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Sportwagen Allgemein
02.10.2020

Christopher Haase zwei Mal auf Platz zwei

Ein Doppelstart an ein und demselben Wochenende ist an sich schon eine seltene Ausnahme. Ein gleichzeitiger Start bei einem GT World Challenge Rennen und beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring ist allerdings wirklich außergewöhnlich. Genau dieses „Mammutprogramm“ hatte Audi Sport-Fahrer Christopher Haase zu bewältigen: In Zandvoort ging er mit seinem Fahrerkollegen Arthur Rougier für das Team Sainteloc Racing in der GT World Challenge Europe Sprint an den Start, auf dem Nürburgring war er mit den Audi Sport-Fahrern Mirko Bortolotti und Markus Winkelhock für das Audi Sport Team Car Collection beim legendären 24-Stunden-Rennen unterwegs.

Während auf dem Nürburgring die letzten Vorbereitungen für den Langstreckenklassiker liefen, standen am Freitag und Samstag in Zandvoort Qualifyings und Rennen auf dem Programm. In der verregneten Qualifikation gab’s die Plätze fünf (Rougier) und vier (Haase). „Die halb nassen, halb trockenen Bedingungen waren schwierig, da kam es auf jedes Hundertstel Luftdruck in den Reifen an. Etwas Potential hätten wir daher noch gehabt, aber Arthur und ich waren trotzdem zufrieden“, so Christopher Haase, der in den anschließenden Rennen eine Achterbahn der Gefühle durchlebte: „Vor dem ersten Lauf trocknete die Strecke ab und wir hatten uns für Slicks entschieden, als es in der Einführungsrunde erneut zu regnen begann. Damit war jede Chance dahin und wir haben beschlossen, den Fokus auf das zweite Rennen zu richten.“ Das zahlte sich aus: Obwohl Haase direkt nach dem Start von einem Konkurrenten berührt und in einen Dreher gedrängt wurde, worauf er dem Feld hinterherjagen musste, durfte das Team am Schluss über Platz zwei jubeln: „Wir haben nie aufgegeben, das ganze Team hat einen tollen Job abgeliefert, unser Audi R8 LMS war das schnellste Auto im Feld – dadurch konnten wir noch auf den zweiten Rang vorfahren!“

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Beflügelt von diesem Erfolg ging es per Helikopter zum Nürburgring, wo das 24-Stunden-Rennen bereits gestartet war. Christopher Haase übernahm von Markus Winkelhock und fuhr bei Einbruch der Nacht einen Doppel-Stint. „Mit dem starken Regen war es extrem herausfordernd. Wir konnten uns dennoch sukzessive verbessern, bis es dann wirklich gefährlich wurde. Es gab Aquaplaning auf der Strecke und keine Sicht. Da habe ich mich im Hatzenbach sogar gedreht, glücklicherweise ohne anzuschlagen“, so Haase, der über den dann erfolgten Rennabbruch froh war: „Das war die richtige Entscheidung der Rennleitung!“ Am Sonntagmorgen erfolgte der Re-Start, und Christopher Haase konnte in seinem Stint sogar die Führung erkämpfen. Schlussendlich entschieden Reifenwahl und Taktik: „Wir haben fast alles richtig gemacht, waren aber nicht hundertprozentig fehlerfrei. Das hat uns leider den Sieg gekostet, obwohl wir das Zeug dazu gehabt hätten. Unser Audi R8 LMS war jedenfalls grandios und sowohl das Team als auch meine Teamkollegen haben einen sensationellen Job gemacht. Einerseits ist Platz zwei in so einem Rennen wirklich toll, andererseits ist aber natürlich auch schade, dass es sich um knapp 16 Sekunden nicht ausgegangen ist. Nächstes Jahr gibt es eine neue Chance, dann muss wieder der Sieg für Audi her!“
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