„Gratulation an das Team von Manthey. Die Mannschaft hat eine fehlerfreie Leistung gezeigt, die Fahrer haben am Steuer des Porsche 911 GT3 R eine tolle Show geboten“, freut sich Fritz Enzinger, Leiter Porsche Motorsport. „Ich freue mich auch ganz besonders über den Pro-Am-Klassensieg von Huber Motorsport. Unsere Kundenteams dürfen insgesamt sehr stolz auf ihre Vorstellungen sein. Leider wurden die starken Leistungen nicht immer entsprechend belohnt, weil zahlreiche Fahrzeuge bei unverschuldeten Unfällen ausschieden.“
Das 24-Stunden-Rennen hatte am Samstagnachmittag bei schwierigen Streckenbedingungen begonnen. Auf teils extrem nasser Fahrbahn setzte sich Werksfahrer Kévin Estre am Steuer des Porsche 911 GT3 R von Manthey beeindruckend in Szene. Der Franzose fuhr innerhalb von vier Runden von Platz elf an die Spitze. Auch die baugleichen Fahrzeuge von Rutronik Racing, Huber Motorsport, KCMG, Frikadelli Racing und Falken Motorsports machten bis zur über 14-stündigen Unterbrechung um 21:30 Uhr viele Positionen gut. Der Grund für die Unterbrechung: dichter Nebel. Die Startnummer 31 von Frikadelli Racing hatte unterdessen großes Pech. Zunächst musste ein Defekt an der Servolenkung repariert werden, wenig später sorgte ein Schaden am Differenzial – Folge eines Reifenschadens – für das vorzeitige Aus. Die Kundenteams stellten alle weiteren 911 GT3 R am Sonntagvormittag für den finalen Sprint über dreieinhalb Stunden in aussichtsreichen Positionen in die Startaufstellung.
Beim Restart kurz vor 12:00 Uhr am Sonntag war es erneut Kévin Estre, der auf den mit rund 10.000 Zuschauern besetzten Rängen für Begeisterung sorgte. Der 32-Jährige fuhr den „Grello“ genannten Porsche 911 GT3 R von Platz sechs schnell wieder an die Spitze und übergab das Auto auf Platz eins an Michael Christensen. Der Däne überzeugte mit konstant schnellen Runden und hielt die Startnummer 911 an der Spitze. Estre wehrte in der letzten Rennstunde souverän alle Angriffe der Konkurrenz ab und fuhr am Ende mit einem Vorsprung von 8,817 Sekunden ins Ziel. Neben Estre, Christensen und Cairoli gehörte auch Lars Kern zum Aufgebot von Manthey. Der erfahrene Porsche Entwicklungsfahrer konnte aufgrund einer Erkrankung jedoch nicht am Rennen teilnehmen.
Das Team Falken Motorsport kämpfte mit der Startnummer 44 bis zur letzten Runde um einen Podestplatz, musste sich aber letztlich knapp geschlagen geben. Der Deutsche Sven Müller, die beiden Österreicher Martin Ragginger und Klaus Bachler sowie der Belgier Alessio Picariello beendeten das Rennen auf Platz vier. Das Schwesterauto mit der Nummer 33 erreichte Rang neun. Einen Platz davor rangierte der Porsche 911 GT3 R von Huber Motorsport mit den deutschen Piloten Stefan Aust, Philipp Neuffer, Nico Menzel und Marco Seefried. Die Mannschaft um Teamchef Reinhard Huber fuhr über die gesamte Distanz in den Top-Ten und sammelte sogar einige Führungskilometer. In der Pro-Am-Klasse war Huber Motorsport unangefochten an der Spitze.
