanperä.
Aufzugeben war jedoch für die beiden Finnen keinerlei Option und so starteten sie am Freitagmorgen im gründlich revidierten SKODA Fabia R5 eine beeindruckende Aufholjagd. Von da an galt es, den Fabia ins Ziel am Hafen in Monte Carlo zu bringen, um so wertvolle Meisterschaftspunkte in der neu geschaffenen WRC 2 Pro-Kategorie der FIA Rallye-Weltmeisterschaft zu sichern. Nachdem die erste Wertungsprüfung des Freitags wegen eines von den Streckenposten nicht mehr kontrollierbaren Zuschaueransturms abgesagt werden musste, war Rovanperä in der fünften Prüfung der Schnellste im Feld der R5-Fahrzeuge. Das Erfolgsgeheimnis war dabei eine Mischung von jeweils zwei Spikes- und Slick-Reifen, die über Kreuz an gegenüberliegenden Ecken des SKODA Fabia R5 montiert waren. „Ich habe einen guten Rhythmus gefunden, das Auto fühlt sich gut an und ich komme immer besser in Fahrt“, fasste Rovanperä zusammen.
Die zwei verbleibenden Wertungsprüfungen des Freitags präsentierten sich mit vorwiegend trockener Straße und Rovanperä konnte sich weiter im Klassement verbessern. „Heute war ein guter Tag. Nach dem gestrigen Ausrutscher habe ich es zunächst ein wenig vorsichtiger angehen lassen. Alles war heute besser, auch die Hinweise unserer Eisspione haben besser gepasst“, kommentierte Kalle Rovanperä und setzte in der letzten Prüfung des Tages erneut die schnellste Zeit im Feld der R5-Fahrzeuge.
Auf der ersten Wertungsprüfung des Samstags hatten Kalle Rovanperä und Jonne Halttunen erneut Pech. Auf den 29,82 Kilometer von Agnieres en Devoluy nach Corps, der längsten Prüfung der Rallye, ereilte sie ein Reifenschaden, den sie auf der Strecke wechseln mussten. Die nächste Prüfung präsentierte einen unberechenbaren Mix aus Eis, Schnee und trockenen Passagen. Was Kalle Rovanperä jedoch nicht daran hinderte, zeitgleich mit dem in der Kategorie führenden Gus Greensmith die Bestzeit zu fahren, bevor es zum mittäglichen Service nach Gap zurückging. „Es gab viel mehr Eis als erwartet und am Ende hatten die Reifen keine Spikes mehr“, kommentierte Rovanperä.
Am Nachmittag stand die Wiederholung der morgendlichen Prüfungen auf dem Programm. Und Kalle Rovanperä war in bestechender Form, war erneut Schnellster im Feld der R5-Fahrzeuge und fuhr sogar die achtschnellste Zeit in der Gesamtwertung.
Auch am Schlusstag der Rallye lieferten Kalle Rovanperä und Jonne Halttunen eine fehlerfreie Leistung ab und brachten ihren SKODA Fabia R5 sicher ins Ziel im Hafen von Monte Carlo. SKODA Motorsport Chef Michal Hrabánek kommentierte: „Kalle und Jonne haben eine tolle Moral bewiesen. Diese Punkte könnten für sie am Saisonende besonders wertvoll sein.“