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ADAC GT Masters
15.06.2021

GRT Grasser Racing Team in Spielberg in Top-Form:

Das GRT Grasser Racing Team machte seinem Ruf als Lokalmatador in Spielberg am vergangenen Wochenende einmal mehr alle Ehre. Bei der zweiten Station des ADAC GT Masters präsentierte sich das Team aus Knittelfeld mit seinen vier Lamborghini Huracán GT3 EVO erneut in bestechender Form. In zwei hart umkämpften Rennen auf dem Red Bull Ring überzeugte die Mannschaft vor den Augen der 9.000 zugelassenen Fans mit starker Pace und Durchsetzungsvermögen. Mit drei Top-5-Resultaten verbesserte sich GRT Grasser Racing in der Fahrer- sowie der Teamwertung auf die zweite Position.

Für das Highlight sorgten die Lamborghini-Werksfahrer Mirko Bortolotti und Albert Costa Balboa. Nach der Qualifying-Bestzeit durch Bortolotti eroberten sie im Samstagsrennen ihr zweites Podest in der laufenden Saison. Franck Perera und Rolf Ineichen eröffneten mit zwei starken Resultaten ihr Konto und verpassten das Podest am Sonntag nur knapp. Der Schweizer feierte dennoch zwei Siege in der Trophy-Wertung. Die Lokalmatadoren Clemens Schmid und Max Hofer fuhren zusammen mit ihren Teamkollegen Mike David Ortmann und Tim Zimmermann ebenfalls Zähler für die Meisterschaft ein.

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Im ersten Qualifying unterstrich Bortolotti die hohen Ambitionen beim Heimspiel mit einer Fabelrunde. Der Italiener eroberte mit der schnellsten Rundenzeit im Feld der 27 GT3-Boliden seine vierte Pole Position im ADAC GT Masters, doch die Freude war gedämpft. Aufgrund einer Strafe aus Oschersleben mussten er und sein Teamkollege Costa Balboa das erste Rennen von Startplatz sechs in Angriff nehmen. Das Duo ließ sich davon nicht entmutigen und setzte seine Pace auch im Rennen eindrucksvoll um. Bortolotti machte im ersten Stint zwei Plätze gut und ging dabei mit einem sehenswerten Ausbremsmanöver am Viertplatzierten vorbei. Nach einem starken Overcut durch den Italiener gewann Costa Balboa eine weitere Position und überquerte die Ziellinie nach 60 Minuten als Zweiter.

Der 31-jährige Spanier stellte in der Qualifikation am Sonntag mit Platz sechs im Grid für den zweiten Lauf die gleiche Ausgangslage wie am Vortag sicher. Aus der dritten Startreihe gab es für ihn und Bortolotti wieder einmal nur den Weg nach vorne. Costa Balboa kämpfte sich im ersten Stint mit starken Überholmanövern auf die fünfte Position vor. Ein kleiner Fahrfehler unmittelbar nach einer Safety-Car-Phase warf ihn auf Rang neun zurück, kurz bevor Bortolotti das Steuer übernahm. Der 31-Jährige machte in einer entfesselten zweiten Rennhälfte keine Gefangenen und erkämpfte mit Platz vier ein weiteres Top-Resultat.

Albert Costa Balboa: "Es war mit zwei Top-5-Resultaten ein sehr positives Wochenende für uns. Wir sind jetzt Zweiter in der Meisterschaft und haben im zweiten Rennen sogar Punkte auf die Führenden aufgeholt, was sehr wichtig ist. Mit dem Podium im ersten Lauf war ich wirklich zufrieden. Am Sonntag habe ich leider einen kleinen Fehler gemacht, der uns zwei Plätze gekostet hat. Aber Mirko hat einen super Stint gefahren und es ausgebügelt. Leider hat es nicht ganz für den Sieg gereicht, aber dafür haben wir bei der nächsten Veranstaltung weniger Erfolgsballast, was einen Vorteil darstellt. Das Wichtigste ist, dass wir an diesem Wochenende Konstanz gezeigt haben und zur Stelle waren. Darauf kommt es im Titelkampf an. Ich bin zuversichtlich, dass wir dieses Level für den Rest der Saison abrufen können."

Fahrer und Crew der Startnummer 19 präsentierten sich auf dem 4,318 Kilometer langen Traditionskurs in der Steiermark von Anfang an in Bestform. Ineichen bestätigte im ersten Qualifying mit Startplatz sieben einmal mehr seinen Ruf als einer der besten Silber-Fahrer im GT3-Sport. Beim Start ins Samstagsrennen büßte er zwar zwei Positionen ein, doch er hielt bis zum Fahrerwechsel souverän den Anschluss an die Konkurrenz. Lamborghini-Werksfahrer Perera setzte den Kampf im zweiten Stint unermüdlich fort und holte Rang sieben zurück. Die Fahrerpaarung feierte mit diesem Resultat ihre ersten Meisterschaftspunkte der Saison und den Sieg für Ineichen in der Trophy-Wertung.