„Besser kann ein solches Rennwochenende kaum abgeschlossen werden“, erklärt Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R. „In der Vorbereitung sind unsere Kundenteams auf der Nordschleife von Sieg zu Sieg gefahren, nun der große Erfolg beim 24-Stunden-Rennen – einfach perfekt. Der Sieg ist eine Konsequenz der starken Mannschaftsleistung von Manthey, der engen Zusammenarbeit mit Porsche und auch der offenen Kommunikation aller Kundenteams untereinander. Danke an alle!“
Weniger Rennglück hatten die weiteren Kundenmannschaften von Porsche. Die Fahrzeuge von Frikadelli Racing, KCMG und Rutronik Racing waren über weite Strecken schnell unterwegs, wurden aber allesamt in Unfälle verwickelt. Die dabei erlittenen Beschädigungen zwangen die Fahrzeuge vor dem Ende des 24-Stunden-Rennens, das aufgrund der langen Unterbrechung nur über neuneinhalb Stunden lief, an die Box.
Stimmen zum Rennen
Nicolas Raeder (Teamchef Manthey): „Wir sind mega stolz, dass wir zum 25. Jubiläum wieder das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewinnen konnten. Es war ein sehr kurzes Rennen, aber ein extrem intensives. Im vergangenen Jahr waren wir ja nicht dabei, ich hatte fast vergessen, wie spannend das ist. Das Team und das Backoffice von Porsche haben super funktioniert. Wir haben keine Fehler gemacht, das führte am Ende zum Vorsprung.“Olaf Manthey (Teamgründer Manthey): „2006 war der emotionalste Sieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, denn es war unser erster. Aber der hier, zu unserem 25-jährigen Jubiläum. Ich kann nur sagen: Ich liebe die komplette Manthey-Mannschaft und ich werde nie aufhören, sie zu lieben!“
Kévin Estre (Porsche 911 GT3 R #911): „Ich muss erst einmal durchatmen und das alles realisieren. Das Rennen war ungewöhnlich kurz und vielleicht genau deswegen extrem intensiv und anstrengend. Unser Auto war am gesamten Wochenende richtig stark, wir haben als Team keinerlei Fehler gemacht. Ich bin stolz auf das gesamte Team Manthey. Im Jahr des Jubiläums zu gewinnen bedeutet mit sehr viel.“
Michael Christensen (Porsche 911 GT3 R #911): „Wir haben uns mit bärenstarker Teamarbeit an die Spitze gearbeitet und diese mit aller Konsequenz verteidigt. Danke an alle, die diesen Erfolg möglich gemacht haben. Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft, meine Fahrerkollegen Michael und Kévin – und ein bisschen auch auf mich selbst.“
Matteo Cairoli (Porsche 911 GT3 R #911): „Es ist der schönste Moment meines bisherigen Lebens! Mit stehen noch sehr viele Freudentränen in den Augen und es fehlen mir die Worte, um meine Emotionen zu beschreiben. Kévin ist gefahren wie von einem anderen Stern. Unser Sieg ist natürlich ein Teamerfolg und auch einer von Porsche, aber ich finde, dass Kévin in diesem Rennen etwas absolut Magisches gleistet hat.“
Reinhard Huber (Teamchef Huber Motorsport): „Im vergangenen Jahr sind wir in zwei Klassen angetreten und haben beide gewonnen. In diesem Jahr fahren wir mit unserem Porsche 911 GT3 R in der Pro-Am-Kategorie und sind schon wieder vorn und gewinnen auch die SP7-Klasse. Natürlich erhofft man sich insgeheim ein solches Ergebnis, aber wenn es dann offiziell in den Resultaten erscheint, ist das einfach nur unglaublich.“
Stefan Aust (Porsche 911 GT3 R #23): „Das war ein hartes Rennen und ein sehr ungewöhnliches. Leider gab es nicht einmal zehn Stunden richtigen Fahrbetrieb, sodass wir Amateure recht wenig beitragen konnten. Unsere Profifahrer haben ebenso wie unser Team einen großartigen Job gemacht. Wir haben uns diesen Sieg verdient und werden ihn entsprechend feiern.“