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29.09.2020

Doppelter Renneinsatz für Norbert Siedler

Norbert Siedler war am Wochenende gleich an zwei Rennstrecken im Einsatz: Bei der GT World Challenge in Zandvoort (NL) beeindruckte der Tiroler zunächst mit der Bestzeit im Qualifying. Doch Pech bei der Reifenwahl und eine unglückliche Zeitstrafe verhinderten das verdiente Podest-Ergebnis. Zusätzlich wurde Siedler spontan für das legendäre 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring verpflichtet, wo er mit Frikadelli Racing den zweiten Platz in der Klasse feiern durfte.

Nach mehreren Corona-Infektionen in Le Mans fehlten vielen Teams am Dienstag plötzlich Fahrer für das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Davon betroffen war auch das Frikadelli Racing Team. „Durch die Terminkollision stand das 24-Stunden-Rennen dieses Jahr eigentlich nicht in meinem Kalender. Ich habe mich trotz der Entfernung zwischen Zandvoort und dem Nürburgring aber schnell entschieden, meinen alten Kollegen von Frikadelli auszuhelfen und bei beiden Rennen zu starten.“


GT World Challenge: Pech verhindert Podesterfolg nach doppelter Bestzeit im Qualifying

Richtig ernst wurde es zunächst am Freitagabend in Zandvoort. In den beiden Qualifying-Sessions, die auf nasser Fahrbahn ausgetragen wurden, sicherten sich Norbert Siedler und sein Teamkollege Mikaël Grenier (CAN) jeweils die absolute Bestzeit und damit den ersten Startplatz für beide Rennen „Ein besseres Qualifying ist nicht möglich, Emil Frey Racing hat uns ein perfektes Auto für die Bedingungen gegeben“, freute sich der GT3-Speziallist.

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Auch vor dem ersten Rennen war die Strecke noch nass, der Regen hatte jedoch aufgehört. „Die Reifenwahl war schwierig“, erklärte Norbert Siedler. „Wir haben auf Risiko gesetzt und sind auf Trockenreifen gestartet. Das hat sich leider sehr schnell als Fehlentscheidung herausgestellt.“ Ohne Chance gegen die Konkurrenz auf Regenreifen kam der Lamborghini Huracán GT3 des Österreichers auf Platz 19 ins Ziel.

Wesentlich besser lief es im zweiten Rennen am Samstagnachmittag: Nach einer Stunde überquerte Norbert Siedler die Ziellinie auf dem zweiten Rang und durfte damit genau wie beim letzten Rennwochenende in Magny Cours (FR) auf das Siegerpodest. Doch eine nachträgliche Zeitstrafe warf Duo Siedler/Grenier anschließend bis auf den zehnten Platz zurück. „Es gab ein Missverständnis beim Boxenstopp und das Auto hat sich ein Stück bewegt, bevor alle Mechaniker hinter der weißen Linie waren. Einen Vorteil hatten wir dadurch nicht, aber die Regeln sind sehr streng.“

Trotz des doppelten Rennpechs stellte Norbert Siedler im Anschluss die positiven Aspekte in den Vordergrund: „Mit den beiden Pole-Positions und der Performance im Rennen haben wir gezeigt, dass wir zur absoluten Spitzengruppe gehören. Im Vergleich zum Saisonstart haben wir einen riesigen Schritt gemacht. Wenn wir so weitermachen, werden wir bei den drei ausstehenden Veranstaltungen noch viele Meisterschaftspunkte holen.“


24 Stunden Nürburgring: Platz zwei in der Klasse beim Wetter-Chaos in der Eifel

Auch in der Eifel sorgten wechselnde Wetterbedingungen für einen dramatischen Rennverlauf. In der Nacht zum Sonntag musste das Rennen sogar für fast zehn Stunden unterbrochen werden. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen Robert Renauer (D), Alex Müller (D) und Frikadelli-Teamchef Klaus Abbelen (D) kämpfte Norbert Siedler anschließend bis zur Mittagszeit um den Sieg in der Pro-Am-Klasse.

Doch ein Leitplankenkontakt eines Teamkollegen beendete Norbert Siedlers Hoffnung auf den Klassensieg. „Es hatte plötzlich stark zu regnen begonnen und unser Auto war noch auf Trockenreifen unterwegs. In dieser Phase sind unzählige Piloten abgeflogen, da kann ich meinem Teamkollegen keinen Vorwurf machen“, berichtete er.

Die Frikadelli-Mannschaft reparierte den Schaden in Rekordzeit, sodass der Zeitverlust nur einige Minuten betrug und der zweite Platz noch in Reichweite blieb. Norbert Siedler übernahm die Verantwortung in der Schlussphase und brachte den Porsche 911 GT3 R nach 81 Runden auf Platz zwei in der Klasse und einem beachtlichen 17. Rang im Gesamtklassement über die Ziellinie. „Damit können wir bei so einem schwierigen Rennen sehr zufrieden sein“, freute sich der Familienvater im Anschluss.
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