24h Spa
01.08.2021
Porsche Kundenteam KCMG weiterhin auf dem Weg zu einem Topergebnis
Eine unglücklich getaktete Gelbphase gegen Mitternacht hatte der 911 GT3 R-Armada den unmittelbaren Anschluss zu den führenden Fahrzeugen gekostet. Danach lichtete viel Pech die Reihen der Teilnehmer mit dem über 500 PS starken Sportwagen aus Weissach. Gegen 3:00 Uhr morgens musste die Startnummer 22 von GPX Racing die Box zu einem Reparaturstopp anlaufen, da es ein Problem mit der Lenkung gab. Gegen 5:30 Uhr wurde das Auto von Earl Bamber (Neuseeland) und den Werksfahrern Matt Campbell (Australien) und Mathieu Jaminet (Frankreich) zurückgezogen.
Über weite Phasen der Nacht hatte der 911 GT3 R von Schnabl Engineering die Rolle als Speerspitze von Porsche übernommen und lag dabei immer wieder in den Top 10. Kurz vor 4:00 Uhr morgens kam es jedoch eingangs der „Eau Rouge“-Kurve zu einem Kontakt mit einem anderen Fahrzeug, der das vorzeitige Aus für Michael Christensen (Dänemark), Dennis Olsen (Norwegen) und den französischen Werksfahrer Frédéric Makowiecki bedeutete.
Fortan hielten die beiden Rennwagen von KCMG sowie die Startnummer 54 von Dinamic Motorsport die Fahnen von Porsche aufrecht. Nach einem taktisch klug unter Gelb eingelegten Technischen Boxenstopp, bei dem in der Regel die Vorderachsbremse getauscht wird, lag für Tandy, Vanthoor und Martin sogar die Rückkehr in die Führungsrunde wieder in Reichweite. Als auch die Konkurrenz kurz vor acht Uhr am Morgen den mindestens vierminütigen Service-Halt während einer „Full Course Yellow“ absolvieren konnte, ging diese Hoffnung fürs Erste jedoch nicht in Erfüllung.
Dinamic Motorsport zog beide Porsche noch vor der 16-Stunden-Marke aus dem Rennen zurück. Das Nummer-56-Auto von Mikkel O. Pedersen (Dänemark), Andrea Rizzoli (Italien) sowie Werksfahrer Romain Dumas (Frankreich) war unter anderem aufgrund mehrerer Strafen in der Ergebnisliste abgerutscht. Das Schwesterfahrzeug von Klaus Bachler (Österreich), Christian Engelhart (Deutschland) und Matteo Cairoli (Italien) hatte zunächst durch eine Bremsenreparatur Zeit verloren, dann musste die Lichtmaschine getauscht werden. Mangels Erfolgschancen wurde es ebenfalls vorzeitig abgestellt.
Die finalen acht Stunden auf der „Ardennen-Achterbahn“ halten für den bestplatzierten Porsche eine zusätzliche Herausforderung parat: Nick Tandy und Maxime Martin müssen die Restdistanz zu zweit absolvieren. Ihr Mitfahrer Laurens Vanthoor hatte einen Unfall im Fahrerlager und wurde sicherheitshalber zur näheren Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht.
Sebastian Golz (Projektleiter Porsche 911 GT3 R): „Leider haben wir viele Fahrzeuge durch Unfälle und technische Defekte verloren, wurden aber auch immer wieder von Strafen zurückgeworfen. Deswegen sind wir im Moment nicht ganz vorne dabei. Dabei muss ich aber auch sagen, dass unser Kundenteam KCMG einen hervorragenden Job abliefert. Leider konnten sie sich in einer Gelbphase nicht wie erhofft wieder zu den Spitzenteams zurückrunden. Aber wir geben an dieser Stelle keinesfalls auf, es liegen immerhin noch acht Rennstunden vor uns.“
Nick Tandy (KCMG, Porsche 911 GT3 R #47): „Ich habe in der Nacht einen Dreifach-Stint absolviert und durfte dabei zum ersten Mal hier in Spa die Ehre genießen, von der Dunkelheit in die Morgendämmerung zu fahren – das war wirklich cool. Die andere großartige Nachricht: Unser Porsche funktioniert hervorragend. Die Streckenbedingungen kamen uns entgegen und die Jungs von KCMG haben bei der Abstimmung des 911 GT3 R für das Rennen einen wirklich guten Job gemacht.“
Josh Burdon (KCMG, Porsche 911 GT3 R #18): „Es ist wirklich ok. Wir sind von Platz 37 gestartet und wussten, dass viel Arbeit vor uns liegen würde. Wir konnten uns relativ schnell bis auf die 15. Position vorkämpfen. Alles läuft sehr rund. Unser Auto ist im Rennen konkurrenzfähiger, als es in den Trainingssitzungen war. Aktuell bewegen wir uns im Bereich von Rang zehn oder elf und es ist noch ein langer Weg bis ins Ziel. Wir wollen in den letzten Stunden noch einmal richtig angreifen.“