Der Brite Lynn, der in London geboren wurde, setzte seine dritte Startposition und eine konservative Rennstrategie klug um und war von Verfolger Nyck de Vries (NED, Mercedes-EQ) nicht zu bezwingen. De Vries sicherte sich unmittelbar vor dem großen Saisonfinale der Formel-E-WM in Berlin (14. und 15. August) dank Rang zwei die Tabellenführung. Mitch Evans (NZL, Jaguar Racing) komplettiert nach einem von allen Seiten intensiv geführten E-Prix das Podium als Dritter.
13. Saisonlauf mit Haken und Ösen, ausgefahrenen Ellenbogen und einem Beinahe-Genie-Streich
Kaum ein anderes Rennen der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft war derart Action-geladen wie der Heineken London E-Prix. Zunächst hatte Polesitter Stoffel Vandoorne (BEL, Mercedes-EQ) das Kommando übernommen, wurde aber nach einem Fahrfehler von und einem Crash mit seinem Verfolger Oliver Rowland (GBR, Nissan e.dams) aus dem Rennen katapultiert. Zunächst sah Mercedes-EQ-Teamkollege Nyck de Vries (NED) wie der Nutznießer aus. Eine von zwei Safety-Car-Phase erwischte den neuen Tabellenführer allerdings auf dem falschen Fuß, als er einen seiner beiden Attack Modes kurz zuvor aktiviert hatte. Im Gegenteil zu Alexander Lynn, der zur rechten Zeit die Extra-Leistung nutzte. Mitch Evans, der in zahlreiche Zweikämpfe und Zwischenfälle verwickelt war, sicherte sich und dem Jaguar-Team ein Podiumsresultat – unter anderem mit einem sehenswerten Überholmanöver gegen Robin Frijns (NED, Envision Virging Racing), der als Vierter nun Tabellenrang zwei hält.Kontrovers wurde dagegen ein Beinah-Genie-Streich von Audi diskutiert: Lucas Di Grassi (BRA) fuhr in der Safety-Car-Phase durch die Boxengasse – stoppte allerdings nicht vollständig. Zwar setzte sich Di Grassi während der Safety-Car-Phase dadurch von der neunten Position an die Spitze, wurde aber später mit einer Durchfahrtsstrafe belegt, die er nicht antrat und er deshlab noch während des Rennens mit der schwarzen Flagge disqualifiziert wurde. Entsprechend wurde Di Grassi nach dem Rennen aus der Wertung genommen.