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STT
28.09.2020

Uwe Alzen und Ralf Glatzel weiter im Gleichschritt

Uwe Alzen (Audi R8 GT3 Evo) war auch am Sachsenring nicht zu schlagen. Beim vierten Saisonlauf der Spezial Tourenwagen Trophy machte es Tobias Schulze (Nissan GT-R GT3) dem Seriensieger nicht gerade leicht. Zweimal Dritter wurde Jürgen Bender mit seiner Corvette C7 GT3-R.

Nachdem der Wetterbericht am Freitag noch daneben lag, schüttet es am Samstag wie angekündigt aus allen Kübeln. Für die Teilnehmer keine leichten Verhältnisse. Uwe Alzen schien dies allerdings wenig zu kümmern. Der Routinier spulte souverän seine Leistung ab, musste aber diesmal durchaus mit einem Auge den Rückspiegel im Auge behalten. Denn Tobias Schulze bot im Nissan eine starke Leistung und blieb vor allem im ersten Rennen am Samstagmorgen dran. Der Doppelsieger der 2018er Ausgabe auf dem Sachsenring musste zwar zunächst Ulrich Becker (Porsche 997 GT3 R) den Vortritt lassen, setzte sich jedoch bald an die zweite Stelle. Richtig abschütteln konnte Alzen den bulligen Nissan nicht. Mit 1,648 Sekunden Vorsprung landete Alzen seinen bisher knappsten Gesamtsieg in dieser Saison. Der Zweitplatzierte zeigte sich mit dem Resultat zufrieden: „Durch die nassen Bedingungen waren wir etwas näher dran am Führenden, als es im Trockenen möglich gewesen wäre. Aber trotzdem sind wir da doch noch weit weg. Aber wir sind zufrieden. Unser Auto ist acht Jahre alt. Ich bin sehr zufrieden, für uns ist es gut gelaufen.“

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In Durchgang zwei konnte Uwe Alzen bei noch stärker werdendem Regen Tobias Schulze besser wegfahren. Genauso souverän wie Alzen den zweiten Heat für sich entschied, landete Schulze auf Gesamtrang zwei. „Im ersten Rennen habe ich alte Reifen gefahren, daher ging es nicht so gut. Ich bekam keine Temperatur auf die Reifen. Im zweiten Rennen hatte ich mir neue Reifen geholt. Das funktionierte besser. Aber gegen Rennende war es schon recht grenzwertig. Es war sehr viel Wasser auf der Strecke und unheimlich viel Aquaplaning. Aber Spaß gemacht hat es trotzdem“, äußerte sich Alzen zu seinem Rennwochenende.


Jürgen Bender gelingt zweimal der Sprung aufs Treppchen

Ganz langsam läuft es nach dem Geschmack von Jürgen Bender mit seiner neuen Corvette C7 GT3-R. Der Neckarsulmer konnte letzten Endes verdient als dritter Pilot auf das Gesamtpodium klettern. Lag Bender im ersten Durchgang noch anfangs hinter Ulrich Becker, setzte sich die Corvette im zweiten Rennen sogleich an die dritte Stelle. Rund 11,5 Sekunden konnte Bender seinem Kontrahenten einschenken, der sich damit mit der vierten Gesamtposition begnügen musste. „Wir sind immer noch in der Versuchsphase, das Auto kennen zu lernen. Heute war es schon richtig schwierig mit den vielen Wasserpfützen. Mit Platz drei bin ich zufrieden, hinter dem Lokalmatador und einem ex-DTM Pilot zu landen, ist sicher nicht schlecht. Im Trockenen wäre vielleicht ein Platz mehr möglich gewesen. Aber im Regen war ich doch etwas vorsichtiger, um das Auto heil nach Hause zu bringen“, beurteilte Jürgen Bender sein Rennen.

Quasi den goldenen Regenschirm räumte im ersten Rennen Johannes Kreuer ab. Im offenen Donkervoort kämpfte sich Kreuer auf die zehnte Position nach vorne und schaffte damit auch einen starken vierten Platz in der Klassenwertung der Division 1. Der Donkervoort-Pilot ließ damit Bernhard Löffler (Lamborghini Huracan GT3) und Berthold Gruhn (Audi R8 LMS) hinter sich. Im zweiten Heat hieß es Rang sechs in der Division. Diesmal konnte Gruhn das Rennen vor dem flinken Donkervoort beenden.


