Das Rennwochenende auf dem 4,522 Kilometer langen Kurs begann vielversprechend: Erst sicherte sich Yelmer Buurman im Mercedes-AMG GT3 #10 vom Mercedes-AMG Team SPS automotive performance am Freitagvormittag die schnellste Zeit im Pre-Qualifying, dann qualifizierten sich zwei Mercedes-AMG GT3 nach drei intensiven Zeittrainingseinheiten für das Pole Shootout am Nachmittag. In diesem fuhr der frischgebackene FIA GT World Champion Marciello auf den dritten Rang und brachte das Mercedes-AMG Team GruppeM Racing (#999) um Buhk und Maro Engel (DE) damit in eine gute Startposition für das Rennen am Samstag. Götz, der mit Buurman und Luca Stolz (DE) in der #10 auf die Strecke ging, startete unterdessen von Position acht aus.
Das Rennen am Samstag begann indes mit einem Schockmoment: Meisterschafts-Leader Maximilian Buhk musste die #999 aufgrund eines technischen Defekts an der Zündspule bereits in der ersten Runde abstellen und damit vorzeitig seine Titelträume von der Fahrermeisterschaft begraben. Besser lief der Start hingegen für Gary Paffett (GB) in der #44 vom Mercedes-AMG Team Strakka Racing. Der Brite machte gleich zu Beginn mehrere Positionen gut und konnte in der Folge – auch dank einer klugen Strategie samt frühem Reifenwechsel und Doppelstint – das Fahrzeug an Position zwei liegend an IGTC-Vorjahressieger Tristan Vautier (FR) übergeben. Die beeindruckende Aufholjagd wurde jedoch jäh gestoppt, als der Franzose im Positionskampf von einem Konkurrenten berührt wurde. Die #44 kam darauf von der Strecke ab und wurde durch den Aufprall gegen die Streckenbegrenzung irreparabel beschädigt – somit musste auch der zweite Mercedes-AMG GT3 mit Chancen auf den Rennsieg den Finallauf auf dem Kyalami Grand Prix Circuit vorzeitig beenden.
Das einzig verbliebene Performance-Fahrzeug von Mercedes-AMG war demnach die #10 von SPS automotive performance um Meisterschaftsanwärter Maximilian Götz. Der 33-Jährige hatte einen guten Start erwischt und war bis auf Platz fünf vorgerückt, ehe er an seinen Kollegen Buurman übergab. Dieser fuhr im Anschluss die bis dato schnellste Rennrunde ein und konnte die Position gegen die Attacken der Mitbewerber absichern. Ein entscheidender Stint gelang daraufhin Luca Stolz, der zu einigen gut getimten Überholmanövern ansetzte und bis auf Rang zwei vorstieß. Sintflutartige Regenfälle samt massivem Aquaplaning sorgten im Anschluss für eine knapp anderthalb stündige Safety-Car-Phase, die das Feld wieder eng zusammenrücken ließ. Als sich die Wettersituation zum Schluss des Rennens leicht verbesserte, kam es zum Restart, der jedoch unglücklich für Mercedes-AMG verlief – Buurman, der mittlerweile wieder von Stolz übernommen hatte, verlor drei Positionen und überquerte die Ziellinie schließlich als Fünfter. Sein Teamkollege Götz beendet die diesjährige Intercontinental GT Challenge damit auf dem zweiten Platz, zudem sichert sich Mercedes-AMG die Vize-Meisterschaft in der Herstellerwertung.
Klassensieg beim IGTC-Saisonfinale
Daneben konnte Mercedes-AMG einen Klassensieg zum Jahresabschluss der Intercontinental GT Challenge feiern. So sicherten sich Dominik Baumann (AUT), Adrian Henry D’Silva (MAS) und Christina Nielsen (DEN) von Strakka Racing (#43) auf dem Kyalami Grand Prix Circuit den Sieg in der Pro-Am-Wertung. Tim Müller (GER), Valentin Pierburg (GER) und Miguel Ramos (POR) von SPS automotive performance (#40) verbuchten derweil den zweiten Platz in der Am-Klasse, während die #6 von BLACK FALCON um Patrick Assenheimer, Hubert Haupt (beide GER) und Sergej Afanasiev (RUS) Zweiter im Silver Cup wurde.Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing: „Es war ein verrückter Finallauf, der für uns mit den Ausfällen der #999 und der #44 denkbar schlecht anfing. Von Beginn an war das Rennen durch eine unglaubliche Intensität und Entschlossenheit seitens der Fahrer geprägt. Man hat deutlich gemerkt, wie viel heute auf dem Spiel stand – dementsprechend wurde um jede Position verbissen gekämpft. Glückwunsch an Porsche, die mit den schwierigen Bedingungen am besten zurecht gekommen sind und sich den Titel in der Fahrer- und Herstellerwertung gesichert haben. Trotz aller Enttäuschung über die beiden knapp verpassten Meisterschaften muss man unter dem Strich festhalten, dass wir auch in diesem