Am Sonntag knüpfte Perera im zweiten Zeittraining nahtlos an die Performance an. Der 37-jährige Franzose fuhr den vierten Platz heraus und machte in der Startphase des Sonntagsrennens gleich eine Position gut. Nach dem Fahrerwechsel zeigte Ineichen mit Rundenzeiten auf dem Niveau der Spitze seine Klasse. Der 43-Jährige fuhr einen komfortablen Vorsprung auf seine Verfolger heraus, bis eine Neutralisierung das Feld zusammenbrachte. Beim Restart wurde er von einem Rivalen attackiert, der über einen erheblichen Topspeed-Vorteil verfügte. Der Schweizer hielt über mehrere Kurven hinweg tapfer dagegen, musste sich schlussendlich aber geschlagen geben. Kurz vor der Ziellinie erwies er sich als perfekter Teamplayer und ließ den in der Gesamtwertung besser platzierten Bortolotti passieren. Der erneute Sieg sowie die Führung in der Trophy-Wertung blieben als Trost für das verpasste Podium.

Franck Perera: "Spielberg war für uns alle sehr wichtig und wir können mit den Resultaten wirklich zufrieden sein. Wir haben viele Punkte für die Meisterschaft geholt. Für Rolf und mich liefen beide Rennen sehr gut. Er ist fantastisch gefahren und hatte am Sonntag die Pace für das Podest. Es ist ein bisschen schade, dass wir es wegen der Safety-Car-Phase verpasst haben, aber das ist Teil des Sports. Das Positive überwiegt schlussendlich für uns. Wir waren schnell und haben an der Spitze gekämpft. Das gesamte GRT Grasser Racing Team und die Lamborghini Squadra Corse haben es mit ihrer harten Arbeit möglich gemacht. Die Saison ist noch lang und wir wollen so weitermachen."

Rolf Ineichen: "Das Heimspiel ist für das Team immer etwas Spezielles und wir waren perfekt vorbereitet. Ich hatte am Samstag mit Platz sieben ein sehr gutes Qualifying und habe mich über das Resultat im ersten Rennen gefreut. Franck hat uns am Sonntag mit einer super Leistung im Zeittraining und einem tollen Start auf Podestkurs gebracht. Ich habe mich in meinem Stint sehr wohlgefühlt und um die zweite Position gekämpft, bis kurz vor Schluss das Safety Car kam. Den dritten Platz verpasst zu haben, sorgt bei mir für ein lachendes und ein weinendes Auge. Ein Podium wäre sehr schön gewesen, aber wir dürfen trotz allem sehr zufrieden sein. Das ganze Team hat jeden Tag vollen Einsatz gezeigt. Vielen Dank an all die Jungs und Mädels, die dafür gesorgten haben, dass wir vorne fahren konnten."

Neuzugang Mike David Ortmann unterstrich im ersten Qualifying seine steile Lernkurve mit dem Lamborghini Huracán GT3 EVO. Der Berliner verpasste mit seiner Rundenzeit die Top-10 um die Winzigkeit von fünf Hundertstelsekunden. Das Samstagsrennen brachte trotz der starken Ausgangslage kein Punkteresultat für ihn und Teamkollege Clemens Schmid. Nach einer ereignisreichen ersten Rennhälfte übernahm der Tiroler das Steuer auf der 13. Position liegend. Aufgrund eines Fehlers beim Boxenstopp sprach die Rennleitung eine Strafe aus, durch die das Duo aus den Punkterängen fiel.

Im Zeittraining am Sonntag bekam Schmid die hohe Leistungsdichte im ADAC GT Masters zu spüren. Als 15. fehlte ihm lediglich eine Zehntelsekunde, um den Anschluss an die ersten Zehn herzustellen. Zu Beginn des zweiten Rennens bügelte er das Versäumnis sogleich aus, doch angesichts einer turbulenten Startphase ordneten die Offiziellen eine Rückgabe der gewonnenen Positionen an. Schmid setzte daraufhin ein zweites Mal an und fand erneut den Anschluss an die Top-10. Nach dem Fahrerwechsel fuhr Ortmann als Elfter das zweite zählbare Resultat des Duos in dieser Saison nach Hause.

Clemens Schmid: "Ich kann mich nur bei der gesamten Mannschaft bedanken. Der Start ins Wochenende war nicht einfach, aber alle haben extrem hart gearbeitet, um das Setup in den Griff zu bekommen. Wir hatten im Rennen ein sensationelles Auto. Leider lief mein Qualifying am Sonntag nicht ganz nach Plan. Beim Start habe ich sechs Plätze gutgemacht, aber die Rennleitung hat mich für den Restart wieder zurückgeschickt. Das habe ich nicht ganz verstanden, denn andere Fahrer haben in der ersten Kurve auf dieselbe Weise überholt und mussten ihre Position nicht aufgeben. Wir hatten danach trotzdem ein gutes Rennen und waren beim Fahrerwechsel wieder auf dem Weg in die Top-10. Der elfte Rang war letztendlich hart erkämpft und ein schönes Resultat."

