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DTM
05.08.2021

Die DTM in Zolder: Team ABT Sportsline mit „Mixed Emotions“

Das Team ABT Sportsline reist diese Woche mit gemischten Gefühlen zum dritten Wochenende der DTM 2021 nach Zolder: An die belgische Rennstrecke hat die Mannschaft um Hans-Jürgen Abt und Thomas Biermaier gute, aber auch weniger gute Erinnerungen. 2002 sorgten Laurent Aiello und Christian Abt im kompakten Abt-Audi TT-R im strömenden Regen für einen überlegenen Doppelsieg. Zolder war damals das zweite Rennen im Kalender und Aiellos Sieg ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum sensationellen Titelgewinn des Privatteams ABT Sportsline gegen die Werksteams von Mercedes-Benz und Opel.

Noch nicht ganz verheilt sind dagegen die Wunden, die Zolder im vergangenen Jahr bei der Mannschaft aus Kempten hinterlassen hat. Corona-bedingt wurden innerhalb einer Woche vier DTM-Rennen auf der belgischen Rennstrecke ausgetragen. In diesen vier Rennen verlor Nico Müller seine bis dahin souveräne Tabellenführung an René Rast.

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Auch Robin Frijns erlebte 2020 zwei schwarze Wochenenden. Nach einem Feuerunfall musste die ABT Crew seinen Audi RS 5 DTM vor Ort im Fahrerlager von Zolder sogar komplett neu aufbauen.

Trotzdem kann sich die Zolder-Bilanz des Teams ABT Sportsline bei bisher sieben DTM-Rennen durchaus sehen lassen: Neben dem Siegerpokal von Laurent Aiello aus der Saison 2002 stehen sechs weitere Zolder-Pokale bei ABT Sportsline in Kempten. Zudem holte der heutige SAT.1-Experte Martin Tomczyk mit dem Abt-Audi TT-R 2002 in Zolder seine erste Pole-Position in der DTM.

Die Startaufstellung in Zolder 2002 hatte es übrigens in sich: Damals montierten die ABT Mechaniker zum Spaß Red-Bull- und Hasseröder-Dosen seitlich an die Heckflügel-Endplatten der Abt-Audi TT-R. Konkurrent Opel hatte damals eine Lücke im Reglement gefunden und eine umstrittene Verbreiterung der Heckflügel als „Heckflügelhalter“ deklariert. 

Auch Safety-Car-Einsätze sind bei der DTM in Zolder nicht selten. Im vergangenen Jahr profitierte Mike Rockenfeller davon: Dank einer guten Strategie holte „Rocky“ einen zweiten Platz und damit sein bestes Saisonergebnis 2020.

Daran möchte der DTM-Champion des Jahres 2013 am kommenden Wochenende genauso anknüpfen wie Tabellenführer Kelvin van der Linde, der Zolder als seine Lieblingsstrecke im DTM-Kalender bezeichnet. Für Sophia Flörsch ist Zolder Neuland. Sie hat sich im Simulator vorbereitet.


Stimmen vor den DTM-Rennen in Zolder

Thomas Biermaier (Teamchef Team ABT Sportsline): „Nach den ersten beiden Wochenenden in Monza und auf dem Lausitzring kann ich sagen: Die DTM macht uns auch in ihrer neuen Form sehr viel Spaß. Wir haben ein starkes Starterfeld, erleben spannende Rennen und die Autos liegen dicht zusammen, obwohl sie so unterschiedlich sind. Mit Zolder kommt nun eine Strecke, die ganz anders ist als Monza und der Lausitzring. Die Karten werden neu gemischt – und wir haben in Zolder noch eine offene Rechnung aus dem Vorjahr.“

Kelvin van der Linde (ABT Audi R8 LMS #3): „Zolder ist im Kalender der DTM meine Lieblingsstrecke, deswegen freue ich mich extrem auf das Wochenende. Die Strecke passt auch gut zu unserem ABT Audi R8 LMS. Wir haben dort vor ein paar Wochen auch getestet. Eigentlich passt alles gut zusammen für Zolder. Nach zwei starken Wochenenden in Monza und auf dem Lausitzring haben wir viel Motivation. Wir freuen uns auf weitere Punkte für die Meisterschaft und viele coole Battles.“

Mike Rockenfeller (ABT Audi R8 LMS #9): „Zolder ist eine Strecke, die ich aus der DTM gut kenne. Sie ist sehr technisch. Überholen ist extrem schwer. Deswegen muss auch dort wieder die Qualifying-Performance stimmen. Auch das Wetter kann in Belgien verrücktspielen. Ich denke auch, dass die Strecke unserem ABT Audi R8 LMS besser liegt als zuletzt der Lausitzring. Ich freue mich sehr auf Zolder.“

Sophia Flörsch (ABT Audi R8 LMS #99): „Ich war noch nie in Zolder. Deswegen wird es spannend. Ich bin im Simulator gefahren, um mich möglichst gut vorzubereiten. Wir sind in der DTM in den freien Trainings von den Reifen her ja ziemlich limitiert. Wir werden versuchen, die beste Strategie zu finden und trotzdem so viele Kilometer wie möglich zu fahren.“ 
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