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Formel 1
03.07.2020

Nico Rosberg vor Saisonstart: „Das hat es in der Formel 1 noch nie gegeben.“

Nachdem die Corona-Pandemie die Formel monatelang ausgebremst hatte, steht am Wochenende im Österreichischen Spielberg der Saisonstart bevor. Anlässlich der restriktiven Sicherheitsmaßnahmen vor Ort überträgt RTL das Qualifying am Samstag (14:45 Uhr) und das Rennen am Sonntag (13:30 Uhr) aus der Senderzentrale. Florian König begrüßt an seiner Seite im Kölner Studio die beiden Experten Nico Rosberg und Timo Glock und führt durch die Vorberichterstattung des Großen Preises von Österreich. Vor seinem Auftritt im Studio spricht Experte Nico Rosberg im Interview mit der RTL/ntv-Redaktion über mögliche Nachwirkungen der Corona-bedingten Zwangspause für Fahrer und Teams. Dabei teilt der 35-Jährige seine Sicht als ehemaliger Weltmeister und betont die siebenmonatige Pause als ganz besondere Herausforderung. Wer konnte die Pause nutzen? Welcher Fahrer ist eingerostet? Und wie steht es um die Zukunft von Sebastian Vettel?

Experte Nico Rosberg auf die Frage, wer die Pause am besten genutzt haben könnte und welchen Einfluss die Pause auf die Fahrer haben dürfte: „Es wird spannend zu sehen, wer jetzt am besten aus dieser Pause rauskommt. Welcher Fahrer wird noch rostig sein? Welcher Fahrer hat von der Pause profitiert? Das sind alles Fragen, die jetzt bald endlich beantwortet werden können. Letztlich hat es das in der Formel 1 noch nie gegeben, dass die Fahrer sieben Monate Pause haben ohne im Auto zu sitzen. In meiner Zeit war die maximale Länge zwei bis drei Monate im Winter und ich weiß noch, dass ich mir nach einer dreimonatigen Pause bereits gedacht habe, das geht mir gerade echt zu schnell. Ich habe echt gebraucht, um wieder rein zu kommen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es sein wird, wenn sie jetzt ganze sieben Monate nicht gefahren sind. Die ersten Runden werden komisch sein.“

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Über die Aussagekraft der letzten Testmöglichkeiten im März: „Die letzte Referenz, die die Teams haben, sind die Testfahrten von Anfang März. Klar ist das schon noch relevant, seitdem hat sich an den Autos auch nicht viel bis vielleicht gar nichts geändert, daher sind die Erkenntnis noch wichtig. Aber es ist das erste Mal, dass die Saison jetzt in Österreich im Sommer startet, anstatt in Melbourne. Das sind alles sehr große Unterschiede, die viel Anpassungsfähigkeit von den Teams und von den Fahrern verlangen.“

Über die Favoritenrolle in Österreich: „Normalerweise müsste man sagen, Hamilton ist nach wie vor der große Favorit. Ich würde aber sagen, dass vielleicht jetzt die Pause so ein klein wenig der Jugend in die Karten spielen könnte, weil die auch ganz viel Simulator gefahren sind und vielleicht ist das ein kleiner Vorteil für die.“

Über den Unsicherheitsfaktor für Fahrer und Teams nach der Zwangspause und einem nicht komplettierten Rennkalender: „Das ist sau schwierig für einen Fahrer, der in eine Saison geht und gar nicht weiß, wie viele Rennen werden es denn eigentlich sein. Man muss sein Risiko dementsprechend abschätzen. Wenn man jetzt wüsste, das sind nur acht Rennen, dann müsste man mehr Risiko gehen. Wenn man hingegen weiß, jetzt habe ich fünfzehn Rennen Zeit, dann kann man viel entspannter sein und seine Punkte nachhause fahren. Das sind ganz verschiedene Ansätze.“

Über die Zukunft von Sebastian Vettel in der Formel 1: „Ich glaube schon, dass Sebastian der Formel 1 erhalten bleiben wird. Er hat noch ein paar Chancen in verschiedenen Teams. Wir hoffen es natürlich, weil er einen großen Teil der Formel 1 ausmacht und uns viel Freude bringt.“

Quelle: RTL/ntv
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