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FIA Formel E
25.07.2021

Dennis feiert seinen zweiten Saisonsieg für BMW i Andretti Motorsport

Nach einer taktisch cleveren und fahrerisch souveränen Leistung hat Jake Dennis (GBR) bei seinem Heimspiel in London (GBR) seinen zweiten Sieg in der ABB FIA Formula E World Championship für BMW i Andretti Motorsport gefeiert.

Der Brite war im #27 BMW iFE.21 von Startplatz zwei in den London E-Prix gestartet. Bereits im ersten Renndrittel übernahm er die Führung, konnte sich vor der Nutzung des zweiten Attack Modes von der Konkurrenz absetzen und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Nach seinem Erfolg in Valencia (ESP) stand Dennis damit bereits zum zweiten Mal in seiner Debütsaison in der Formel E ganz oben auf dem Treppchen. Sein Teamkollege Maximilian Günther (GER) kam auf Rang 20 ins Ziel.
 
Schon im Freien Training am Morgen hatte Dennis eine beeindruckende Vorstellung geboten, als er bei Regen unter schwierigen Bedingungen hinter Günther die zweitschnellste Zeit fuhr. Eine Besonderheit der Streckenführung ließ die Session zu einer Herausforderung werden. Da ein Teil des 2,252 Kilometer langen Kurses durch den Außenbereich und ein Teil durch die Hallen des ExCel London verläuft, hatten die Fahrer im Freien auf nasser Strecke mit Aquaplaning zu kämpfen, während der Belag in den Hallen des Messegeländes staubtrocken war.
 
Während des Qualifyings trocknete der Kurs immer mehr ab. Beide BMW i Andretti Motorsport Fahrer gingen in Gruppe drei auf Zeitenjagd. Für Günther endete die Session vorzeitig, nachdem er beim Anbremsen einer Kurve in die Mauer einschlug. Der hinter ihm fahrende Dennis musste daraufhin seine schnelle Runde abbrechen. Nach Wiederaufnahme des Qualifyings durfte der Brite einen weiteren Versuch starten und schaffte den Sprung in den Super-Pole-Wettbewerb, in dem er Startplatz zwei erkämpfte, der sich als perfekte Ausgangsbasis für die Siegfahrt erwies.
 
Mit seinem Erfolg hat sich Dennis auf Rang drei der Fahrerwertung geschoben. Er hat aktuell 79 Punkte auf seinem Konto und damit nur noch zwei Zähler Rückstand auf die Spitze. Günther belegt mit 54 Punkten den 15. Platz. In der Teamwertung ist BMW i Andretti Motorsport mit 133 Punkten Sechster.
 
Das 13. Saisonrennen findet am Sonntag an gleicher Stelle statt. Rennstart ist um 15 Uhr MESZ (14 Uhr Ortszeit).
  
Roger Griffiths (Teamchef BMW i Andretti Motorsport, Teamwertung: 6. Platz): „Aus Jakes Sicht war es ein starkes Qualifying, das ihn in die erste Startreihe brachte. Nach einem guten Start fand er schnell seinen Rhythmus. Dann kam eine clevere Fahrweise und einige kluge Strategieentscheidungen des Ingenieurteams hinzu, so dass Jake auf dem Podium stehen und sich mit vielen Punkten für die Fahrerwertung belohnen konnte. Auf Maximilians Seite der Garage war es eine andere Geschichte. Was nach einer guten Qualifying-Runde aussah, wurde durch den Einschlag in die Mauer zunichte gemacht. Es war eine große Teamleistung, das Auto rechtzeitig für das Rennen wieder aufzubauen. Beide Fahrzeugcrews haben zusammengearbeitet. Das zeigt, wie stark das Team ist. Leider bedeutete der Start von hinten für Maximilian, dass wir den ganzen Nachmittag über harte Arbeit vor uns haben würden. Er hat einige Positionen gutgemacht, aber nach einem weiteren Kontakt rutschte er auf P20 zurück. Ich freue mich auf morgen. Mal sehen, was wir hier in London wieder erreichen können.“
 
Jake Dennis (#27 BMW iFE.21, Startposition: 2. Platz, Rennergebnis: 1. Platz, Punkte: 79, Fahrerwertung: 3. Platz): „Ich bin superglücklich. Als ich ins Rennen gegangen bin, wusste ich gar nicht so richtig, was ich erwarten sollte. Das Rennen war anders als sonst, da Energiemanagement kaum eine Rolle gespielt hat. Ich hatte einen harten Kampf mit Alex Lynn, und ich habe versucht, ihn unter Druck zu setzen. Wir haben es dann riskiert, vor ihm zu bleiben, als er seinen zweiten Attack Mode genommen hat. Ich wusste, ich kann ihn hinter mir halten, konnte aber nicht einschätzen, ob sich das später auszahlen würde. Zum Glück hat er einen kleinen Fehler gemacht, ich konnte vor meinem zweiten Attack Mode drei Qualifying-Runden hinlegen und einen Zwei-Sekunden-Vorsprung herausfahren. Danach ging es darum, den Sieg ins Ziel zu bringen. Ich hatte jedoch heftige Vibrationen hinten rechts. Das war vielleicht 15 Runden vor Schluss. Ich habe ab diesem Zeitpunkt keinen Randstein mehr mitgenommen, nur um sicherzugehen, dass ich durchkomme. Jetzt Dritter in der Fahrerwertung zu sein, damit hätte ich zu Saisonbeginn niemals gerechnet.“
 
Maximilian Günther (#28 BMW iFE.21, Startposition: 24. Platz, Rennergebnis: 20. Platz, Punkte: 54, Fahrerwertung: 15. Platz): „Gratulation an das gesamte Team. Leider konnte ich von meiner Position aus nicht verfolgen, was vorne im Rennen so los war. Aber das war natürlich ein starker Job von Jake mit einem super Qualifying und einem super Rennen. Ich selbst habe mich im Training sehr gut gefühlt im Auto, auch im Qualifying, aber dann hatte ich leider einen Crash. Das hat uns für diesen Tag alle Chancen genommen, was bitter ist, aber eben auch Teil des Geschäfts. Ich habe im Rennen versucht, alles rauszuholen, war aber weit entfernt von einem Punkteergebnis. Morgen ist ein neuer Tag, darauf konzentrieren wir uns jetzt.“