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DTM
09.06.2020

Daten, Fakten, Stimmen – der erste Testtag der DTM auf dem Nürburgring

Die Hersteller der DTM kommen zu den viertägigen Testfahrten auf dem Nürburgring jeweils mit einem festen Plan: Zuvor mittels Simulation ermittelte Konfigurationen werden bis ins allerkleinste Detail mit dem Verhalten der Fahrzeuge auf der Strecke abgeglichen. Dabei müssen die Ingenieure sich durch einen wahren Wust an Parametern kämpfen.

Jede Einstellung an der einen hat Auswirkungen auf die Effekte an der anderen "Stellschraube". Insgesamt bedarf es also an der Rennstrecke eines idealen Zusammenspiels der Ingenieure, Mechaniker und Rennfahrer, um die Simulationsdaten entsprechend präzise zu validieren – und dadurch Simulationen auf anderen Rennstrecken besser nutzen zu können. Um das zu erreichen, kommen die Hersteller mit festen Ablaufplänen zu den Testfahrten. Nur wenn Unfälle oder unvorhergesehene Wetterbedingungen eintreten, muss Plan B greifen.

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Um die einen möglichen Abhebe-Effekt bei Highspeed-Drehern und Unfälle zu verringern, führt die DTM in der Saison 2020 ein sogenanntes HYLO-Device ein, dass einen "High Yaw Lift off" verhindern soll. Als Yaw bezeichnet man den Winkel um die Z-Drehachse des Fahrzeugs. Neue Heckflügelhalterungen mit größerer Oberfläche und stärkerem Profil sollen beim Ausbrechen des Fahrzeugs einen größere Rückstelleffekt bewirken.

Ein Einheitsbauteil der DTM wird 2020 aus Natur- statt Kohlefaser hergestellt. Die sogenannte Shoe-Box am Heck der DTM Fahrzeuge wird aus diesem neuen Naturfasserverbundwerkstoff hergestellt. Mit mehreren positiven Effekten: Durch die geringere Temperatur, die beim Herstellungsprozess verwendet wird, sinken die CO2-Emissionen des Rohmaterials drastisch, die Steifigkeit der Bauteile steigt sogar und – gerade bei diese exponiernten Verschleißteil an den beiden hinteren "Fahrzeugecken" – die Splittereigenschaften verbessern sich, um etwa im Falle eines Falles gefährliche Trümmerteile auf der Fahrbahn zu verhindern.

Philipp Eng, BMW: "Grundsätzlich ein großes Lob an diejenigen, die ein solches Sicherheitskonzept auf die Beine gestellt haben und dass wir hier offiziell testen können. Super, wieder in die Garage zu kommen, Benzin zu riechen. Ein guter Tag, bin gut zurechgekommen. Wir sind mit unseren Hausaufgaben fertig geworden."

Robin Frijns, Audi: "Vom ersten Moment an fühlte sich das Auto gut an. Das hat mich ein bisschen überrascht. Die Strecke war in einem Top-Zustand. Wir haben viel probiert und sind durch unser Programm gut durchgekommen."

Ferdinand Habsburg, Audi: "Ein spannender Tag, an dem ich nicht nur den Audi RS 5 DTM das erste Mal kennen lernen durfte, sondern auch das erste Mal mit dem Team WRT gearbeitet habe. Ich war ein bisschen nervös, aber es ist gut gelaufen."

Mike Rockenfeller, Audi: "Beim Test zeigt niemand direkt alles. Gut, dass es wieder losgeht. Ich habe mich Fitness-mäßig gut vorbereiten können. Dennoch merkt man nach einem solchen Tag, was man getan hat. Wir hatten auch Glück mit dem Wetter und konnten viele Runden abspulen."

René Rast, Audi: "Nach einem halben Jahr wieder im DTM Auto zu sitzen, ist natürlich sehr besonders. Ich habe mich aber gleich wieder wie zuhause gefühlt. Das ist wie Fahrradfahren – das verlernt man nicht."

Sheldon van der Linde, BMW: "Das Team, jeden bei BMW wiederzusehen, war einfach gut. Es ist ja auch eine Weile her und wir haben zwischenzeitlich viel Zeit im Simulator verbracht. Das Tempo wieder in der Realität zu erleben, ist ein gutes Gefühl."

Marco Wittmann, BMW: "Es macht natürlich super viel Spaß, wieder im Auto zu sitzen. Die Winterpause war für uns alle schließlich ganz schön lang. Einfach toll, dass es wieder losgeht."

Fabio Scherer, Audi: "Ein schöner Tag, nachdem man so lange nicht in einem Rennauto gesessen hat. Wir haben sicher noch einiges, an dem wir arbeiten und wo wir uns verbessern können. Aber für einen ersten Tag war es okay."

Robert Kubica, BMW: "Zurück auf der Rennstrecke zu sein, seine Leidenschaft nach dem Lockdown wieder leben zu können, ist etwas Besonderes. Es wird meine erste Saison in der DTM, und ich muss viel Lernen: das Auto, die Abläufe."

Ergebnis – Testfahrten Nürburgring, Montag

1. Philipp Eng (AUT), BMW M4 DTM, 1.19,203 Min. 
2. Robin Frijns (NED), Audi RS 5 DTM, 1.19,214 Min. 
3. Ferdinand von Habsburg (AUT), Audi RS 5 DTM, 1.19,311 Min. 
4. Mike Rockenfeller (GER), Audi RS 5 DTM, 1.19,359 Min. 
5. René Rast (GER), Audi RS 5 DTM, 1.19,406 Min. 
6. Sheldon van der Linde (RSA), BMW M4 DTM, 1.19,511 Min. 
7. Marco Wittmann (GER), BMW M4 DTM, 1.19,890 Min. 
8. Fabio Scherer (SUI), Audi RS 5 DTM, 1.20,117 Min. 
9. Robert Kuica (POL), Audi RS 5 DTM, 1.20,519 Min. 
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