FIA WEC
12.11.2020
Porsche peilt beim WEC-Saisonfinale dritten Saisonsieg des 911 RSR an
Der Lauf auf der Formel-1-Strecke in Sakhir ist bereits der zweite Event der laufenden Saison in Bahrain. Beim Erstaufschlag im Dezember 2019 hatte Porsche mit beiden Autos die erste Startreihe besetzt, das Rennen angeführt, die Früchte der guten Arbeit bei der Zieldurchfahrt schlussendlich aber nicht ernten können.
Seit 2004 ist der Bahrain International Circuit regelmäßig Schauplatz eines Formel-1-Rennens. Die FIA WEC gastierte in ihrem Gründungsjahr 2012 erstmals auf dem 5,412 Kilometer langen Rundkurs nahe der Hauptstadt Manama. Einzig in der „WEC Super Season“ 2018/2019 fand kein Langstreckenrennen in Sakhir statt. Die große Hitze bei Tag, die fallenden Temperaturen bei Einbruch der Nacht sowie der oftmals mit viel Sand belegte Asphalt lassen das Rennen für Teams, Ingenieure und Fahrer zu einer großen Herausforderung werden. Der Reifenverschleiß auf der Grand-Prix-Strecke mit ihren 15 Kurven ist enorm hoch. Ein konstantes Tempo über einen vollen Renn-Stint gilt als entscheidender Erfolgsfaktor.
Am Steuer des Porsche 911 RSR mit der Startnummer 91 wechseln sich die Werksfahrer Gianmaria Bruni aus Italien und Richard Lietz aus Österreich ab. Das Duo hatte den Saisonauftakt in Silverstone gewonnen und belegt vor dem letzten Rennen des Jahres den fünften Rang in der Fahrerwertung. Im Schwesterauto mit der Startnummer 92 agieren die Spa-Sieger Kévin Estre und Michael Christensen. Die amtierenden GTE-Champions aus Frankreich und Dänemark belegen vor dem finalen Lauf der Saison 2019/2020 den vierten Rang. In der Herstellermeisterschaft rangiert Porsche auf der zweiten Position. Beim Rennen über acht Stunden auf der Formel-1-Strecke in der Wüste Bahrains erhalten die Teilnehmer mehr Zähler als bei einem normalen Sechsstundenlauf der WEC: Da die Punktverteilung mit dem Faktor 1,5 multipliziert und aufgerundet wird, gibt es für einen Sieg 38 statt 25 Zähler.
Porsche Motorsport hat seine Partnerschaft mit TAG Heuer auf die Werkseinsätze in der FIA WEC erweitert. Die intensive Zusammenarbeit mit dem Schweizer Hersteller von Luxusuhren hat 2019 zum Beginn der sechsten Saison der FIA Formula E mit dem Start des TAG Heuer Porsche Formel-E-Teams begonnen. Diese Kooperation wurde in den vergangenen Monaten ausgebaut auf die nationalen Carrera Cups, das Werksprogramm in der IMSA-Serie und den Bereich E-Sports erweitert.
In der GTE-Am-Klasse setzen drei Kundenteams letztmals insgesamt fünf Porsche 911 RSR der Vorjahresspezifikation ein, bevor zur kommenden Saison der Wechsel zum aktuellen Modell erfolgt. In der Startnummer 57 von Project 1 fahren der Amerikaner Ben Keating, Felipe Fraga aus Brasilien und Jeroen Bleekemolen aus den Niederlanden. Das Trio hatte 2019 die GTE-Am-Kategorie in Bahrain gewonnen. Im Schwesterauto mit der Nummer 56 sitzen der Norweger Egidio Perfetti, der neue Porsche-Supercup-Champion Larry ten Voorde aus den Niederlanden und Porsche Markenbotschafter Jörg Bergmeister aus Langenfeld.
Am Steuer der Startnummer 86 von Gulf Racing wechseln sich die beiden Briten Michael Wainwright und Ben Barker mit dem neuen ELMS-Champion Alessio Picariello aus Belgien ab. Bei Dempsey-Proton Racing komplettiert Dennis Olsen das Cockpit der Nummer 77. Teameigner Christian Ried aus Schöneburg teilt sich die Arbeit mit dem Norweger und Riccardo Pera aus Italien. Im Schwesterauto mit der Startnummer 88 fahren Khaled Al Qubaisi aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, der Deutsche Marco Holzer sowie Porsche-Junior Jaxon Evans aus Neuseeland, der zum ersten Mal in der WEC startet.
