Den Start zum 15-minütigen Sprint auf der Simulationsplattform iRacing gewann Pole-Setter Jeremy Bouteloup (VRS Coanda Simsport) mit der digitalen Variante des 485 PS starken Porsche 911 GT3 Cup vor Patrick Holzmann (Red Bull Racing Esport) und Alejandro Sánchez. Der deutsche Team Redline-Pilot Maximilian Benecke reihte sich auf Rang vier ein. Einige Plätze dahinter versprach das Duell zwischen Sebastian Job und Joshua Rogers Hochspannung: Vor dem Silverstone-Wochenende betrug Rogers Vorsprung auf Job gerade einmal sechs Punkte. Im Laufe des Rennens konnte sich Bouteloup an der Spitze leicht von seinen Verfolgern absetzen. Dahinter ging es eng zu: Kurz vor Ende der dritten Runde pressten sich sowohl Sánchez als auch Benecke in der selben Kurve am Zweitplatzierten Holzmann vorbei. Während das Führungstrio davonzog, entbrannte dahinter zwischen Graham Carroll (Red Bull Racing Esport), Job und Rogers ein Kampf um Position vier. Job setzte im letzten Umlauf alles auf eine Karte: Über mehrere Kurven lieferte er sich ein Duell mit Carroll um Rang fünf und hatte am Ende die Nase vorn. An der Spitze feierte Bouteloup seinen ersten Saisonsieg vor Sánchez und Benecke.
Das Hauptrennen über 30 Minuten entwickelte sich für Tabellenführer Rogers schnell zum Desaster: Der Australier kam in der Anfangsphase in einer Linkskurve von der Ideallinie ab und verlor kurz die Kontrolle über seinen digitalen Porsche 911 GT3 Cup. Als er auf den Kurs zurück kam, wurde er heftig touchiert und kreiselte von der Strecke. Leidtragender war dabei auch Carroll, der unverschuldet in einen Dreher gezwungen wurde. Beide fielen weit zurück. Unterdessen hatte Sánchez die Führung von Bouteloup übernommen, der vom ersten auf den vierten Platz durchgereicht wurde. Gemeinsam mit Benecke und Job setzte sich der Spanier vom Rest des Feldes ab. Kurz vor dem Finale trennte das Führungstrio lediglich 0,2 Sekunden. Sánchez konnte die Spitze verteidigen und feierte seinen ersten Saisonsieg vor Benecke und Job, der auf Platz 1 in der Meisterschaft aufrückte.
Zusätzlich zum zweiten Platz durfte sich Maximilian Benecke über eine besondere Bestleistung freuen: Als erster Fahrer überhaupt durchbrach er die Schallmauer von 11.000 iRatings. Die individuelle Kennzahl gibt Auskunft über das allgemeine Können und den Erfolg eines jeden Fahrers.
Nach dem sechsten Rennwochenende der Saison führt Sebastian Job das Gesamtklassement mit 219 Punkten an, gefolgt von Maximilian Benecke (201 Punkte) und Alejandro Sánchez (198 Punkte). Am 1. August gastiert der Porsche TAG Heuer Esports Supercup auf der digitalen Version der US-Rennstrecke von Road Atlanta. Die Berg- und Talbahn hält mit ihrer Kombination aus langen Geraden, ultraschnellen Kurven und großen Höhenunterschieden besondere Herausforderungen bereit.
Stimmen nach dem Rennen
Alejandro Sánchez (MSI eSports): „Es fühlt sich unglaublich an, in dieser hart umkämpften Meisterschaft und gegen ein so starkes Teilnehmerfeld endlich einen Sieg erringen zu können. Wir haben unser Auto gut eingestellt, es war sehr konkurrenzfähig. Ich habe mich darauf konzentriert, die Reifen zu schonen, keinen Fehler zu machen und an den richtigen Stellen schnell zu sein. Aber es ging bis zum Schluss sehr eng zu. Mein Ziel für diese Saison lautete, einen Sieg zu holen und in den Top 5 der Meisterschaft zu bleiben.“Maximilian Benecke (Redline): „Ein tolles Gefühl, als erster iRacing-Fahrer die Marke von 11.000 iRatings zu knacken! Das Rennen lief gut. Ich habe enorm hart gekämpft, um meinen zweiten Platz zu verteidigen. Deswegen bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Silverstone ist eine schwierige Strecke. Um zu überholen, muss der Fahrer vor dir einen Fehler machen. Darauf habe ich 25 Minuten gewartet, aber Alejandro hat sich keinen Patzer erlaubt. Darum ist er auch verdienter Sieger. Ich freue mich jetzt über Platz 2 in der Meisterschaft.“
Sebastian Job (Red Bull Racing Esports): „Mit Rang 3 im Rennen bin ich sehr zufrieden, ich rücke damit an die Tabellenspitze auf. Wir sind diesen Lauf etwas anders angegangen, denn wir haben bei den Rennen zuvor in Bezug auf den Reifenverschleiß viel gelernt. Ich hoffte darauf, dass die Jungs vor mir einen Fehler machen, aber das ist nicht passiert. So kam ich nie in die richtige Position, um Maximilian anzugreifen. Dennoch hat es großen Spaß gemacht.“