Die beiden rund 510 PS starken Porsche 911 RSR des Werksteams starten im Rennen über 2 Stunden und 40 Minuten gemeinsam mit zwei Porsche 911 GT3 R der Kundenteams Park Place Motorsports und Pfaff Motorsports, die separat in der GTD-Klasse gewertet werden. Wie schon beim Rennen in Lime Rock sind in Virginia keine Fahrzeuge der schnelleren Prototypenkategorien DPi und LMP2 am Start. Somit fährt das Porsche GT Team auf dem 5,263 Kilometer langen Kurs am Sonntag um den Gesamtsieg.
Der Virginia International Raceway liegt an der Grenze zum US-Bundesstaat North Carolina unweit der Ortschaft Alton in der Nähe von Danville. Die Strecke blickt auf eine wechselhafte Geschichte zurück und entwickelte sich vom einfachen Kurs für Straßenfahrzeuge hin zu einem modernen Rennstrecken-Resort mit Hotels und Freizeitmöglichkeiten. Im Jahr 1971 gewannen die Porsche-Legenden Hurley Haywood und Peter Gregg im Porsche 914-6 GT dort das allererste IMSA-GT-Rennen. Auch im darauffolgenden Jahr sicherte sich das Fahrer-Duo den Sieg. In der jüngsten Vergangenheit triumphierten Tandy und Pilet im Jahr 2015. Bamber und Jörg Bergmeister komplettierten den Erfolg mit Platz zwei.
Im Porsche 911 RSR mit der Nummer 911 starten die Sebring- und Watkins-Glen-Sieger Patrick Pilet (FR) und Nick Tandy (GB). Das Duo rangiert derzeit auf Rang zwei der Fahrerwertung. Ihre Werksfahrerkollegen Earl Bamber (NZ) und Laurens Vanthoor (BE) im Schwesterauto mit der Nummer 912 liegen in der Meisterschaft nach drei Triumphen in Long Beach, Mid-Ohio und im kanadischen Bowmanville an der Spitze des Klassements.
In der GTD-Klasse gehen zwei über 500 PS starke Porsche 911 GT3 R an den Start. Das Kundenteam Pfaff Motorsports (#9) schickt Scott Hargrove und Zacharie Robichon (beide CA) in den Wettbewerb. In der Nummer 73 von Park Place Motorsports wechselt sich Porsche-Werksfahrer Patrick Long (US) mit seinem Landsmann Patrick Lindsey ab.
Der Porsche 911 RSR wurde für seine dritte Rennsaison in Nordamerika vor allem im Bereich der Fahrwerksabstimmung weiter optimiert. Der vor der Hinterachse eingebaute Motor leistet je nach Restriktorgröße rund 375 kW (510 PS). Für aerodynamische Effizienz und ein hohes Maß an Abtrieb sorgt der große Heckdiffusor in Kombination mit dem hängend angebundenen Heckflügel.
Der von Porsche Kundenteams eingesetzte 911 GT3 R wurde für die Saison 2019 neu entwickelt. Dabei flossen die Erkenntnisse aus den zahlreichen Einsätzen des Vorgängermodells konsequent in Verbesserungen in den Bereichen Aerodynamik und Kinematik mit ein. Der Sechszylinder-Motor im Heck des GT3-Rennfahrzeugs leistet über 368 kW (500 PS).
Das Rennen über 2:40 Stunden startet am Sonntag, 25. August, um 13:35 Uhr Ortszeit (19:35 Uhr MESZ). Außerhalb der USA und Kanada wird das Rennen im Internet übertragen.
Stimmen vor dem Rennen
Pascal Zurlinden (Gesamtprojektleiter GT-Werksmotorsport): „Wie wir beim letzten Rennen auf der Strecke Road America gesehen haben, ist die Leistungsdichte im Fahrerfeld der IMSA WeatherTech SportsCar Championship enorm hoch. Kleinste Details machen den Unterschied. In der Fahrer- und in der Herstellerwertung liegen wir nach acht von elf Läufen weiterhin in Führung und hoffen auf wichtige Punkte in Virginia. Wir standen in dieser Saison immer auf dem Podium und fünf Siege zeigen die starke Performance unseres RSR. Auch unseren Kundenteams drücken wir die Daumen. Zuletzt gab es zwei Siege in Folge für den neuen Porsche 911 GT3 R in der GTD-Wertung.“ Steffen Höllwarth (Programmmanager IMSA SportsCar Championship): „Virginia ist eine typische Fahrerstrecke. Da ist sehr viel Präzision gefragt und es gibt so gut wie keinen Spielraum für Fehler. Sobald man neben die Strecke kommt, fährt man durchs Gras und verliert jede Menge Zeit. Für Virginia sind wir hoch motiviert und möchten an unsere Erfolgsserie in dieser Saison anknüpfen. Wir biegen auf die Zielgerade der Meisterschaft ein und werden um jeden Punkt kämpfen.“
Patrick Pilet (Porsche 911 RSR #911): „Ich habe gute Erinnerungen an Virginia, denn wir konnten dort schon einmal gewinnen. Und auch im vergangenen Jahr standen wir ganz kurz vor einem Sieg, als wir das Fahrzeug mit einem technischen Defekt abstellen mussten.“
Nick Tandy (Porsche 911 RSR #911): „Beim letzten IMSA-Lauf auf der Rennstrecke Road America lief es für uns nicht optimal. Aber der Virginia International Raceway passt besser zu den Fahreigenschaften unseres RSR. Wir hoffen auf ein starkes Rennen.“
Earl Bamber (Porsche 911 RSR #912): „Ich freue mich schon auf Virginia. Die Strecke liegt uns. Als Führende der Fahrerwertung wollen wir unseren Vorsprung ausbauen und unbedingt aufs Podium fahren. Für Porsche möchten wir zudem den Titel in der Herstellerwertung sichern.“
Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #912): „Wir führen in Herstellerwertung mit einem ordentlichen Vorsprung. Unser Ziel als Team lautet, bei jedem Rennen mit mindestens einem Auto auf dem Podium zu stehen. Es sind noch drei Rennen zu fahren und wir schauen mal, ob uns das gelingt. Mir persönlich gefällt der Virginia International Raceway – eine typisch amerikanische Strecke, die keine Fehler verzeiht.“
Sebastian Golz (Projektleiter 911 GT3 R): „Nach dem grandiosen GTD-Sieg auf der Strecke Road America gehen wir mit einem positiven Druck nach Virginia. Im Jahr 2018 konnten wir das Rennen auf Platz zwei beenden und haben dabei zeitweise sogar um den Sieg gekämpft. Wir wissen, dass die Strecke dem 911 GT3 R mit seinem Heckmotorkonzept liegt und unsere Teams können auf den Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr aufbauen.“
Patrick Long (Porsche 911 GT3 R #73): „Der Virginia International Raceway liegt in einem schönen Teil der USA und ist eine besondere Location. Die Herausforderung kommt durch die enge Streckenführung, deshalb wird es schwer, zu überholen. Die Strecke ist technisch anspruchsvoll mit schnellen und langsamen Passagen. Dadurch, dass in Virginia keine Prototypen am Start sind, rechne ich mit einem Sprintrennen vom Start bis zur Zielflagge.“