Mittwoch, 27. November 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
Sportwagen Allgemein
05.09.2020

Porsche startet auf der Road Atlanta von der Pole-Position

Das Porsche GT Team hat sich im sechsten Qualifying der aktuellen Saison der IMSA WeatherTech SportsCar Championship die vierte Pole-Position gesichert. Am Steuer des Porsche 911 RSR mit der Startnummer 911 fuhr Nick Tandy aus Großbritannien auf der Road Atlanta in 1:16,167 Minuten die schnellste Runde in der Klasse GTLM.

Sein Werksfahrerkollege Laurens Vanthoor aus Belgien qualifizierte den zweiten Werks-RSR mit der Nummer 912 auf Platz vier. Tandy baute somit seinen Rekord in der nordamerikanischen Sportwagen-Meisterschaft weiter aus. Der erfahrene Pilot aus Bedford hat nun insgesamt neun Pole-Positions auf seinem Konto. In der GTD-Kategorie startet der Porsche 911 GT3 R des Kundenteams Wright Motorsports von Rang drei in das Sechsstundenrennen im US-Bundesstaat Georgia.

Anzeige
Bei einer Lufttemperatur von 32 Grad Celsius und 35 Grad auf der Fahrbahnoberfläche warteten die beiden rund 515 PS starken Porsche 911 RSR zu Beginn des Zeittrainings zunächst ab, um freie Fahrt zu haben und Reifen zu schonen. Erst nach rund fünf Minuten Wartezeit griffen Tandy und Vanthoor in das Geschehen ein. Drei Runden lang agierten die beiden erfahrenen Werksfahrer vorsichtig, um die Reifen geduldig in das optimale Betriebsfenster zu bringen. Anschließend folgte eine Attacke über drei schnelle Runden – ein Kampf um jede Tausendstelsekunde. Am Ende hatte Tandy einen Vorsprung von 0,014 Sekunden auf Platz zwei. Vanthoors Rückstand auf Position eins betrug nur 0,078 Sekunden. Selten waren die Zeitabstände im Qualifying der GTLM-Klasse derart gering.

In der GTD-Klasse für Fahrzeuge nach FIA GT3-Reglement verschaffte sich das Kundenteam Wright Motorsports eine gute Ausgangsposition für das Rennen. Der Belgier Jan Heylen qualifizierte den über 500 PS starken Porsche 911 GT3 R auf Platz drei. Heylen wechselt sich am Steuer der Startnummer 16 mit dem amerikanischen Werksfahrer Patrick Long und dessen Landsmann Ryan Hardwick ab.

Der sechste Lauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship startet am Samstag, 5. September um 11:35 Uhr Ortszeit (17:35 Uhr MESZ). Der Wettbewerb über sechs Stunden zählt ebenso wie die 24 Stunden von Daytona, das Zwölfstundenrennen von Sebring und das Petit Le Mans auf der Road Atlanta zum IMSA Michelin Endurance Cup.

Steffen Höllwarth (Einsatzleiter IMSA Championship): „Das war eine ganz enge Kiste. So knapp war es im ohnehin oft harten Kampf der GTLM-Klasse noch nie. Wir freuen uns über die Pole-Position und nehmen diese als zusätzliche Motivation mit in den Renntag. Wir haben vor dem Start noch einige Hausaufgaben zu erledigen. In den Trainings fiel es offensichtlich allen Wettbewerbern schwer, das Auto über längere Distanzen konstant und schnell bewegen. So war es auch bei uns. Wir werden noch am Setup arbeiten. Im Rennen sollen die Temperaturen etwas niedriger sein als am heutigen ersten Tag auf der Road Atlanta. Das wird uns hoffentlich in die Karten spielen.“

Nick Tandy (Porsche 911 RSR #911): „Nach den beiden freien Trainings haben wir intensiv am Setup gearbeitet. Das hat enorm geholfen. Das Auto war perfekt ausbalanciert. Ein weiterer Faktor war, dass wir im Qualifying das optimale Timing für unsere Attacke hatten. Wir freuen uns über die Pole-Position, wollen das aber auch nicht überbewerten. Der Schlüssel zu einem guten Ergebnis im Rennen ist ein starkes Tempo in der zweiten Hälfte eines jeden Stints. Wenn die Reifen an ihre Grenzen stoßen, dann trennt sich die Spreu vom Weizen. Ich bin sehr gespannt, wie es sich im Lauf über sechs Stunden darstellen wird.“

Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #912): „Mit dem Resultat bin ich nicht besonders zufrieden. Aber so ist das, wenn es derart eng zur Sache geht. Das Auto lag sehr gut, mir ist auch eine sehr saubere Runde gelungen, aber es hat am Ende eben ein Hauch gefehlt. Wir wissen schon genau, wo wir die kleinen Zeitspäne im Vergleich zum Schwesterauto verloren haben. Es liegt am offenbar Setup. Das werden wir nun gemeinsam mit den Ingenieuren vor dem Start in das Rennen ändern.“
Anzeige