Jahr wieder äußerst erfolgreich unterwegs waren und an die starken Leistungen aus den Vorjahren anknüpfen konnten – vier Podien bei insgesamt fünf Langstreckenevents und zahlreiche Klassensiege sprechen eine deutliche Sprache. Ein Grundpfeiler hierfür war natürlich die Performance unseres Mercedes-AMG GT3, der erneut seine Wettbewerbsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis stellen konnte. Gleichzeitig wären diese Erfolge ohne die sehr gute Zusammenarbeit mit unseren Kundenteams nicht möglich gewesen, hierfür ein großes Dankeschön. Wir blicken jetzt voller Vorfreude auf die Saison 2020 und werden alles daran setzen, mit dem neuen Mercedes-AMG GT3 unsere Erfolgsbilanz in der Intercontinental GT Challenge weiter auszubauen.“
Maximilian Götz, Mercedes-AMG Team SPS automotive performance #10: „Natürlich bin ich nicht ganz happy mit dem Ergebnis. Wir haben alles gegeben und heute sehr viel richtig gemacht, es war am Ende ein harter Fight. Aber die Meisterschaft so knapp auf den letzten Metern zu verlieren, ist natürlich tragisch. Jetzt sind wir zweimal Vizemeister, da überwiegt im Moment noch die Enttäuschung. Trotzdem haben wir insgesamt auf die Saison gesehen einen guten Job gemacht.“
Luca Stolz, Mercedes-AMG Team SPS automotive performance #10: „Wir haben einen wirklich soliden Job gemacht, haben uns fürs Top-Ten-Shootout qualifiziert und uns dann im Rennen von Platz acht aus super nach vorne gearbeitet. Zwischendurch waren wir sogar auf Siegs- und Meisterschaftskurs. Als dann der Regen eingesetzt hat und es nach der Safety-Car-Phase zum Restart kam, konnten wir unsere Position aber leider nicht halten. Trotzdem blicken wir zurück auf ein erfolgreiches Rennen mit einer starken Aufholjagd, das Team hat einen tollen Job gemacht und alles gegeben. Das erste Rennen auf dem afrikanischen Kontinent war definitiv eine gute Erfahrung.“
Yelmer Buurman, Mercedes-AMG Team SPS automotive performance #10: „Unsere Pace war heute sehr gut. Bei einem Rennen mit derartigen Wetterbedingungen und den vielen Safety-Car-Phasen war es natürlich ganz zentral, die richtige Strategie zu wählen. Das haben wir im Laufe des Rennens gut hinbekommen und sind dadurch weit im Feld vorgerückt. Dass es am Ende nicht geklappt hat mit dem Podium und der Meisterschaft, schmerzt natürlich. Trotzdem möchte ich mich bei SPS automotive performance für den tollen Job bedanken.“
Maro Engel, Mercedes-AMG Team GruppeM Racing #999: „Mir tut das Resultat an erster Stelle wahnsinnig leid für Maxi, aber natürlich auch für das ganze GruppeM Team. Wir hatten ein gutes Qualifying, die Jungs haben alles gegeben und auch das Team hat alles getan, um das Fahrzeug top vorzubereiten. Das Auto lief im Qualifying super. Wir hätten heute sicher viel ausrichten können, aber solche Geschehnisse gehören auch zum Motorsport dazu. Wir schauen jetzt nach vorne, freuen uns natürlich schon sehr auf den neuen Mercedes-AMG GT3 und wollen damit 2020 so erfolgreich wie möglich sein.“
Raffaele Marciello, Mercedes-AMG Team GruppeM Racing #999: „Das frühe Aus ist extrem schade, weil wir in einer sehr guten Ausgangsposition für das Saisonfinale waren. Vor allem für Maxi tut es mir leid, weil er es wirklich verdient gehabt hätte, den Fahrertitel in der IGTC zu gewinnen. Trotzdem können wir stolz auf das Erreichte in dieser Saison sein.“
Tristan Vautier, Mercedes-AMG Team Strakka Racing #44: „Natürlich haben wir uns das Saisonfinale ein wenig anders vorgestellt. Wir sind sehr gut ins Rennen gestartet und haben mit einer klugen Strategie des Teams viele Plätze gut machen können. Dann gab es Kontakt mit einem anderen Fahrzeug im Kampf um den fünften Platz und kurz darauf musste ich das Fahrzeug nach einem Crash gegen die Streckenbegrenzung abstellen. Das ist eine herbe Enttäuschung für uns und das Team.“
Dominik Baumann, Strakka Racing #43: „Es war definitiv eine gute Erfahrung, hier in Südafrika an den Start zu gehen. Die Strecke war für alle Fahrer neu, hat alles ins sich und das Rennen hat definitiv Spaß gemacht. Zwar lief das Qualifying nicht ganz optimal, dafür haben wir es im Rennen umso besser gemacht. Das Auto hat super funktioniert und ich bin sehr glücklich über den Sieg in der Pro-Am-Klasse. Christina, Adrian und das Team haben wirklich toll abgeliefert.“