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FIA Formel E
11.08.2021

Berlin krönt den ersten Formel-E-Weltmeister

Erst wird’s sportlich, dann emotional: In den beiden abschließenden Rennen der Saison krönt Berlin den ersten ABB FIA Formel-E-Weltmeister der Motorsport-Geschichte. Und ganze zehn Fahrer haben am Rennwochenende am 14. und 15. August noch die Chance, aus eigener Kraft die begehrteste Trophäe im elektrischen Automobilrennsport in die Luft zu stemmen und den goldenen Konfetti-Regen zu genießen. Rechnerisch sind sogar 18 Fahrer noch im packendsten Titelrennen der FIA-Geschichte in der Lage, Weltmeister zu werden. Darunter alle deutschen Fahrer: René Rast (Audi), Pascal Wehrlein (Porsche), Maximilian Günther (BMW) und André Lotterer (Porsche). 

Es ist so verrückt, wie es klingt: Nicht nur der allererste Formel-E-Fahrerweltmeister und das erste Formel-E-Weltmeister-Team werden in die Motorsport-Geschichte eingehen, auch die Season Seven selbst, in der erstmals die beiden ABB FIA Formel-E-WM-Titel vergeben werden. Denn zehn verschiedene Sieger in 13 Rennen und 19 verschiedene Podiumsplatzierte lassen erahnen, wie hart umkämpft diese Saison bisher war. Der BMW i Berlin E-Prix presented by CBMM Niobium wird da ganz sicher keine Ausnahme bilden. Zu den Anwärtern, die ungeachtet der Ergebnisse anderer mit der maximalen Punktausbeute aus beiden Rennen die Spitze in der Schlusstabelle erobern können, zählen zehn Fahrer – René Rast (Platz 10, 23 Zähler Rückstand) inklusive. 

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Zum erweiterten Favoritenkreis der 18 rechnerisch möglichen Weltmeister gehören darüber hinaus auch Pascal Wehrlein (Platz 11, 24 Zähler Rückstand), Maximilian Günther (Platz 15, 33 Punkte Rückstand) und André Lotterer (Platz 17, 50 Punkte Rückstand). Maximal 60 Punkte kann ein Fahrer in den verbleibenden zwei Rennen noch sammeln – je 25 für den Sieg, je einen für die schnellste Rennrunde der Top-Ten, je drei für die Pole-Position und je einen für die Bestzeit im Gruppenqualifying. Jeweils zwölf WM-Zähler können so aus eigener Kraft mindestens gutgemacht werden – 24 insgesamt. Derzeit liegt der Niederländer Nyck de Vries vom deutschen Hersteller Mercedes-EQ an der Tabellenspitze.

In der Teamwertung führt der Rennstall von Envision Virgin Racing, der einen Antriebsstrang von Audi einsetzt, die Tabelle an. Doch wer diese zweite WM-Wertung für sich entscheidet, ist gleichfalls noch offen – aus eigener Kraft kann ein Team in der Formel E bei einem Doubleheader wie in Berlin maximal 41 Punkte gutmachen (eigene Punkte: maximal je 48 pro Rennen; zweitbestes Team: maximal verbleibende 27 pro Rennen). Innerhalb dieser 41 Punkte zu den Führenden rangieren Mercedes-EQ (Platz 2, 7 Punkte Rückstand), Jaguar Racing (Platz 3, 9 Punkte Rückstand), die Titelverteidiger DS Techeetah (Platz 4, 17 Punkte Rückstand), BMW i Andretti Motorsport (Platz 5, 22 Punkte Rückstand) und Audi Sport ABT Schaeffler (Platz 6, 31 Punkte Rückstand). Auf Mithilfe angewiesen, aber dennoch mit WM-Chancen tritt in Berlin das Tag Heuer Porsche Formel-E-Team (Platz 8, 49 Punkte Rückstand) an.


Behutsame Öffnung für Weltmeister-Wochenende: frei verkäufliche Tickets erhältlich

Solch geballte sportliche Ambition, so viel garantierte Action und so große sportliche Geschichten und Dramen, die die beiden abschließenden Formel-E-Rennen der Season Seven in Berlin-Tempelhof in Sachen maximale Unterhaltung versprechen, sind erstmals seit Pandemie-Beginn auch für ein öffentliches Publikum vor Ort erlebbar. Waren bisher ausschließlich eingeladene Fans auf den Tribünen zugelassen, sind in Berlin erstmals wieder frei verkäufliche Tickets verfügbar. Voraussetzung für Fans ist eines der drei „G“: Entweder Getestete (mit negativem Befund), Geimpfte oder Genesene dürfen das abschließenden WM-Spektakel der Season Seven live vor Ort verfolgen. Als Nachweis gilt ein entsprechender Eintrag in die Corona-Warn-App oder die App CovPass.