Edy Kamm überzeugt im Nassen

Eigentlich wollte Edy Kamm (Seat Leon TCR) nach einem Unfall im Training schon aufladen und heimfahren. Pünktlich zum frühen Rennstart am Samstagmorgen um 8.00 Uhr stand der Seat jedoch in der Startaufstellung. Die Mühe sollte sich lohnen. Der Schweizer, früher mit seinem ex-DTM A4 nicht wirklich als Regenliebhaber bekannt, drehte richtig auf. Eine ganz starke Leistung brachte Edy Kamm am Ende die vierte Gesamtposition ein. Den Sieg in der gut besetzten Division 2 staubte der Leon-Pilot obendrein ab. Im zweiten Rennen landete Kamm auf der fünften Gesamtposition. Damit gewann der Eidgenosse erneut die Division 2 vor Stefan Schäfer (VW Golf GTI). „Ich habe gar nicht damit gerechnet, dass ich so weit nach vorne fahre. Gestern nach dem Crash im Freien Training wollte ich schon nach Hause fahren. Aber die Leute von Glatzel und unsere Leute haben mit angepackt und das Auto wieder gerichtet. Vielen Dank dafür. Aber es hat sich gelohnt. Mit dem Ergebnis bin ich natürlich sehr zufrieden“, so Edy Kamm.

Zweimal Zweiter in der Division 2 wurde Stefan Schäfer, der damit ein starkes STT Comeback gab. Mit den Gesamtplätzen sechs und sieben überzeugte Schäfer auch im Gesamtklassement. Der Golf Pilot setzte sich im ersten Rennen gegen Heinz Bayer im Porsche 996 GT3 Cup durch. Max Frederik Gruhn musste sich dahinter mit dem vierten Klassenrang vor Markenkollege Jesper Hendriksen (beide Audi RS3 LMS TCR) begnügen. Spannend war das zweite Rennen, wo zu Beginn Audi-Pilot Gruhn in Front lag. Doch Schäfer ging am Audi im weiteren Rennverlauf wieder vorbei, auch wenn Gruhn den Rennausgang lange offenhielt.


Ralf Glatzel stark unterwegs

Auch an Ralf Glatzel (Ford Fiesta ST) führte erneut kein Weg vorbei. Der Schwabe strich souverän zwei Siege in der Division 2 ein und überzeugte zudem mit den Plätzen fünf und sechs im Gesamtklassement. „Für uns waren die Bedingungen eher besser als für die großen Autos. So war es schon möglich so weit nach vorne zu fahren. Das hat man auch schon im Quali gesehen, dass die großen Autos ihre Leistung bei diesen Bedingungen nicht alle abrufen können. Das Soll ist für dieses Wochenende erfüllt. Aber es sind immer noch zwei Rennen und es wird immer noch spannend werden beim Finale. Wir gehen davon aus, dass Uwe Alzen die Rennen gewinnen wird. Das heißt Angriff für uns“, erklärte der zweifache Sieger.

So nahe wie im ersten Rennen war Vicotria Froß (Opel Astra OPC) in dieser Saison noch nicht dran. Dass die Titelverteidigerin gerne im Regen unterwegs ist, war zu sehen. Rang sieben und Platz zwei in der Division 2 lautet das Ergebnis des ersten Rennens. Dahinter setzte sich Nick Deissler knapp gegen seinen Teamkollegen Dominik Gruhn (beide Ford Fiesta ST) durch. Nachdem es für Urs Burri (Renault Clio RS) im ersten Heat mit beschlagenen Scheiben nicht ganz rund gelaufen war, schlug der Schweizer in Rennen zwei zu. Als Gesamtneunter hielt Burri den Astra von Victoria Froß diesmal hinter sich. „Mit meiner Leistung an diesem Wochenende hier bin ich zufrieden, ich denke sie war gut. Im ersten Rennen hatte ich etwas Pech mit der Technik, aber im zweiten Rennen hatte ich endlich klare Sicht und konnte zeigen, was das Auto kann. Wieder ewiger Zweiter, aber ich bin trotzdem zufrieden“, so Burri.

Mit den punktgleichen Tabellenführer Uwe Alzen und Ralf Glatzel reist die STT in wenigen Wochen zum Meisterschaftsfinale an den Nürburgring. In der Eifel gibt es doppelte Punkte.