Sonstiges
16.11.2020
W&S Motorsport Teamchef Daniel Schellhaas über die Saison
Bis zu vier Porsche Cayman in verschiedenen Ausführungen und Klassen setzte W&S Motorsport dieses Jahr ein. Zum finalen Wochenende der NLS stand sogar ein fünfter Porsche Cayman parat, doch sowohl der sechste Lauf Ende Oktober als auch das Doppelwochenende mit Rennen sieben und acht, geplant für den 07. Und 08. November, wurden aufgrund der steigenden Corona-Fallzahlen vom Veranstalter abgesagt.
Kurzerhand entschloss sich das Team dann zur Teilnahme mit dem brandneuen Porsche Cayman 718 GT4 CS auf dem Hockenheimring bei den GTC-Rennen im Rahmen der DTM. Es war bereits unser zweiter Start in der GTC-Rennserie dieses Jahr und wir wurden vom Veranstalter wieder einmal herzlich empfangen. Der Premiere des neuen Cayman stand nichts mehr im Wege. Auch am Start war war wieder der Testträger mit dem Steer-by-Wire System von Schaeffler Paravan welches ohne mechanische Verbindung zwischen Lenkeinheit und Lenkgetriebe auskommt. Das System ist bereits heute im Einsatz und dient der Mobilität von Menschen mit Handicap und soll in Zukunft beim autonomen Fahren zum Serieneinsatz kommen. W&S Motorsport absolvierte beim 24hRennen auf dem Nürburgring wichtige Testkilometer unter härtesten Bedingungen und forderndem Wetter.
„Unser Wunsch und Ziel zum Jahresbeginn war, dass wir W&S Motorsport neu aufstellen und als professionelles Rennteam noch mehr wahrgenommen werden. Das ist uns definitiv gelungen!“, sagt Daniel Schellhaas mit Stolz. Er führt weiter aus: „Ermöglicht haben uns das die Leistungen unserer Fahrer in den Serien und natürlich ein tolles motiviertes und konzentriertes Team mit fehlerfreier Arbeit bei allen Rennen. Auch unsere Partner und Sponsoren hielten uns nach dem verschobenen Start die Treue und trugen damit maßgeblich zum Erfolg 2020 bei – Hierfür ein großes Dankeschön!“.
„Nachdem die Termine der Nürburgring Langstrecken-Serie in die zweite Jahreshälfte verlegt wurden und unter einem strengen Hygienekonzept stattfanden setzte W&S Motorsport in der mit GT4-Fahrzeugen besetzten Klasse SP10 den Porsche Cayman 718 GT4 ein. Am Steuer der #166 kamen die drei Piloten Niklas Steinhaus, Daniel Blickle und „Der Bommel“ bei allen fünf Rennen dank konstanter Topleistungen immer ins Ziel und sogar auf das Podium der Klasse. Hierüber findet Schellhaas lobende Worte: „Das Trio hat sich zusammen mit dem Team schnell eingespielt und eine steile Leistungskurve gezeigt. Bei allen Rennen sahen sie die Zielflagge ohne technische Probleme oder Unfälle – und das mit Gegnern in der Klasse, die mit Silbereinstufung auf der ganzen Welt GT4-Rennen bestreiten. Der dritte Gesamtrang nach sechs Rennen ist aller Ehren wert.“
Die weiteren Porsche Cayman, darunter auch das Modell 981 GT4 der in der B-Spec Ausführung als Permit-Fahrzeug antrat. Um in der NLS teilzunehmen ist ein Nordschleifen Permit nötig, je nach Leistung des Rennwagens in der A oder B Version. Für das junge Team aus Ofterdingen war eines der Jahresziele, mit diesem Porsche weitere Piloten auszubilden und ihnen das A-Permit zu ermöglichen, um dann gemeinsam darauf aufzubauen. Auch dieses gesteckte Ziel wurde trotz Rennabsagen schlussendlich erreicht.
Die Starts von W&S Motorsport bei der Rundstrecken-Challenge Nürburgring (RCN) waren auch von Erfolgen gekrönt. Die Serie dient als Sprungbrett in die NLS. Junge talentierte Fahrer sammeln hier ihre ersten nötigen Nordschleifenkilometer und messen sich mit erfahrenen Piloten. Beim letzten RCN Lauf erzielte Andreas Müller im seriennahen Porsche Cayman in der Klasse V5 den zweiten Platz – bei seinem ersten Einsatz im Auto, dies noch auf Slick-Reifen bei zum Teil noch feuchten Bedingungen. Ebenso überzeugte das Duo aus Kevin Rembert und Rene Höber, auch im seriennahen Porsche Cayman im Einsatz, mit Podiumsplatzierungen bei den RCN Rennen. Der Start in der NLS blieb dem Duo aufgrund der Absage der letzten drei Veranstaltungen verwehrt.
