Das zehnstündige Petit Le Mans im US-Bundesstaat Georgia war geprägt vom dichten Überrundungsverkehr. Bei 34 Startern auf der 3,6 Kilometer langen Strecke waren die Positionen im Rennen schnell bezogen. Die Abstände verringerten sich erst kurz vor dem Ende, als das Safety-Car zu einem letzten Einsatz ausrückte. Im folgenden Sprint über 25 Minuten kämpfte Bamber um einen Podestplatz, kam aber im engen Wettbewerb der GTLM-Klasse nicht mehr über Platz fünf hinaus. Der Neuseeländer und sein belgischer Kollege Vanthoor teilten sich den rund 510 PS starken 911 RSR, der auf dem Hochleistungs-Straßensportwagen Porsche 911 GT3 RS* basiert, beim Saisonfinale mit dem Franzosen Mathieu Jaminet. Das Schwesterauto mit der Startnummer 911 von Nick Tandy (GB), Patrick Pilet und Frédéric Makowiecki (beide FR) erreichte Rang sechs. Tandy und Pilet schlossen die Saison auf Platz zwei der Fahrermeisterschaft ab.
In der GTD-Klasse fuhr Porsche-Entwicklungspilot Lars Kern (Weissach) gemeinsam mit den Kanadiern Zacharie Robichon und Scott Hargrove auf das Podest. Der Porsche 911 GT3 R des Kundenteams Pfaff Motorsports kam zum Abschluss seiner Debütsaison in der nordamerikanischen Sportwagenserie nach einem packenden Finale auf den dritten Platz.
Stimmen zum Rennen
Fritz Enzinger (Leiter Motorsport): „Heute ist ein historischer Tag für Porsche Motorsport. Nach dem Gewinn der Hersteller- und Fahrerweltmeisterschaft in der FIA WEC, konnten wir heute auch den Titel in der IMSA-Meisterschaft 2019 sichern. Danke an alle Fahrer und die gesamte Porsche-Mannschaft für ihre exzellente Leistung. Unser unglaublicher Teamspirit und das gemeinsame Ziel, für Porsche Rennen zu gewinnen, hat diese Erfolgsstory möglich gemacht.“Pascal Zurlinden (Gesamtprojektleiter Werksmotorsport): „Es war ganz sicher nicht unser bestes Rennen. Wir haben viele kleine Fehler gemacht. Jetzt wird trotzdem gefeiert. Nach dem Gewinn aller Titel in der IMSA-Serie 2019 haben wir allen Grund dazu. Wir sind nun Champions in der FIA WEC und in Nordamerika – darauf können wir extrem stolz sein.“
Steffen Höllwarth (Einsatzleiter IMSA Championship): „Unsere Mitbewerber waren heute besser. Bei uns lief es nicht optimal. Aber wir betrachten das große Ganze. Wir haben den Markentitel gewonnen und die Plätze eins und zwei in Fahrer- und Teamwertung erreicht. Es war unter dem Strich eine bombastische Saison. Wir werden unsere Erfolge genießen, aber das heutige Rennen auch noch einmal analysieren.“
Patrick Pilet (Porsche 911 RSR #911): „Das Rennen war nicht einfach, denn es hat uns leider etwas an Tempo gefehlt. Wir wissen noch nicht, woran das lag. Dennoch ist heute ein toller Tag für Porsche. Wir haben gemeinsam alle Titel gewonnen. Ich gratuliere Earl und Laurens zum Gewinn des Fahrertitels und freue mich jetzt auf die Party, die wir als Herstellermeister feiern werden.“
Nick Tandy (Porsche 911 RSR #911): „Man kann halt nicht jedes Rennen gewinnen. Heute war nicht unser Tag. Trotzdem haben wir unser Ziel mit dem Gewinn der Meisterschaft erreicht. Gratulation an die gesamte Porsche-Mannschaft und speziell an Earl und Laurens. Die Jungs haben eine tolle Saison verdient als Meister abgeschlossen.“
Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #911): „Für Porsche war es eine perfekte Saison. Wenn man sich im enorm engen Wettbewerb der GTLM-Klasse alle Titel sichert, dann ist das ein Beweis für optimale Teamarbeit, starke Leistungen im Cockpit und ein äußerst konkurrenzfähiges Auto. Der Porsche 911 RSR hat uns viele Siege ermöglicht. Der neue 911 RSR tritt in der kommenden Saison in große Fußstapfen.“
Earl Bamber (Porsche 911 RSR #912): „Das Rennen war einfach nur anstrengend, weil wir zehn Stunden lang kämpfen mussten. Wir hatten leider nicht das Tempo für den Sieg. Dennoch hatten wir bis zur letzten Runde eine Chance auf einen Podestplatz – trotz aller Probleme. Und genau das ist es, was uns in diesem unglaublichen Jahr ausgezeichnet hat. Das perfekte Teamwork hat uns jederzeit die Möglichkeit gegeben, im engen Wettbewerb weit vorne zu sein. Jetzt feiern wir unsere Titel.“
Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #912): „Ich bin vor drei Jahren zu Porsche gekommen. Ich durfte endlich in den USA fahren. Das hatte ich mir immer gewünscht. Die IMSA-Serie war für mich absolutes Neuland. Ich musste die Strecken, die Abläufe und das Auto erst einmal kennenlernen. Jetzt habe ich gemeinsam mit meinem Freund Earl den Titel gewonnen. Für mich persönlich geht ein Traum in Erfüllung.“
Mathieu Jaminet (Porsche 911 RSR #912): „Es war ein hartes Rennen. Bei hohen Temperaturen in der ersten Rennhälfte waren wir nicht schnell genug. Erst nach Einbruch der Dunkelheit konnten wir die Stärken des Porsche 911 RSR ausspielen. Wir haben bis zur letzten Sekunde gekämpft, aber es hat nicht gereicht. Das Wichtigste war aber, dass wir die Titel gewinnen. Das ist uns gelungen. Ich bin stolz, dass ich meinen Beitrag dazu leisten durfte.“