Dienstag, 26. November 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
Formel 2
03.08.2020

BWT HWA RACELAB kann Potential nur phasenweise andeuten

Bei der vierten Runde der FIA Formel 2 Meisterschaft in Silverstone verpasste BWT HWA RACELAB die Punkteränge. Giuliano Alesi (FR) und Artem Markelov (RU) ließen zwar ihr Können aufblitzen - zu früh abbauende Reifen und Probleme beim Qualifying verhinderten aber ein gutes Ergebnis.

Für Giuliano Alesi (Frankreich) begann das Rennwochenende auf dem Silverstone Circuit unglücklich. Als die Reifen noch nicht auf Temperaturen waren, rutschte er zu Beginn des Freien Trainings von der Strecke und konnte nicht mehr weiterfahren. So fehlten ihm im Vergleich zur Konkurrenz wichtige Testrunden auf dem 5,891 km langen Kurs - im Qualifying kam er wie Teamkollege Artem Markelov (Russland) nicht an die Spitzenzeiten heran. Die beiden mussten sich mit den Startplätzen 20 und 21 begnügen. 
 
Im Rennen am Samstag gelang Giuliano zunächst ein guter Start und er verbesserte sich in den ersten Runden bis auf Rang 16. Dann fiel er hinter seinen Teamkollegen Artem zurück, der zu Rennbeginn ebenfalls einige Positionen gutgemacht hatte. Die Pace war zunächst gut und das Duo von BWT HWA RACELAB konnte mit der Strategie eines späten Boxenstopps auf einen Sprung nach vorne hoffen. Nach zehn Runden lagen beide auf den Plätzen neun und zehn. Doch schon zur Halbzeit des über 29 Runden langen Rennens begannen die Reifen deutlich abzubauen und Artem und Giuliano mussten sich den Angriffen der von hinten Druck machenden Rivalen zur Wehr setzen. Dabei zeigten sie einige sehenswerte Verteidigungsmanöver – letztlich mussten sich beide aber doch geschlagen geben. In Runde 17 beziehungsweise 18 kam das Duo zum Reifenwechsel. Im Boxenstopp-bereinigten Feld fanden sie sich nun auf den Plätzen 19 und 21 wieder. Viel Boden war aber auch mit nun frischen Medium-Reifen nicht mehr gutzumachen. Artem und Giuliano erreichten schließlich auf den Plätzen 18 und 19 das Ziel. 
 
Der Rennstart am Sonntag verlief für Artem und Giuliano gegensätzlich: Während Artem, der an Position 18 gestartet war, nach den ersten Kurven bereits zwei Rivalen überholen konnte, misslang Giuliano der Start. Er musst aus der Boxengasse starten, fiel dadurch ans hintere Ende des Feldes und musste gleich zu Beginn einen Rundenrückstand verkraften. Artem dagegen vergrößerte mit fortlaufender Renndauer den Vorsprung auf seine Verfolger, ehe das Safety-Car in Runde 17 ausrückte und sich das muntere Treiben im Feld etwas beruhigte. Mit frischen Reifen und auf Position 15 liegend ging Artem schließlich in die finalen Runden und zeigte auch dort gut getimte Überholmanöver. Es entwickelte sich ein spannendes Duell um die Top-Ten, in dem Artem erneut Boden gut machen konnte und seine Aufholjagd schließlich auf Rang elf beendete. Giuliano, der aufgrund des großen Rückstands keine größere Sprünge im Feld machen konnte, kam unterdessen auf dem 18. Platz ins Ziel.
 
Die FIA Formel 2 Meisterschaft wird am 08. und 09. August mit zwei weiteren Rennen in Silverstone fortgesetzt. 
  
Artem Markelov (25, Russland, Startnummer 16), Platz 18 und 11: „In den ersten Runden vom Samstagsrennen habe ich gleich ein paar Positionen gutgemacht, es fühlte sich so an, als hätten wir die Reifen diesmal auf Temperatur. Aber nach ein paar Runden haben sie dann doch abgebaut. Das ist der entscheidende Unterschied im Vergleich zur Spitze des Feldes. Daran müssen wir weiter arbeiten. Im zweiten Lauf hatte ich einen ordentlichen Start, konnte die Lücke zu meinen Vordermännern schließen und sie konstant unter Druck zu setzen. Wenn wir jetzt noch die Reifen-Probleme in den Griff bekommen, würde uns das viel bringen.“  
 
Giuliano Alesi (20, Frankreich, Startnummer 17), Platz 19 und 18: „Es war ein schwieriges Wochenende für uns. Wir haben es nicht geschafft, die Resultate zu erzielen, die wir uns vorgenommen hatten. Wir haben dieses Wochenende viel gelernt und werden nächstes Wochenende stärker zurückkommen. Wir müssen die Rennen jetzt analysieren, um am nächsten Rennwochenende abzuliefern. Ich freue mich darauf.“
 
Thomas Strick (Teamchef BWT HWA RACELAB): „Uns beschäftigen derzeit zwei Herausforderungen: zum einen unsere Qualifying-Performance, zum anderen schaffen wir es noch nicht, die harten Reifen im Rennen lange genug im Leistungsfenster zu halten. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das zu beheben. Sobald uns das gelingt, werden wir einen großen Sprung nach vorne machen. Denn Giuliano und Artem haben unbestritten großes Potential, das stellen sie in einzelnen Szenen immer wieder unter Beweis.“