„Ich freue mich natürlich über den Sieg. So einen Tag hatten wir als Team noch nie. In der ADAC GT4 Germany holen wir die Pole und den Sieg – und in der ADAC TCR Germany ebenfalls“, sagte Proczyk: „Aber: Morgen ist ein neuer Tag, da kann sich das Blatt ganz schnell wieder wenden. Wir müssen von Rennen zu Rennen schauen.“
Der ohnehin schon spannende Kampf in der Meisterschaft nahm durch das Rennen nochmals Fahrt auf. Der Gesamtführende Antti Buri (30, Finnland, LMS Racing) belegte im Audi RS3 LMS Rang zehn und hat nun 340 Punkte auf dem Konto. Vor dem zweiten Rennen am Sonntag (ab 14.40 Uhr) liegt Hesse nur drei Punkte zurück, Proczyk ist Dritter (327 Punkte).
Proczyk erwischte keinen guten Start, konnte seine Führung aber dennoch verteidigen. An der Führung des Titelverteidigers konnte auch eine Safety-Car-Phase nach zehn Rennminuten nichts ändern, als Marcel Fugel (18, Chemnitz, Profi-Car Team Halder) beim Einbiegen auf die Start-und-Ziel-Gerade ins Kiesbett rutschte und sein Honda geborgen werden musste. Nach dem Restart zogen Proczyk, Coicaud und Hesse an der Spitze wieder davon, Buri arbeitete sich in der Zwischenzeit auf Rang sechs nach vorn. Einen Umlauf später zog Hesse an Coicaud vorbei.
Während Proczyk das Rennen weiter diktierte, kam es zwischen Buri und Proczyks Teamkollegen Lukas Niedertscheider zu einem Kontakt. Niedertscheider drehte den Finnen um, Buri konnte das Rennen fortsetzen, der 24-jährige Österreicher hingegen musste sein Auto abstellen. Die zweite Safety-Car-Phase des Rennens war die Folge, die bis zum Fallen der Zielflagge andauerte.
Hinter dem Hyunda-Trio wurde Mike Halder im Honda Civic TCR Vierter und hat mit 305 Punkten ebenfalls noch Titelchancen. Sein Teamkollege Dominik Fugel (22, Chemnitz) wurde Fünfter. Dahinter reihte sich ein starkes Gastfahrer-Paket mit Cupra-Pilot Pascal Eberle sowie den Geschwistern Jessica und Andreas Bäckman (beide Hyundai) ein. Sebastian Steibel (23, Walkertshofen, Steibel Motorsport) im VW Golf GTI TCR und Buri komplettierten die Top-Ten. Bestplatzierter Fahrer in der Honda Junior Challenge war Volkswagen-Pilot Mitchell Cheah aus Malaysia.
Weitere Stimmen zur ADAC TCR Germany
Max Hesse (Zweiter, Hyundai Team Engstler): „Wir haben hart gearbeitet und noch ein paar Reserven gefunden. Es war heute Morgen schon perfekt, im Qualifying wäre auch noch mehr möglich gewesen. Im Rennen konnte ich mich gut nach vorne arbeiten. Es war das Maximum heute, Hari war etwas besser. Wir sind super happy und schauen nun, dass wir auch morgen so weit wie möglich nach vorne kommen.“ Theo Coicaud (Dritter, Hyundai Team Engstler): „Das war ein tolles nachträgliches Geburtstagsgeschenk. Besser könnte es kaum sein. Wir hatten zuletzt viel Pech, vieles lief nicht, wie wir es wollten. Jetzt aber ist endlich wieder ein Erfolgserlebnis da – entsprechend erleichtert bin ich. Morgen kann ich einfach wieder angreifen.“
Mitchell Cheah (Sieger Honda Junior Challenge, VW Team Oettinger): „Das war eines der härtesten Rennen meiner Karriere. Dass ich es geschafft habe, bester Junior zu sein, freut mich sehr und ist der Lohn für die harte Arbeit, die wir geleistet haben. Wir hatten bislang hier große Probleme und haben das Tempo nicht gefunden. Letztlich hat es sich aber ausgezahlt, hartnäckig zu bleiben und zu arbeiten.“