Der Jahreshöhepunkt bildete das ADAC TOTAL 24h Rennen vom 24. bis 27. September 2020. Ohne Zuschauer um die Nordschleife und bei widrigem Herbstwetter in der Eifel traten etwa 100 Autos aller Klassen an. Die Bedingungen in der langen Nacht zwangen zu einem Rennabbruch über 9,5 Stunden zur Sicherheit aller Beteiligten. Im Feld war W&S Motorsport mit zwei Autos vertreten, neben dem Porsche Cayman 981 GT4 CS, der ein solides Rennen lieferte, erstmals mit dem Testträger Porsche Cayman 718 GT4 von Schaeffler Paravan. Die Team Space-Drive Kooperation mit dem Hersteller wurde nicht nur mit wertvollen Testdaten und -kilometern belohnt, das Fahrerquartett überquerte ohne Probleme auf dem 28. Gesamtrang die Ziellinie und wurde zweiter in der Klasse SP7, in der auch der „große Markenbruder“ Porsche 911 Cup startet. Das erprobte Steer-by-Wire System war in diesem Modell erstmals im Einsatz und bewährte sich präzise und zuverlässig.
„Die Zusammenarbeit mit Schaeffler Paravan ist großartig und macht uns viel Spaß. Ein tolles Projekt, bei dem wir beim 24h-Rennen unseren Teil dazu beitragen durften, die innovative Technik von morgen mit zu erproben und zu verbessern. Wir lernen viel durch die prestigeträchtige Kooperation. Das bringt unser Team weiter nach vorne und hier konnten wir ein großes Ausrufezeichen setzen.“, schaut Schellhaas zurück. Er führt fort: „Zum NLS Saisonende wollten wir zum Testträger GT4 zusätzlich einen Porsche Cayman 718 GT4 in der CUP3 Klasse mit Steinhaus, Blickle und „Der Bommel“ antreten lassen. Doch da machte uns die Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Daher sind wir mit Daniel Blickle und Kevin Arnold beim GTC-Rennen auf dem Hockenheimring abschließend dabei gewesen und waren in jedem Rennen schneller als die GT4-Gegner.
Als Abschlussbilanz steht für Schellhaas und Wagner fest: „Rückblickend war es eine sehr schöne Saison, besonders unter Berücksichtigung der Umstände. Natürlich wäre es schön gewesen noch drei Rennen mehr zu bestreiten, das ging allerdings aus vernünftigen Gründen nicht. Gerne hätten wir unsere Sponsoren und Partner als Gäste bei Events an der Strecke begrüßt, auch dies war uns nicht möglich. Aber das holen wir sicherlich nach. Denn aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Auf diese Zeit freuen wir uns schon jetzt, auch auf ein Wiedersehen mit den Fans. Danke für eine tolle Saison, wir freuen uns darauf was nächstes Jahr noch kommt!“
Nach der großen Weiterentwicklung 2020 wird W&S Motorsport keine Winterruhe halten, sondern mit schwäbischem Fleiß die Wartung und Revision der Autos vornehmen. Ebenso gilt es, die Weichen für 2021 zu stellen. Teamchef Schellhaas sieht sich bereits jetzt schon sehr gut aufgestellt und verspricht, dass es noch die eine oder andere Überraschung geben wird. „Wir werden über den Winter auch unsere zwei weiteren Bereiche, die Kfz -Werkstatt und das selbst entwickelte Motorsportequipment ausbauen. Die Kfz Dienstleistungen in unserer Werkstatt werden wir durch einen Werkstattleiter verstärken, um unseren Kunden in diesem Bereich einen größeren Service anbieten zu können. Einige neue Produkte und viele Verbesserungen auch am Setup Tool, dem Laser-Achsmessgerät werden in den nächsten Wochen in unserem Onlineshop für Motorsportequipment veröffentlicht.“ Seid gespannt was noch alles kommt fasst Patrick Wagner abschließend zusammen.