Fritz Enzinger (Leiter Motorsport): „Es wird ein ganz besonderes Rennwochenende für Porsche Motorsport. In der nordamerikanischen IMSA-Serie treten wir beim Zwölfstundenrennen in Sebring letztmals mit unserem Werksteam in der GTLM-Klasse an. In Bahrain wollen wir im finalen Saisonrennen der FIA WEC ein Glanzlicht setzen und gleichzeitig mit unserem Kundenteam Dinamic Motorsport beim letzten Rennen der GT World Challenge Europe im französischen Le Castellet zum Titel fahren. Die Beteiligten geben noch einmal alles, um an drei Schauplätzen gleichzeitig maximalen Erfolg zu ernten. Ich bin sicher, dass sich unsere Teams und Fahrer zum Ende des Jahres noch einmal mit starken Leistungen für die tolle und harte Arbeit belohnen werden.“
Pascal Zurlinden (Gesamtprojektleiter Werksmotorsport): „Die erste Saison mit dem neuen Porsche 911 RSR geht mit dem Achtstundenrennen in Bahrain zu Ende. Wir haben beim Auftakt in Silverstone gewonnen und zur Saisonmitte in Spa-Francorchamps noch einmal nachgelegt. Da würde ein Erfolg zum Abschluss in Sakhir die perfekte Klammer bilden. Unser Auto war beim vergangenen Lauf auf der Formel-1-Strecke in Bahrain sehr stark, aber der Erfolg im Rennen hat sich leider nicht eingestellt. Das soll sich am kommenden Wochenende ändern. Unsere Ingenieure, das Mechaniker-Team und alle Fahrer haben sich intensiv auf das Finale vorbereitet. Wir sind bestens gerüstet und wollen mit einem positiven Ergebnis in die Winterpause gehen.“
Alexander Stehlig (Einsatzleiter FIA WEC): „Unser Porsche 911 RSR passt sehr gut zu den Besonderheiten der Strecke in Sakhir. Das haben wir im vergangenen Dezember mit den Positionen eins und zwei im Qualifying deutlich gemacht. Wir bereiten uns mit maximaler Akribie auf das letzte Saisonrennen vor, um die Saison mit einem Sieg abzuschließen. Unter anderem haben wir in Vallelunga getestet, um zusätzliche Erkenntnisse zu gewinnen, die uns in Bahrain helfen werden. Ich bin guter Dinge, dass wir das Jahr mit einem Erfolg abschließen werden. Das gesamte Team wirft noch einmal alles in die Waagschale. Danach geht es in die verdiente Winterpause.“
Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Die WEC-Saison hat für uns im September 2019 in Silverstone mit einem Sieg beim allerersten Einsatz des neuen 911 RSR begonnen. Diesen Triumph möchten wir zum Abschluss in Bahrain wiederholen. Es wird unser zweiter Saisonlauf in Sakhir, nachdem wir im Dezember schon einmal dort waren. Damals sind wir mit beiden Fahrzeugen in die erste Startreihe gefahren, konnten das hohe Tempo im Rennen aber nicht lange genug halten. Seither haben wir viele weitere Erfahrungen mit dem Auto gesammelt. Ich bin sicher, dass wir gute Chancen haben.“
Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91): „Unser Porsche 911 RSR ist ein absolutes Topauto im Wettbewerb der GTE-Pro-Klasse. Wenn alle im Team strategisch klug agieren, die Mannschaft schnelle Boxenstopps absolviert und wir als Fahrer fehlerlos bleiben, steht einem Erfolg kaum etwas im Wege. Es wäre schön, wenn wir die Saison mit einem weiteren Sieg abschließen könnten.“
Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Ich mag die Strecke in Bahrain sehr. Wir waren dort im Dezember vergangenen Jahres schnell unterwegs, haben den Sieg aber leider nicht einfahren können. Das wollen wir nun unbedingt ändern. Nach den eher negativen Erlebnissen von Le Mans ist es gut, dass wir in dieser Saison eine weitere Chance haben, einen Höhepunkt zu setzen. Mit einem Erfolg im Gepäck lässt sich die folgende Winterpause viel besser genießen. Wir setzen alles daran, im Achtstundenrennen ganz nach vorn zu fahren.“
Michael Christensen (Porsche 911 RSR #92): „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir im kommenden Rennen genauso konkurrenzfähig sein werden wie im Dezember 2019 in Bahrain. Die Voraussetzungen für einen Erfolg zum Saisonabschluss sind gegeben. Wir müssen einfach nur sauber über die acht Stunden kommen, dann wird mit großer Wahrscheinlichkeit ein Erfolg dabei herausspringen. Leider haben wir in Le Mans zu wenig Punkte eingefahren. Eine Titelverteidigung ist daher nicht mehr möglich. Umso wichtiger ist es, dass wir das Jahr mit einem Glanzlicht abschließen.“