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24h Nürburgring
03.06.2021

Smudo startet beim Int. 24h-Rennen mit Green-Tech-Porsche

Er zeigt seit Jahren, dass grüne Alternativen nicht die Hölle sein müssen und geht dafür vom 3. bis 6. Juni wieder selbst durch die grüne Hölle: Musiker, Motorsportler und Luca-App-Macher Smudo startet mit seinem Rennteam Four Motors bereits zum 20. Mal beim 24h-Klassiker auf dem Nürburgring, aka Green Hell. Die Porsche des Teams, rollende Testlabors für neue Technologien, sollen Vertrauen in umweltfreundliche Technik vermitteln.

Biokraftstoff, Leichtbauteile aus Pflanzenfasern, recycelte Motoröle - die Liste der Hightech-Alternativen an Bord der Four-Motors-Porsche ist beeindruckend und wird jetzt noch länger: Reraffinierte Getriebeöle von Wolf Oil, nachhaltigere Rennreifen von Michelin mit längeren Laufzeiten, CO2 neutrale Alu-Räder der Ronal Group und abriebarme Pagid-Bremsbeläge machen die grünen Testträger nun noch alternativer. "Der Wettbewerb der flinkfahrenden Maschinen ist schließlich auch ein Rennen um innovative Technik, die sich letzten Endes im Alltag niederschlagen kann" betont Green-Tech Racer Smudo.

Rolle vorwärts auf der Rennstrecke

"Wir müssen in Punkto Klima jetzt handeln und nicht darauf warten, bis eine globale Schar von Transportwilligen auf eMobility umgebaut hat. Wir können jetzt schon massiv CO2 einsparen", so der Motorsport begeisterte Musiker. "Recycelte Öle und nachhaltiger Treibstoff können die Rolle vorwärts vollführen, die CO2-Bilanz der bereits bestehenden Verbrenner-Flotte massiv verbessern und nicht erst in Zukunft Vorteile ausspielen.
"Ein weiterer Schritt zu nachhaltigerem Transport ist Smudo zufolge ebenfalls eine motorsportliche Weisheit. "Wer leicht ist, verbraucht weniger Energie". Daher setzt sein Team seit 2006 Bio-Leichtbauteile aus nachwachsenden Rohstoffen ein und entwickelt diese auch in Zusammenarbeit mit Porsche und dem Fraunhofer Wilhelm-Klauditz-Institut über ein Förderprojekt des Bundeslandwirtschaftsministerium sowie Bcomp kontinuierlich weiter.

Die besseren Porsche: Smudos Öko-Renner

Zum Einsatz kommen am langen Fronleichnams-Wochenende ein Porsche 911 GT3 Cup (485 PS) sowie ein Porsche Cayman 718 GT4 (425 PS). Beide fahren mit einem E20-Hochleistungsbiokraftstoff von CropEnergies, und wiederaufbereiteten Motor- und Getriebeölen von Wolf Oil. Der dritte Testträger des Teams, ein Porsche Cayman GT4 Clubsport, wurde beim letzten Nürburgring-Einsatz Anfang Mai von einem Mitstreiter ebenso unverschuldet wie nachhaltig abgeschossen, Wiederaufbau ausgeschlossen. Immerhin bewies der Horrorcrash, dass die eingesetzten Carbon-Alternativen - ein Hightech-Werkstoff aus Flachsfasen - die in sie gesetzte Erwartungen voll und ganz erfüllte. Beim Thema Sicherheit hat die Biofaser gegenüber der Kohlefaser nämlich die Nase deutlich vorn da sie nicht splittert, sondern reißt und zudem beim Aufprall, zum Beispiel im Kopfbereich elastischer, ist - was in der Motorsportpraxis ein erhebliches Plus bedeutet.

Smudos Mitstreiter beim Eifelmarathon

Zwar starten die Four Motors-Porsche in der Nischen-Klasse "Alternative Treibstoffe" (AT) des Eifellklassikers. Ihre Erfolge können sich dennoch sehen lassen. Mit Top-Rundenzeiten von unter 8:40 min fährt die Bioconcept-Crew unter den Werkteams im vorderen Drittel des knapp 200 Fahrzeuge umfassenden Startfeldes und sicherte sich so bereits Platz 21 gesamt. Auch 2021 strebt das Team wieder eine Top-Platzierung an "Unser Technikpartner Project 1 hat die Fahrzeuge optimal vorbereitet, das Team steht 100 Prozent hinter der Sache", so Teamchef Thomas von Löwis, der wieder eine Platzierung unter den Top 30 anstrebt.
Der ehemalige DTM-Pilot tritt wieder gemeinsam mit Smudo auf dem GT3 an, komplettiert wird die Besatzung des 911 GT3 Cup durch den Luxemburger Charles Kauffman sowie den Porsche-Instruktor Thomas Kiefer. Auf dem 718 Cayman Cayman GT4 Clubsport starten Matthias Beckwermert, Henrik Bollerslev, Welf Hermann und Immanuel Vinke.