Mike David Ortmann: "Das Wochenende lief für uns insgesamt ganz gut. Wir haben wichtige Erkenntnisse gesammelt und sind nach intensiver Setuparbeit rechtzeitig in Fahrt gekommen. Das Auto war für Samstag und Sonntag top aussortiert. Die Strafe im ersten Rennen war sehr ärgerlich und meiner Meinung nach auch nicht ganz gerechtfertigt, aber es hat keinen Zweck, in solchen Situationen Frust zu schieben. Diese Momente bleiben im Motorsport nicht aus. Die Hauptsache ist, dass wir mit unserer Pace Top-10-fähig waren. Das Ziel ist, darauf aufzubauen und in Zandvoort den nächsten Schritt zu machen. Ich bin zuversichtlich, dass wir sehr bald noch bessere Resultate zeigen können."

Für das vierte Duo in den Reihen des GRT Grasser Racing Teams hielt Spielberg nicht den erhofften Erfolg parat. Lamborghini-Junior Tim Zimmermann teilte sich das Cockpit der Startnummer 82 erstmals mit Max Hofer. Der 22-jährige Österreicher legte mit Startplatz 16 im ersten Qualifying einen soliden Einstand hin. Im ersten Rennen war er zwischenzeitlich auf der elften Position unterwegs. Nach dem Fahrerwechsel glänzte Zimmermann mit Rundenzeiten auf dem Niveau der Spitzengruppe, doch kurz darauf wurde das Duo für ein Versäumnis beim Boxenstopp bestraft und zurückgeworfen. Im Ziel erreichten sie als 14. dennoch zwei Meisterschaftspunkte.

Im zweiten Qualifying lief es für Zimmermann ebenfalls nicht nach Wunsch. An die herausragende Leistung aus dem Vorjahr, als er auf dem Red Bull Ring die Pole Position eroberte, konnte er mit Startplatz 23 diesmal nicht anknüpfen. Nach diesem Rückschlag war dem Kampfgeist des 24-Jährigen im Sonntagsrennen leider keine Wiedergutmachung vergönnt. In der Startphase wurde er von einem Konkurrenten torpediert. Der Lamborghini Huracán GT3 EVO wurde dabei zu stark beschädigt, um die Fahrt fortzusetzen.

Tim Zimmermann: "Ich bin einfach ziemlich enttäuscht. Das Gesamtpaket hat einfach nicht gepasst, obwohl alle einen richtig guten Job gemacht haben. Im zweiten Rennen so früh auszuscheiden, war extrem frustrierend. Es war ziemlich eng in der dritten Kurve und ich habe eine abbekommen, sodass es nicht weiterging. Vielleicht wäre mit den ganzen Safety-Car-Phasen noch etwas drin gewesen. Aber so ist das eben im Rennsport. Es kommen auch wieder andere Zeiten."

Teamchef Gottfried Grasser: "Unser Heimrennen in Spielberg ist für uns immer der schönste Moment der Saison, vor allem mit solch einem großen Line-up. Hier mit vier Autos im ADAC GT Masters anzutreten, war ein besonderer Höhepunkt. Das Schönste war aber, dass wir wieder Zuschauer vor Ort begrüßen durften. Es war ein Gefühl der Normalität, in die Startaufstellung zu gehen und diese gut besetzten Tribünen zu sehen. In der Boxengasse war wieder richtig Leben, es war einfach wunderbar. Dazu haben wir uns sehr über die tolle Unterstützung der Region Spielberg und vom Red Bull Ring für uns als Lokalmatadoren gefreut. Umso schöner ist es natürlich, dass es für uns auch sportlich ein sehr gutes Wochenende wurde. Mirko und Albert haben mit zwei Top-Resultaten in der Meisterschaft den Anschluss an die Führenden hergestellt. Sie haben eine super Leistung gezeigt. Für die Startnummer 19 ging es nach dem schwierigen Auftakt in Oschersleben auch endlich nach vorne. Rolf hat einen außerordentlich guten Job gemacht. Sein Qualifying am Samstag war mega und die Rundenzeiten im Rennen einfach erstklassig. Am Sonntag hätten er und Franck das Podium wirklich verdient gehabt. Auf der anderen Seite der Garage haben sich unsere Junioren wieder einmal toll gesteigert. Mike David und Clemens kratzen an den Top-10 und ich bin mir sicher, dass sie sehr bald dort ankommen werden. Für die Jungs auf der Startnummer 82 tut es mir hingegen leid, dass es einfach nicht laufen wollte. Im ersten Rennen war ihre schnellste Runde auf Mirkos Niveau und das hat gezeigt, dass sie die Pace für mehr haben. Tim und Max müssen nach vorne schauen und weiter Gas geben, dann geht es auch wieder nach vorne - hoffentlich schon in Zandvoort. Wir blicken mit viel Optimismus auf das nächste Event und sind heiß auf unseren ersten Sieg in dieser Saison."