So wunderbar, Berlin: Zwei Streckenvarianten an zwei Tagen bilden neue Herausforderung

Dass dabei auch keine Millisekunde Langeweile aufkommt, dafür ist allein vom Streckenlayout her gesorgt. Oder, um präzise zu sein: von den beiden Streckenvarianten des gleichen Layouts. Am Samstag wird Lauf 14 der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft gegen den Uhrzeigersinn befahren – Kurzname: Berlin –, am Sonntag in entgegengesetzter Richtung – Kurzname: Nilreb. Dabei könnte die vertauschte Buchstabenfolge sinnbildlich auch für den Tabellenstand nach den beiden Tempelhof-Gastspielen stehen: Die Tabellenführung schützt vor Dramen nicht, wie in dieser Saison bereits einige Fahrer am eigenen Leibe erfahren durften. Sie zu verteidigen darf als die schwierigste Aufgabe im Motorsport gelten.


Niemals geht man so ganz: Werksteams von Audi und BMW i sagen der Formel E „goodbye“

Die Rennen der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft in Berlin Tempelhof bilden auch das vorerst letztmalige Aufeinandertreffen der deutschen Werksteams von Audi, BMW i, Porsche und Mercedes-EQ in einer FIA-Weltmeisterschaft. Mit Audi und BMW verlassen zwei Werksmannschaften die große Formel-E-Bühne. Nicht, ohne noch einmal an viele sportliche Höhepunkte zu erinnern – etwa den frischesten mit dem Audi-Doppelsieg in Puebla (Mexiko) im Juli (Lucas Di Grassi, GBR, und René Rast, GER) oder die drei Siege von BMW i in Valencia (Jake Dennis, GBR), in New York (Maximilian Günther, GER) und in London (erneut Jake Dennis). Und niemals geht man so ganz: Sowohl Audi als auch BMW i stehen als Lieferanten von Antriebssträngen in der kommenden Season Eight mit Kundenteams am Start.


Und alles auf SAT.1 – WM-Entscheidung im deutschen Free-TV

Genug Stoff also, den der deutsche Free-TV-Sender SAT.1 bei den Live-Übertragungen aus Berlin-Tempelhof aufarbeiten darf. Die ganze Action nebst Einschätzungen von Kommentator Edgar Mielke, den Moderatoren Andrea Kaiser und Matthias Killing sowie den beiden Experten Daniel Abt und Christian Danner verfolgen Daheimgebliebene am Samstag ab 13:00 Uhr (Rennstart: 14:00 Uhr) und am Sonntag ab 15:00 Uhr (Rennstart: 15:30 Uhr).


Stimmen vor dem Saisonfinale

Allan McNish, Audi Sport Abt Schaeffler: „Wir kommen nach Berlin, um uns erhobenen Hauptes von der Formel E und unseren Fans, von denen einige wieder mit dabei sein dürfen, zu verabschieden. Lucas Di Grassi und René Rast haben in Berlin schon viele Rennen bestritten und standen beide schon auf dem Podium. Wir als Team haben hier einige der emotionalsten Momente der vergangenen Jahre erlebt. Es ist also der perfekte Ort für das letzte Kapitel unseres Formel-E-Abenteuers, das wir selbstverständlich mit so vielen Pokalen wie möglich beenden möchten.“

Maximilian Günther, BMW I Andretti Motorsport: „Ich freue mich unheimlich auf das Saisonfinale in Berlin. Zwei Streckenlayouts in zwei Tagen sind eine besondere Herausforderung, auf die wir uns sehr gut vorbereitet haben. Wir sind in beiden Meisterschaften voll in den Titelkampf involviert, und die heimischen Fans vor Ort machen die Atmosphäre noch mal umso besonderer. Bei den letzten beiden Rennen für BMW als Werksteam in der Formel E werden wir noch mal alles in die Waagschale werfen.“

Nyck De Vries, Mercedes EQ: „Ich bin sehr gespannt auf das kommende Rennwochenende. Hinter uns liegen viele Rennen in dieser Saison mit unterschiedlichen Momenten und Erlebnissen, Höhen und Tiefen. Jetzt geht es zum Saisonfinale nach Berlin und wir werden erfahren, wer schlussendlich zum Champion gekrönt wird. Ich kann es kaum erwarten, herauszufinden, ob wir am Ende in der Weltmeisterschaft ganz oben stehen werden. Wir wissen, wie schwierig es ist und wie eng alle zusammenliegen, aber wir gehen gut vorbereitet in das letzte Event. Jetzt liegt es an uns, uns auf unsere Aufgaben zu konzentrieren und alles zu tun, was in unserer Macht steht. Hoffentlich wird es ein gutes Wochenende für uns!“

Pascal Wehrlein, Tag Heuer Porsche Formel-E-Team: „Dass wir am letzten Rennwochenende der Saison noch auf Schlagdistanz zur Spitze liegen, ist an sich schon ein Erfolg. Doch jetzt wollen wir mehr. Wir sind sicherlich nicht die Favoriten im Kampf um den Titel, doch mit zwei starken Rennen ist noch sehr viel möglich. Wir werden auf jeden Fall alles dafür geben, dass es für uns in der Punktetabelle noch deutlich nach vorn geht. In Deutschland und vor heimischen Fans zu fahren, ist dafür genau die richtige Motivation.“